07. Oktober 2016 | 08:09 Uhr
Zahl der Opfer steigt
Hurrikan "Matthew": Schwere Verwüstungen in Haiti
Wirbelsturm zerstörte in manchen Regionen bis zu 80 Prozent der Gebäude.
Im Karibikstaat Haiti ist die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan "Matthew" weiter angestiegen. Allein im Süden seien mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen, sagte der aus der Region stammende Senator Herve Fourcand am Donnerstagabend (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Nach seinen Angaben könnte die Zahl weiter steigen, da einige Gebiete immer noch von der Außenwelt abgeschnitten sind.
Die von den Behörden genannte Zahl von 122 Toten wies Fourcand als viel zu niedrig zurück. Der Rundfunksender Radio Television Caraïbes hatte ebenfalls bereits von mindestens 264 Toten gesprochen.
Der Wirbelsturm hatte in der Karibik massive Verwüstungen angerichtet. Besonders schwer wurde der Südwesten Haitis getroffen. Der Abgeordnete Pierre-Louis Ostin berichtete, dass allein in der südlichen Gemeinde Roche-a-Bateau mindestens 50 Menschen getötet worden seien. Die Hilfsorganisation Care erklärte, in der südhaitianischen 30.000-Einwohner-Stadt Jeremie habe der Sturm rund 80 Prozent der Gebäude zerstört. Schon bald könnte den Menschen die Nahrung ausgehen, warnte Care.
Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha) ist die Hälfte der elf Millionen Haitianer von dem Wirbelsturm betroffen, einige Regionen waren zwei Tage nach dem Durchzug des Hurrikans weiter von der Außenwelt abgeschnitten.