30. September 2016 | 11:03 Uhr

komet2.jpg © ESA

Letzte Mission

Austro-Sonde stürzt auf Komet Tschuri

"Rosetta" mit finalem Aufprall auf Komet Tschuri.

Nach exakt 12 Jahren, 6 Monaten und 28 Tagen ging die Mission der europäische Kometensonde "Rosetta" am Freitag zu Ende. Nach Angaben der Europäischen Weltraumagentur ESA ist "Rosetta" kontrolliert am Kometen "Tschuri" (67P/Tschurjumov-Gerasimenko) aufgeprallt.

Mit diesem Schlusspunkt endete die Mission der Sonde nach gut zwölfjähriger Reise über fast sieben Milliarden Kilometer. Seit gut zwei Jahren umkreiste "Rosetta" den Planeten Tschuri.

2004 war "Rosetta" mit der Tochtersonde "Philae" im Gepäck 2004 gestartet und nach über zehnjähriger Reise an ihrem Zielkometen angekommen. Das Minilabor "Philae" landete am 12. November 2014 auf Tschuri - als erstes von Menschen geschaffenes Gerät.

Die Raumsonde hatte auch High-Tech aus Österreich an Bord. "Technologie wie die Thermalisolation des Satelliten haben zu diesem Erfolg beigetragen", so Weltraumminister Jörg Leichtfried in einer Aussendung. "Mit einem mehrlagigen speziellen Schlafsack konnte das Einfrieren von Rosetta – und der hochempfindlichen Messgeräte an Bord – auf der mehrjährigen Reise verhindert werden."

Österreichs Beteiligung an dem Projekt hatte eine Größenordnung von 49 Millionen Euro. Heimische Unternehmen und Forscher waren am Bau der Instrumente und des Flugkörpers beteiligt. Das Grazer IWF steuerte insgesamt fünf Instrumente bei, wie etwa das hochpräzise Mikroskop, mit dem kleinste Staubpartikel aus der Hülle des Kometen untersucht wurden. Neben dem Weltraumschlafsack der RUAG Space Austria leistete auch Siemens Österreich mit der Entwicklung der "Intelligenten Break-Out-Box" (I-BOB) einen rot-weiß-roten Beitrag. Die Bos diente dazu, das Gesamtsystem auch bei auftretenden Defekten und Störungen funktionsfähig und auf Kurs zu halten.