04. Juli 2022 | 13:52 Uhr
Drama im Trentino
Gletscherbruch in den Dolomiten: Ein Österreicher unter Vermissten
Nach dem Gletscherbruch am Sonntag wird ein Österreicher vermisst.
Unter den noch 15 Vermissten nach dem Gletscherbruch an der Marmolata (Marmolada) in den italienischen Dolomiten ist auch ein Österreicher. Der Betroffene zählt zu den ausländischen Gesuchten, die Mehrzahl sind aber Italiener, teilten die Rettungseinheiten am Montag mit. Wie die APA in Rom erfuhr, wird vermutet, dass der Österreicher nicht an der Unglücksstelle unterwegs war. So lange kein Kontakt besteht, gilt er jedoch als vermisst. Bisher wurden acht Leichen geborgen.
Weitere acht Personen wurden verletzt, zwei Deutsche schweben auf der Intensivstation des Krankenhauses von Belluno in Lebensgefahr, hieß es am Montagnachmittag. Bis Montagfrüh waren vier Opfer identifiziert worden. Dabei handelt es sich um drei Italiener, darunter zwei Bergführer aus der Region Venetien, und einen Tschechen.
Die Chance, Überlebende zu finden, ist laut den Rettungseinheiten sehr niedrig. Das gesamte Gebiet rund um den Gletscher wurde für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Suche nach den Vermissten wurde am Montag mit Drohnen und einigen Rettungseinheiten fortgesetzt. Sollte sich die Wetterlage wie befürchtet verschlechtern, müsste die Suchaktion unterbrochen werden, teilten die Bergretter mit.
Die Identifizierung der Todesopfer könnte länger dauern, Obduktionen dürften notwendig werden. Die geborgenen Leichen sind von Eis, Steinen und Geröll entstellt, daher ist es schwierig, die genaue Zahl der Todesopfer festzustellen. Aus diesem Grund sind DNA-Tests vorgesehen: Die genetischen Daten werden mit denen von Familienmitgliedern und Verwandten abgeglichen.