29. November 2016 | 12:31 Uhr

ny930.jpg © AFP
antarktis2.jpg © NASA

Klimaerwärmung

Forscher: New York wird im Meer versinken

Eispanzer der Antarktis droht zu brechen - starker Anstieg des Meeresspiegels wäre die Folge.

Die Eisschicht der Westantarktis bricht von innen heraus auseinander, berichten Wissenschaftler der Ohio State University (USA). Damit droht ein nicht mehr zu stoppendes Abschmelzen der Eismassen.

Nach aktuellen Berechnungen würde die Antarktis als Folge über Jahrtausende hinweg Eis verlieren - mit einem durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels von bis zu drei Metern pro Jahrhundert in den ersten tausend Jahren. In Summe hält das Eis der Antarktis Wassermassen, die den Meeresspiegel insgesamt um 58 Meter steigen lassen können.

"Die Frage ist nicht mehr, ob das Eis der Westantarktis schmelzen wird, sondern wann", erklärt Glaziologe Ian Howat in einer Mitteilung der Universität. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch zu unseren Lebzeiten geschieht, hat sich weiter erhöht."

Riss von unten

Howat stützt sich auf seine Beobachtungen des Pine-Island-Gletschers. Im Jahr 2013 begann sich dort in einem Tal eine gigantische Spalte zu bilden. 2015 brach schließlich ein riesiger Eisberg ab und trieb ins offene Meer. Was Howat Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass der Riss im Eis in der Mitte der Masse begonnen hat - und nicht, wie sonst, an den Außenkanten, wo das Eis dünner ist. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür sei eine Gletscherspalte, die von unten her durch warmes Meerwasser herausgeschmolzen wurde, meint der Forscher. "Wirklich beunruhigend ist, dass es in dem Gletscher viele weitere Täler gibt, die zu Schwachstellen werden könnten", sagt Howat.

Derzeit trägt die Antarktis nur weniger als zehn Prozent zum globalen Meeresspiegelanstieg bei. Andere Faktoren wie die Ausdehnung der sich erwärmenden Ozeane und die schmelzenden Gletscher spielen (noch) eine größere Rolle.

Die Antarktis ist ein unbewohnter Kontinent rund um den Südpol. Er ist fast vollständig von Eis bedeckt und die größte Eismasse der Erde, teils mehr als 4.000 Meter dick. In den Wintermonaten von März bis September geht die Sonne nie auf, in den Sommermonaten nie unter.