03. August 2015 | 10:35 Uhr

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Klima

Hitze: Italien verlegt Weinernte vor

2015 wird ein exzellenter Jahrgang für Chardonnay und Montepulciano.

Die italienische Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen der seit Wochen anhaltenden Hitzewelle zu spüren. In mehreren italienischen Regionen muss die Weinernte auf Anfang August vorverlegt werden, weil die Trauben dank der hohen Temperaturen bald reif sein werden.

Auf Sizilien und in Kalabrien, wo in den vergangenen Tagen Temperaturen von über 40 Grad gemessen wurden, drohen die Weintrauben auszudörren. Im Piemont, im Veneto und der Toskana, sowie in der renommierten lombardischen Weingegend Franciacorta wurde der Beginn der Weinernte auf den 10. August vorverlegt. Das sind circa zehn Tage früher als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, berichtete der Direktor des Konsortiums der Weinproduzenten der piemontesischen Stadt Asti.

Die Weinerzeuger rechnen mit einem 20-prozentigen Produktionsrückgang aber exzellenter Qualität. Bei den Weißweinen soll laut Experten vor allem der Chardonnay exzellent sein. Bei den Rotweinen aus Italien versprechen besonders der Sangiovese aus der Toskana und der Montepulciano Gaumenfreuden für Weinkenner. Die Weinproduktion in Italien beschert jährlich etwa 8,5 Mrd. Euro und beschäftigt 1,2 Millionen Personen.

Die italienischen Bauern klagen über Schäden in Millionenhöhe wegen der extremen Hitze in diesem Juli, der heißeste der letzten 150 Jahre. Der Landwirtschaftsverband Coldiretti bezifferte die Schäden wegen der Rekordhitze auf 200 Millionen Euro. Vor allem Obstbäume, Mais- und Gemüsefelder seien betroffen. Auch bei der Milch-, Eier- und Honigproduktion sei es zu Rückgängen gekommen, weil die Tiere von den hohen Temperaturen schwer mitgenommen werden. Die Milchproduktion sei wegen der Hitze um 15 Prozent gesunken. Dies bedeute einen Rückgang von 100 Mio. Liter Milch pro Monat.
 

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