21. Oktober 2015 | 12:54 Uhr

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Wetterphänomen

"Godzilla"-El-Nino wächst noch weiter

NASA liefert neue, alarmierende Bilder des globalen Wetterphänomens.

Das globale Klimaphänomen El Nino (Spanisch: (Christ)kind) ist in diesem Winter besonders stark und wird größer als der bisher schwerste im Jahr 1997. El Nino entsteht rund alle sieben Jahre im tropischen Pazifik. Das Wasser an der Westküste Südamerikas ist heuer ungewöhnlich warm und wird weltweit die Luftdruckverhältnisse und Windverhältnisse durcheinander bringen. In einigen Regionen wie etwa in Kalifornien regnete es bereits heftig, während es in anderen Weltregionen extreme Dürre gibt.

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Grafik: Temperatur der Meeresoberfläche; Quelle: NOAA

Afrika vor Hunger-Katastrophe
Im südlichen Afrika kommt es bereits zu erheblichen Ernährungsengpässen. Der regionale UN-Nothilfekoordinator (OCHA) schätzt, dass in der Region mindestens 13,5 Millionen Menschen gefährdet sind. In diesem Jahr hat El Nino besonders starke Auswirkungen in Ländern wie Malawi, Sambia, Mosambik, Botsuana, Simbabwe und Namibia, aber auch in Südafrika und Madagaskar. Ernteausfälle in der Region führten den Angaben zufolge im Verbund mit einem Kursverfall lokaler Währungen zu ungewöhnlich heftigen Preiserhöhungen.

Notstand in Mittelamerika
Auch in Mittelamerika gibt es dramatische Ernteausfälle, mehrere Regierungen haben den Notstand ausgerufen. "In Honduras sind zum Beispiel bereits 75 Prozent der jährlichen Mais- und Bohnenernte durch die Trockenheit zerstört. Vor allem Kleinbauern sind dadurch betroffen, die keine Reserven haben, weil sie ja auch in den besseren Jahren von der Hand in den Mund leben", so Heiko Seeger von der Hilfsorganisation nph deutschland.

Der Höhepunkt des Wetterphänomens wird für Dezember erwartet. Neueste Prognosen der US-Wetterbehörde NOAA sagen, dass El Nino in den Wintermonaten andauert und mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst im Fühjahr 2016 langsam an Kraft verlieren wird.

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Grafik: Anomalien de Temperatur der Wasseroberfläche; Quelle NOAA