09. Mai 2014 | 09:13 Uhr

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Forscher bohrten

300 Meter tiefes Loch in der Antarktis

Das Loch im Eis soll Erkenntnisse über den Klimawandel liefern.

Wissenschafter haben mehr als 300 Meter tief in den Eispanzer der Antarktis gebohrt, um Erkenntnisse über das Klima der Vergangenheit zu gewinnen. Der 303 Meter lange Bohrkern, der Eis aus 2.000 Jahren enthält, wurde im Aurora-Becken im Osten des Kontinents zutage gefördert, wie der australische Projektleiter Mark Curran am Donnerstag mitteilte.

Eis so dick wie Granit:
An der Bohrstelle, 500 Kilometer im Landesinneren von der australischen Forschungsstation Casey Station entfernt, ist der polare Eispanzer mehr als drei Kilometer dick. Teile des insgesamt zwei Tonnen schweren Bohrkerns sollen nun in Laboren in Australien und anderen Ländern untersucht werden. Dabei versuchen die Wissenschafter, im Eis eingeschlossene Gase und andere Partikel zu finden. So könne die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre im Laufe der Jahrhunderte herausgefunden werden, erklärte Curran. Außerdem seien Rückschlüsse auf die Temperatur in der Antarktis, die Ausdehnung des Eises, Stürme, Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche möglich.

Mega-Eiswürfel wird ausgestochen:

Durch zwei weitere Bohrungen, bei denen 116 und 103 Meter lange Eiskerne gezogen wurden, kann auch bis zu 800 und 1.000 Jahre altes Eis ausgewertet werden. An dem Projekt sind Wissenschafter aus Australien, China, Frankreich, Dänemark, Deutschland und den USA beteiligt. Bei den Bohrungen erhobene Daten sollen dabei helfen, eine geeignete Stelle zu finden, um bei zukünftigen Expeditionen zu bis zu eine Million Jahre altem Eis vorzustoßen. Derartiges Eis wird von Wissenschaftern als eine Art "Heiliger Gral" betrachtet.