30. September 2014 | 13:23 Uhr
NASA Aufnahmen zeigen
Der Aralsee ist so gut wie verschwunden
Schuld ist nicht nur der Klimawandel sondern auch die damalige Sowjet-Regierung, behaupten US-Forscher.
Der einst viertgrößte See der Erde ist nach über 600 Jahren ausgetrocknet. Doch der Klimawandel alleine ist dafür nicht verantwortlich, behaupten jetzt Forscher der Western Michigan University. Dass es wärmer wird und Binnengewässer daher verschwinden, während der Meeresspiegel steigt, sei zwar nachzuweisen. Doch die Sache mit dem Riesen-See im Grenzgebiet der heutigen Staaten Kasachstan und Usbeskistan hat einen Hacken: Seit den 1960er Jahren benötigte die damalige Sowjet-Regierung enorm viel Wasser um in der Gegend Baumwolle anzupflanzen. Der Amu-Darya-Fluss wurde umgeleitet: Der Todesstoß für den See und gleichzeitig eine der größten Umweltkatastrophen der Menschheit.
Heuer trocknete der See komplett aus:
Selbst in Nachschlagewerken wird bereits behauptet: "Der Aralsee war ein Salzsee in Zentralasien". Tatsächlich: Mittlerweile sind nur mehr Reste übrig, die sich in der Wüstenlandschaft verteilen. Wie auf den NASA-Bildern zu sehen, ist der See in diesem Sommer komplett ausgetrocknet. Das könnte mit dem geringen Schneefall des letzten Winters zu tun haben, behauptet die NASA. Die Winter werden in der Region kälter aber deswegen nicht schneereicher, die Sommer aber heißer und auch trockener.
Die letzten Reste sollen gerettet werden:
Einen Damm hat die kasachische Regierung bereits errichten lassen, doch der zeigt wenig Wirkung. Immer noch wird in der Region Baumwolle angebaut und das zehrt auch an den letzten Reserven. Dem nicht genug: Jahre der Planwirtschaft haben einen durch Chemikalien vergifteten Boden hinterlassen, Öl- und Gasfelder zieren die Gegend um den einstigen Riesen. Die Bevölkerungszahl rund um den See hat sich seit Sowjet-Zeiten zudem vervierfacht, was die Wasserversorgung nicht leichter macht.