06. Oktober 2018 | 23:50 Uhr

Palu Erdbeben Tsunami Indonesien © DIGITALGLOBE, A MAXAR COMPANY HANDOU

Tausende Tote befürchtet

Indonesien: Erde schluckt ganze Stadt

Erst Erdbeben, dann Tsunami, jetzt versinken Städte in Sulawesi unter die Erde.

Es sind unfassbare Bilder, die ein Satellit über der indonesischen Stadt Palu aufgenommen hat: Die von einem Erdbeben und danach von einem Tsunami getroffene Stadt auf Sulawesi wird nun Stück für Stück vom Boden „verschluckt“. Nach und nach verschwanden Tausende Häuser und mit ihnen möglicherweise auch Tausende Menschen unter der Erde.

Erde wird Brei

Nach dem Versinken ganzer Nachbarschaften in der indonesischen Stadt Palu ist der Verbleib von rund 5.000 Menschen dort ungeklärt. Im Chaos nach Erdbeben und Tsunami ist unklar, ob sich einige von ihnen retten konnten und sich etwa in Lagern aufhalten. Es fehle von ihnen aber jede Spur, sagte der Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Nugroho, am Sonntag.

Drama

Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg nach seinen Angaben auf 1.763. In zwei Teilen der 350.000-Einwohner-Hafenstadt Palu hatte die Erde nicht nur gebebt, sondern sich auch noch verflüssigt. Auf am Samstag veröffentlichten Satellitenbildern ist das Versinken von Gebäuden nachzuvollziehen. Allein im Ortsteil Balaroa verschwanden nach Darstellung des nationalen Rettungsdienstes rund 1.000 Häuser und möglicherweise ebenso viele Bewohner in einer Art Erdloch.

Schlimmste Beben am 28. September

Das schlimmste der Beben am 28. September mit einer Stärke von 7,4 hatte einen Tsunami ausgelöst, der in drei Wellen mit bis zu sechs Metern Höhe auf die Küste traf. Am Sonntag, neun Tage danach, wurde weiter gesucht, es gab aber kaum noch Hoffnung auf Überlebende. Einige Geschäfte, darunter eine Einkaufszentrum, öffneten wieder. Ein Kaufhaus bot Waren zum halben Preis an.

Mehr als 190.000 Menschen auf Sulawesi sind nach UN-Schätzungen mindestens für die nächsten drei Monate auf Hilfe angewiesen. Das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) braucht dafür 50,5 Millionen Dollar (44 Millionen Euro), wie es am Freitag in Genf erklärte. Man will damit Straßen, Trinkwasser- und Abwassersysteme sowie Häuser reparieren oder neu bauen, vorübergehende Auffanglager für Obdachlose betreiben und Menschen medizinisch und mit Nahrungsmitteln versorgen.

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