10. April 2017 | 10:59 Uhr

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Klimawandel

Great Barrier Reef: "Null Aussicht auf Erholung"

Für große Teile des Korallenriffs besteht Forschern zufolge kaum noch Hoffnung.

Wissenschafter sind angesichts des Ausmaßes der Korallenbleiche am berühmten Great Barrier Reef besorgt: Nach zwei Korallenbleichen im vergangenen und diesem Jahr hätten die betroffenen Gebiete so gut wie keine Chance mehr, sich von dem Phänomen wieder zu erholen, warnten sie am Montag nach einer Bestandsaufnahme des Riffs aus der Luft.

Im Jahr 2016 waren in erster Linie die nördlichen Gebiete des Great Barrier Reefs betroffen, heuer zeigte das mittlere Drittel die schwersten Schäden. Allein das südliche Drittel sei noch unberührt, erklärte der Meeresbiologe James Kerry von der James Cook Universität. Insgesamt seien 1.500 Kilometer des mit 2.300 Kilometern Länge größten Ökosystems der Welt betroffen.

Die Korallenbleiche führe nicht unweigerlich zum Absterben der Korallen, erklärte Kerry. Doch selbst schnell wachsende Korallen benötigten mindestens ein Jahrzehnt, um sich komplett zu erholen - für die Teile des Riffs, die dem Phänomen nun schon zwei Mal binnen zwölf Monaten ausgesetzt seien, bedeute dies "null Aussicht auf Erholung".

Korallen sind sensible Organismen, die nur in bestimmten Temperaturbereichen existieren können. Sie gehen eine Symbiose mit bestimmten einzelligen Algen ein - von ihnen erhalten sie auch ihre Färbung. Nimmt die Wassertemperatur zu, stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren damit auch ihre Farbe. Dauert diese Situation zu lange an, sterben die Korallen vollständig ab. Bei kühleren Wassertemperaturen können sich die lebensnotwendigen Algen aber wieder auf den Korallen ansiedeln.

Nach Angaben des Korallen-Experten Terry Hughes sind vor allem der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Ozeane für die jüngste Korallenbleiche verantwortlich. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr hingen die hohen Wassertemperaturen dieses Mal nicht mit dem Wetterphänomen El Nino zusammen, fügte Hughes hinzu. Er warnte, weiter steigende Temperaturen könnten das Phänomen noch verschärfen.

"Das Riff hat offensichtlich gegen verschiedenste Umwelteinflüsse zu kämpfen. Am akutesten ist aber zweifellos der weltweite Klimawandel", erklärte Hughes. Schon der weltweite Anstieg der Temperaturen um ein Grad Celsius habe zu vier Bleichen binnen 19 Jahren geführt, jede weitere Erwärmung werde den Prozess beschleunigen. Ohne einen weltweiten Abbau des CO2-Ausstoßes sei dies aber nicht möglich, sagte Hughes. Es bleibe nicht mehr viel Zeit, mahnte er.
 

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