10. November 2019 | 21:11 Uhr © APA/AFP/PETER PARKS; Instagram Behörden mit schlimmer Befürchtung Buschfeuer in Australien: Hälfte der Koalas tot Schon zwei Drittel des Lebensraums der Beutelsäuger fielen den Flammen zum Opfer. Höchste Alarmbereitschaft in Australien: Zahlreiche außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten derzeit Feuerwehr und Bewohner der Bundesstaaten New South Wales und Queensland in Atem. "Wir hatten noch nie so viele gleichzeitig auftretende Buschfeuer auf Katastrophenniveau", sagte Feuerwehrsprecher Shane Fitzsimmons am Freitag. In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten.Die Menge an Buschfeuern sei "Neuland" für die Einsatzkräfte, sagte Fitzsimmons. Die Feuerwehr sei nahezu überfordert, gegen so viele Brände gleichzeitig zu kämpfen. © APA/AFP/PETER PARKS Hälfte der Koalas könnten verbrannt sein Die von den Buschfeuern betroffene Region ist der natürliche Lebensraum von Koalas. Tierschützer gehen davon aus, dass im Reservat Lake Inn an der Küste von New South Wales gar bis zur Hälfte der Koalas verbrannt sein könnten. Demnach sollen zwischen 500 und 600 der Tiere dort gelebt haben. Allein zwei Drittel des Lebensraums der Beutelsäuger fielen den Flammen zum Opfer. Vereinzelt konnten bereits verletzte Tiere geborgen und ins Koala-Krankenhaus nach Port Macquarie gebracht. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Habitat lost. A scene from the first search of the Crestwood fire. We found two healthy koalas in large trees, and no injured or dead animals. While this is a good result the destruction of habitat means that koalas can't use the area for a long while. Ein Beitrag geteilt von Port Macquarie Koala Hospital (@portmacquariekoalahospital) am Okt 31, 2019 um 6:58 PDT Rund hundert Buschfeuer wüteten am Freitagabend (Ortszeit) in den Staaten New South Wales und Queensland auf einem rund tausend Kilometer langen Streifen entlang der Ostküste. 17 der Brände konnte die Feuerwehr noch nicht unter Kontrolle bringen. Die Einsatzkräfte waren unter anderem mit 70 Löschflugzeugen im Einsatz. Trotz Berichten über in brennenden Gebäuden gefangene Menschen meldeten die Behörden bisher keine Toten oder Verletzten.Die Bedingungen wurden laut Feuerwehr zusätzlich durch starke Winde erschwert, die brennende Trümmerteile durch die Luft wirbelten. Diese seien in Balkonen und Vorgärten gelandet, wo sie weitere Brände entfachten. Einsatzkräfte liefen von Ort zu Ort, um neue Brände zu löschen. Gigantische Rauchwolken umhüllten mitunter ganze Ortschaften. © APA/AFP/PETER PARKS Wohngebiete waren wegen der Brände von wichtigen Fluchtrouten abgeschnitten, laut Behördenangaben musste die wichtigste Autobahn zwischen Sydney und Brisbane, der Pacific Highway, zwischenzeitig geschlossen werden. Die Polizei ordnete in der Region Sunshine Coast die vollständige Evakuierung der Stadt Tewantin an, in der rund 4.500 Menschen leben. In einigen Regionen riefen die Behörden die Bewohner dazu auf, "Schutz zu suchen", weil es zu spät sei, die Region zu verlassen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Poor Koala came looking for water Ein Beitrag geteilt von valerie Peacock (@poochi706) am Nov 6, 2019 um 12:02 PST Schwieriger und gefährlicher Löscheinsatz Ein Feuerwehrsprecher in New South Wales sprach am Freitag von einem "schwierigen und gefährlichen Tag". "Viele Menschen haben uns um Hilfe gebeten, aber angesichts des Ausmaßes und der Geschwindigkeit der Brände konnten wir nicht alle erreichen - auch nicht über die Straßen oder per Hubschrauber", sagte der Sprecher.Die örtlichen Radiosender unterbrachen ihr reguläres Programm und gaben stattdessen Tipps für Menschen, die in den Brandgebieten zu Hause oder in einem Fahrzeug festsaßen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an 1am Monday morning...This poor koala! So thirsty. Sitting on the edge of the road, licking up any traces of precipitation it could get. Could hear its tongue lick the tar. Drank 2x of those water bottles. Hopefully it’s all ok and was just a bit dehydrated, waiting news from @portmacquariekoalahospital #Koala #WildLife #AllCreaturesAreSuffering #FireFightersDoingTheirJob #PattedHim #Visitnswforests Ein Beitrag geteilt von Kim Drysdale (@kimblee2) am Nov 3, 2019 um 11:52 PST Wind und Hitze sollen abschwächen Angesichts der Wetterprognosen dürfte sich die Lage an der australischen Ostküste leicht beruhigen. Der starke Wind sowie die Gluthitze sollen sich laut Wettervorhersage in den kommenden Tagen abschwächen. Angesichts der anhaltenden Dürre und geringer Luftfeuchtigkeit bleibt die Lage den Behörden zufolge aber weiterhin ernst. Feuerwehrsprecher Fitzsimmons warnte am Freitag vor "sehr dynamischen, unberechenbaren und gefährlichen Umständen".Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starker Wind, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus. Für den anstehenden Sommer in Australien bereitet sich das Land auf Temperaturen in Rekordhöhe vor.