05. November 2015 | 07:51 Uhr
Deutschland
Bayern: Ersten Gemeinden geht Trinkwasser aus
Grund: Hitze und Trockenheit im Sommer - Wasserversorgung mit Tankwagen.
Nach zwei schneearmen Wintern und dem trockenen Sommer gibt es in einigen Gemeinden im Bayerischen Wald nicht mehr genug Trinkwasser. Der Wintersportort Mitterfirmiansreut in der Gemeinde Philippsreut (Landkreis Freyung-Grafenau), beispielsweise muss seit rund sechs Wochen mit Tankfahrzeugen beliefert werden.
Betroffen sind vor allem Dörfer, die nicht an die Trinkwassertalsperre in Frauenau (Landkreis Regen) angeschlossen sind, sondern ihre Wasserversorgung aus eigenen Quellen organisieren.
Wasser aus Tankwagen
Die Gemeinde Sonnen im Landkreis Passau bekommt seit August per Rohrleitung 30 Kubikmeter Wasser pro Tag aus dem Nachbarort Hauzenberg. Auch mehrere Stadtteile von Viechtach (Landkreis Regen) müssen nach Angaben eines Sprechers noch in dieser Woche mit Wasser aus Tankwagen versorgt werden.
Reserven angezapft
Die Trinkwassertalsperre Frauenau, über die der Großteil der Gemeinden versorgt wird, ist nach Angaben des Landesamts für Umwelt (LfU) noch ausreichend mit Wasser gefüllt. Die Reserven würden laut Wasserwirtschaftsamt Deggendorf auch für ein weiteres Trockenjahr ausreichen.
Kein Grundwasser
Niedrige Wasserstände sind im Herbst nichts Ungewöhnliches. Ein nasser Winter gleicht das bis zum Frühjahr in der Regel wieder aus. Die Besonderheit im Bayerischen Wald ist, dass es durch den Untergrund aus Granit und Gneis keine zusammenhängenden Grundwasservorkommen gibt. Für die Trinkwasserversorgung kann nur oberflächennahes Wasser genutzt werden - aus Quellen, die vor allem von Niederschlägen gespeist werden.