06. August 2018 | 06:32 Uhr

Indonesische Ferieninsel

Erdbeben verwüstet Urlaubsparadies - Österreicher unter den Verletzten

Außenministeriumssprecher: Werden am Abend nach Jakarta ausgeflogen.

Bei dem Erdbeben in Indonesien, das auf der Ferieninsel Lombok mindestens 142 Menschenleben gefordert hat, sind auch zwei österreichische Staatsbürger verletzt worden. Wie Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums, am Montag der APA mitteilte, werden die beiden am Abend zunächst nach Jakarta ausgeflogen. Ihre Blessuren dürften eher leichter Natur sein.
 
Nähere Angaben zu den beiden Betroffenen konnte der Sprecher zunächst nicht machen. Schnöll sagte, dass sich mittlerweile 21 Österreicher aktiv bei der Botschaft gemeldet haben.
 
Das Außenministerium hat unterdessen die Reiseinformation auf seiner Homepage http://www.bmeia.gv.at inklusive Kontaktdaten aktualisiert. Diese Informationen wurden auch über die Reiseregistrierung des Außenministeriums (http://www.reiseregistrierung.at) verschickt.
 
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Zweites Beben in einer Woche

Nach dem zweiten schweren Erdbeben vor der indonesischen Insel Lombok innerhalb einer Woche ist die Zahl der Toten auf mindestens 142 gestiegen. Mehrere hundert Menschen wurden nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde vom Montag verletzt. "Das ist ein vorläufiger Bericht. Wir gehen davon aus, dass die Zahl noch steigen wird, wenn unsere Such- und Hilfsmannschaften alle Teile von Lombok erreicht haben."

Die meisten Opfer waren durch herabfallende Trümmerteile erschlagen worden. Das Beben am Sonntagabend hatte eine Stärke von 7,0. Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok in 15 Kilometern Tiefe. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Lombok war erst vor einer Woche von einem Erdbeben erschüttert worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. Außerdem gab es mehr als 350 Verletzte.

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Beben auch auf Java und Bali zu spüren

Die Erschütterungen waren auch auf Bali sowie auf Java zu spüren. Von dort wurden zunächst aber keine größeren Schäden bekannt. Erst vor einer Woche waren bei einem Beben auf Lombok 16 Menschen getötet worden.
 
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Immer wieder bebt dort die Erde oder es brechen Vulkane aus. Lombok ist die kleinere Nachbarinsel von Bali. Lange Zeit galt sie als Geheimtipp für Leute, denen Bali zu touristisch geworden war. Inzwischen sind aber auch dort viele Urlauber unterwegs.
 
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Das neue Beben hatte die Insel gegen 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntagabend erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok im Meer, in etwa 15 Kilometern Tiefe. Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Süden und der Westen, wo sich die meisten Urlauber aufhalten, ist weniger betroffen. Doch brach unter Einwohnern und Touristen Panik aus, Tausende flohen aus ihren Hotels und Häusern ins Freie.
 
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Der Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes, Sutopo Nugroho, sagte: "Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der Opfer noch steigt." Die meisten Opfer seien auf herunterfallende Trümmerteile zurückzuführen. Aus Angst vor Nachbeben verbrachten viele Menschen die Nacht im Freien - meist ohne Licht, weil durch das Beben auch zahlreiche Stromleitungen gekappt worden waren.
 

Viele Schulen blieben Montag geschlossen

"Wir sammeln uns hier im Dunkeln ohne Strom. Jeder ist draußen im Freien", sagte der Distriktchef von Nord-Lombok, Najmul Akhyar. Viele Schulen blieben am Montag geschlossen, weil nicht klar war, ob die Gebäude noch sicher sind. Von den kleineren Gili-Inseln wurden mehrere hundert Tauch-Urlauber in Sicherheit gebracht.
 
An der Nordküste Lomboks wurde zudem eine kleine Tsunamiwelle von 13 Zentimetern Höhe registriert. Der Katastrophenschutz rief die Bevölkerung zunächst auf, Meeresküste und Flussufer zu meiden. Daraufhin flohen viele Menschen auf höher gelegene Gebiete im Inselinneren. Die Tsunami-Warnung wurde nach einigen Stunden jedoch wieder aufgehoben.
 
Nach lokalen Medienberichten wurden auch auf der bekannteren Nachbarinsel Bali Gebäude beschädigt. Dazu gehört auch das Gebäude des internationalen Flughafens Ngurah Rai. Der Flugbetrieb war davon aber nicht beeinträchtigt.
 

Minister-Treffen abgesagt

Wegen des Bebens wurden auch zwei Konferenzen mit Ministern aus Nachbarländern abgesagt, die am Montag auf Bali und Lombok beginnen sollten. Alle bereits angereisten Gäste seien sicher und unversehrt, hieß es von offizieller Seite. Unter ihnen befindet sich auch die australische Außenministerin Julie Bishop. Auf Bali soll im Oktober eine große Tagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank stattfinden.
 
Lombok war erst vor einer Woche von einem Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. Außerdem gab es mehr als 350 Verletzte. Mehr als 500 Ausflügler wurden in den folgenden Tagen von dem aktiven Vulkan Rinjani in Sicherheit gebracht, wo sie zeitweilig festsaßen. Unter ihnen waren auch annähernd 200 Touristen aus dem Ausland, darunter auch Österreicher.
 
 

Urlauber werden in Sicherheit gebracht

Nach dem schweren Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok werden Hunderte Urlauber von den benachbarten Gili-Inseln in Sicherheit gebracht. 200 Touristen aus dem In- und Ausland seien bereits evakuiert worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho, am Montag. Rund 700 weitere Menschen warteten noch auf ihre Evakuierung.
 
Am Sonntagabend hatte ein Beben der Stärke 6,9 die Ferieninsel Lombok erschüttert. Nach neuen Angaben der indonesischen Behörden kamen dabei mindestens 91 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Der Erdstoß war auch auf den Gili-Inseln und auf Bali zu spüren. Auf den Gili-Inseln gab es nach Angaben eines Vertreters der dortigen Rettungskräfte mindestens einen Toten und mehrere Verletzte. Mehrere Hotels wurden beschädigt.
 
Die von Korallenriffen umgebenen Gili-Inseln liegen einige Kilometer vor der Nordwestküste von Lombok. Die drei kleinen Inseln sind vor allem bei Rucksacktouristen und Tauchern beliebt.