30. Oktober 2015 | 12:25 Uhr

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Multiversum

Forscher: Hinweis auf Parallel-Universum

Astro-Physiker will Hinweise auf ein zweites Universum entdeckt haben.

Seit einigen Jahren debattieren Theoretiker über eine kühne These: Außer dem Universum, das wir wahrnehmen, sollen noch ungezählte weitere Universen existieren. Es gäbe demnach nicht nur einen Kosmos, sondern ein "Multiversum".

Kosmischer Crash
Nun will ein Astrophysiker tatsächlich Hinweise auf ein zweites Universum entdeckt haben. Ranga-Ram Chary, Wissenschaftler am California Institute of Technology in Pasadena, stieß bei einer Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung auf mysteriöse "helle Flecken". Diese Flecken sind 4.500 Mal heller als sie sein sollten. Chary deutet diese Flecken als "Eindruckstelle" eines zweiten Universums, das nach dem Urknall mit unserem kollidiert ist.

Multiversum
"Unser Universum könnte nur eine Region in einem sich unendlich ausdehnenden Super-Universum sein", sagt Chary. Der Forscher glaubt, dass sich das Parallel-Universum durch komplett andere physikalische Eigenschaften von unserem unterscheiden könnte. Nicht nur das: Jedes Universum im "Multiversum" könnte laut Chary seine eigene Physik haben.

Unendlich viele Universen?
Mehrere theoretische Physiker wie Brian Greene oder Alexander Vilenkin hatten bereits völlig unterschiedliche Universen mit einer jeweils anderen Physik, mit einer eigenen Geschichte oder gar mit unterschiedlich vielen Raumdimensionen postuliert. Die meisten dieser hypothetischen Welten sind lebensfeindlich, doch einige wimmeln von Organismen.

Vilenkin entwirft das dramatische Bild einer unendlichen Menge von Universen, in der unendlich viele Personen Ihren Namen tragen und gerade diese Zeilen lesen.

Das Multiversum ist auch eine gute Erklärung für scheinbaren Zufall: Wenn in einer genügend großen Menge von Universen alle möglichen Werte vorkommen, müssen gewiss irgendwo lebensfreundliche Bedingungen herrschen. Wir leben eben in einem Universum, das unser Dasein ermöglicht.

Die Aussagekraft von Charys Entdeckung ist in der Fachwelt allerdings noch umstritten. Staub etwa könne die Messwerte verfälschen, ein Beweis für die Richtigkeit der Behauptungen des Astrophysikers stehe noch aus.