28. Juli 2019 | 14:54 Uhr

Duterte © Reuters

180 Nachbeben

Erdbeben auf den Philippinen – mindestens 8 Tote

Rund 180 Nachbeben registriert - Präsident Duterte überflog betroffenes Gebiet. 

Manila. Eine Serie schwerer Erdbeben hat am Wochenende den äußersten Norden der Philippinen erschüttert und mindestens acht Menschen das Leben gekostet. Ein Mensch galt am Sonntag nach den Erschütterungen nahe der Inselstadt Itbayat in der Provinz Batanes knapp 700 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila noch als vermisst, wie der nationale Zivilschutz mitteilte.
 
Mindestens 63 Menschen wurden verletzt, es gab erhebliche Sachschäden. Die meisten Opfer forderte das erste Beben der Stärke 5,4, das sich am Samstag um 4.16 Uhr Ortszeit (22.16 Uhr MESZ) nahe Itbayat auf der gleichnamigen Insel ereignete. Mehr als drei Stunden später habe es 21 Kilometer nördlich von Itbayat ein starkes Nachbeben der Stärke 5,9 gegeben, teilte das Seismologische Institut Phivolcs mit. Das dritte Erdbeben der Stärke 5,8 folgte dann mehr als fünf Stunden nach dem ersten auf der nahe gelegenen Insel Batan und erfasste Basco, die Hauptstadt der Provinz Batanes.
 
Das Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt. Bis Sonntagnachmittag registrierte das Erdbebeninstitut Phivolcs 180 Nachbeben von einer Stärke zwischen 2,2 und 5,3. Die Stadtregierung von Itbayat rief die knapp 3.000 Einwohner auf, sich trotz des Regens im Freien aufzuhalten - dort seien sie sicherer als in den Häusern, hieß es. Die Gebäude in der Provinz sind aus Schutz vor den starken Taifunen oft aus Stein und Zement gebaut. Die meisten Opfer wurden unter eingestürzten Häusern oder Trümmerteilen gefunden.
 
Der philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte verschaffte sich am Sonntag bei einem Besuch aus der Luft einen Überblick über die Lage in Itbayat. Er ordnete die Behörden an, sicherzustellen, dass es genügend Hilfsgüter gebe. Zudem versprach er Finanzhilfen für die Hinterbliebenen und den Bau eines neuen Krankenhauses - das alte war während der Beben beschädigt worden.
 
Die Philippinen liegen am Pazifischen Feuerring, an dem sich rund 90 Prozent aller Erdbeben weltweit ereignen. Bei dem letzten schwereren Beben in dem Land mit einer Stärke von 7,1 waren im Oktober 2013 mehr als 220 Menschen getötet worden.
 
Einwohner berichteten, es sei das erste Mal gewesen, dass sie ein solch schweres Erdbeben erlebt hätten. Obet Garcia Nico wollte mit zwei Touristen an der bekannten Klippe Rapang Cliff nahe Itbayat auf den Sonnenaufgang warten, als die Erde erstmals zu zittern begann. "Wir konnten nicht aufstehen, wir mussten sitzen bleiben, bis das Erdbeben aufhörte", erzählte er dem Radiosender DZMM. Ellian Castillo-Ponce, eine Lehrerin in Itbayat, berichtete, sie und ihre Familie seien von dem ersten Erdbeben aus dem Schlaf gerissen worden. "Alle schrien", schilderte sie die Momente der Panik.

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