18. Juli 2019 | 09:37 Uhr

antarktis488.jpg © AFP

Mit Schneekanonen

Rettungsplan: Forscher wollen die Antarktis beschneien

Mit Schneekanonen könnte der Eiskollaps in der Antarktis gestoppt werden.

Mit einer kühnen Utopie ließe sich nach Einschätzung von Forschern ein drohender Eiskollaps in der Westantarktis vermeiden. Eine durch künstliche Beschneiung gewonnene riesige Menge an Schnee könne den Eisschild zurück in Richtung Stabilität drücken, berichtete das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am Mittwoch.
 
Dafür müssten aber mehrere hundert Milliarden Tonnen Wasser pro Jahr über einige Jahrzehnte hinweg auf das Eis geschneit werden.

Globale Folgen

Nach Einschätzung der Klimaforscher droht der westantarktische Eisschild auf lange Sicht ins Meer zu rutschen. Dies würde demnach zwar Jahrhunderte dauern, würde aber den Meeresspiegel weltweit um mehr als drei Meter ansteigen lassen. Damit würden Metropolen von New York über Shanghai bis nach Hamburg langfristig unterhalb des Meeresspiegels liegen, erklärte Anders Levermann, Physiker am Potsdam-Institut.
 
Mit Billionen Tonnen an zusätzlichem Schnee könnten die Gletscher nach Einschätzung der Forscher gerettet werden. Allerdings würde dies beispiellose Ingenieurslösungen erfordern und eine der letzten unberührten Regionen der Erde erheblichen Umweltrisiken aussetzen.
 

Computersimulation

Levermann erklärte, im Kern gehe es "um die Abwägung, ob wir als Menschheit die Antarktis opfern wollen, um die heute bewohnten Küstenregionen und das dort entstandene und entstehende Kulturerbe zu retten". Der westantarktische Eisschild sei das erste Kippelement im Klimasystem, das die Menschheit gerade kippen sehe.
 
Die nach einer Computersimulation mögliche Rettung durch die massive Beschneiung sei allerdings ein beispielloser Eingriff in die Natur. Das Hochpumpen, das Entsalzen und die Erwärmung des Meerwassers sowie das Betreiben der Schneekanonen würden eine Strommenge in der Größenordnung von mehreren zehntausend Highend-Windturbinen erfordern, erklärte Johannes Feldmann, Koautor der Studie.

Absurdität des Unterfangens

"Einen solchen Windpark inklusive der dafür nötigen Infrastruktur in der Amundsensee zu errichten und derartige enorme Mengen an Meerwasser zu entnehmen, würde im Wesentlichen den Verlust eines einzigartigen Naturreservates bedeuten." Darüber hinaus mache das raue antarktische Klima die technischen Herausforderungen kaum absehbar und schwer zu bewältigen, während die potenziellen schädlichen Auswirkungen auf die Region wahrscheinlich verheerend sein würden.
 
Die Forscher erklärten, "die offensichtliche Absurdität des Unterfangens" einer künstlichen Beschneiung der Antarktis spiegle die atemberaubende Dimension des Meeresspiegelproblems wider. Für Wissenschaftler sei es aber die Pflicht, die Gesellschaft über jede einzelne mögliche Option zur Bewältigung der anstehenden Probleme zu informieren.

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