21. Dezember 2015 | 14:43 Uhr

kondens.jpg © EPA (Archiv)

USA

Forscher: Kondensstreifen ändern unser Klima

US-Klimaforscher: "Wir dürften hier unbeabsichtigtes Geo-Engineering betreiben."

Kondensstreifen von Flugzeugen und die daraus entstehenden Zirrenwolken machen den blauen Himmel unseres Planeten nach und nach weißer. Dieser Effekt führe zu Klimaerwärmung, glaubt US-Forscher Charles Long von der US-Wetterbehörde NOAA. "Wir dürften hier unbeabsichtigtes Geo-Engineering betreiben", sagte Long beim Herbst-Meeting der Amerikanischen Geophysikalischen Vereinigung (AGU) in San Francisco.

Long entwickelte seine Theorie, als er nach Ursachen dafür suchte, warum die auf der Erdoberfläche ankommende Energie der Sonnenstrahlung schwankt. Zwischen 1960 und 1990 schwächte sich die Sonneneinstrahlung ab, danach nahm sie wieder zu. Forscher hatten bisher versucht, diese Schwankung mit der Sonnenaktivität zu erklären - ohne Erfolg. "Wenn es nicht die Sonne ist, dann muss unsere Atmosphäre der Grund für diese Veränderungen sein", erklärte Klimaforscher Martin Wild von der ETH Zürich.

Sonnenlicht wird in der Atmosphäre gestreut
Ein Teil des Sonnenlichts trifft direkt die Erdoberfläche, der andere Teil wird in der Atmosphäre gestreut. Long glaubt, dass der entscheidende Faktor für die Schwankungen Kondensstreifen sind. Beweisen könne er es nicht, so der Forscher, dazu sei die Rohdatenmenge zu gering. Er beziehe die Messungen derzeit nur aus dem US-Bundesstaat Oklahoma. Dennoch werfe seine bisherige Arbeit viele Fragen auf.

Kondensstreifen
Kondensstreifen entstehen, wo die Luft besonders kalt und feucht ist - meistens in der aufsteigenden Luft rund um ein Hochdruckgebiet. Die Abgase der Flugzeuge liefern die Kondensationskerne zur Eiswolkenbildung.

Die Streifen können stundenlang am Himmel stehen und sich allmählich zu cirrusähnlichen Wolkenfetzen ausbreiten. Ihre Fläche ist etwa neunmal größer als der linienförmige, meist sichtbare Streifen. Zirren verringern die Infrarotausstrahlung der Erde und erwärmen so das Klima.

 

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Überwiegend sonnig, 4/20°

Nach Auflösung letzter Wolkenreste und lokaler Nebelfelder im Bergland der Alpensüdseite, dominiert verbreitet recht sonniges Wetter. Im Nordosten ziehen bereits in den frühen Vormittagsstunden ein paar dichtere Wolken einer schwachen Störung über den Himmel. Im weiteren Tagesverlauf entstehen erneut Quellwolken, besonders südlich des Alpenhauptkammes sowie im Westen. Höchstens ganz vereinzelt bilden sich daraus kurze Schauer. Der Wind aus Südwest bis Nord weht schwach bis mäßig. Frühtemperaturen 0 bis 10 Grad, Tageshöchsttemperaturen 17 bis 22 Grad.
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