15. Juli 2019 | 17:43 Uhr

tornados deutschland © screenshots/youtube.com

Unglaubliche Aufnahmen

Deutscher Wetterdienst bestätigte Tornado nahe Mannheim

Nachträglich ist es aufgrund von Foto- und Videoaufnahmen sowie spezifischen Schäden möglich, einen Tornado zu bestimmen. 

Offenbach. Bei dem Unwetter, das am Freitagnachmittag in Bobenheim am Berg nahe Mannheim schwere Schäden angerichtet hat, handelte es sich um einen Tornado. Das bestätigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag. "Es war ein schwacher bis mäßiger Tornado der Kategorie F1", sagte DWD-Tornadobeauftragter Andreas Friedrich.
 
Ein solcher Tornado könne Windgeschwindigkeiten von etwa 118 bis 180 Kilometer in der Stunde erreichen. Ob die rotierende Windsäule tatsächlich den Erdboden berührte, sei Voraussetzung für die Bestätigung eines Tornados. "Tornados sind so extrem kurzlebig und kleinräumig, dass wir sie meist erst hinterher bestimmen können", erklärte Friedrich.
 
 
"Eine aktuelle Tornadowarnung können wir nur herausgeben, wenn ein "Sturmjäger" unmittelbar Bilder vom Tornado an uns schickt und wir vom Radarbild diese Zelle verfolgen können", sagte Friedrich. Der DWD arbeite daher mit den "Skywarnern" zusammen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins informierten die Warnmeteorologen, wenn sie Zeugen eines extremen Wetterereignisses würden - diese Information könne dann in eine aktuelle Warnung aufgenommen werden.
 
Nachträglich ist es aufgrund von Foto- und Videoaufnahmen sowie spezifischen Schäden möglich, einen Tornado zu bestimmen. So verursachen Tornados vielfach eine Schneise der Verwüstung, die in Extremfällen viele Kilometer lang, teilweise aber unterbrochen sein kann. Außerhalb dieser Schneise sind die Schäden deutlich geringer, mitunter lassen sich sogar keine Schäden finden. Typisch sind auch unterschiedliche Fallrichtungen von Bäumen und die weiten Strecken, über die losgerissene Gegenstände vom Wind getragen werden.