14. August 2018 | 20:48 Uhr

Unbenannt-1.jpg © Wikipedia: Adam Cuerden

Gefährliche Hyalomma-Zecken

Fund von tropischer Zeckenart alarmiert Experten

Heißer und trockener Sommer begünstigt Auftreten von Hyalomma-Zecken - Zumindest sieben Exemplare identifiziert.

Der Fund von mehreren Exemplaren einer bisher vor allem im Mittelmeerraum vorkommenden Zeckenart in Deutschland hat für Aufmerksamkeit von Fachleuten gesorgt. Experten der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr wiesen in diesem Jahr bisher sieben Exemplare der Gattung Hyalomma nach. Österreich taucht in einer Liste mit solchen Zecken-Funden bisher nicht auf.

"Bisher gab es lediglich zwei Einzelfunde in den Jahren 2015 bis 2017", sagte Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, am Dienstag gegenüber der APA. "Diese Zeckenarten könnten in Deutschland Einzug halten. Wir werden sie in diesem Jahr verstärkt im Auge behalten und bereiten uns darauf vor, ihr in den nächsten Monaten womöglich noch öfters zu begegnen." Die Expertin nannte zahlreiche Länder wie Italien, Frankreich, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Spanien, Portugal, Rumänien und Ukraine, wo man diese Zecken nachgewiesen habe. Österreich tauchte in der von ihr zitierten Liste nicht auf.

Funde auf Nutztieren

Gefunden wurden die Zecken demnach allesamt an Nutztieren, an Pferden und einem Schaf. Ein Exemplar trug ein gefährliches Bakterium in sich, Rickettsia aeschlimannii, einen bekannten Erreger des Zecken-Fleckfiebers. Hyalomma-Arten - in Deutschland wurden jetzt Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes festgestellt - gelten auch als wichtiger Überträger unter anderem des Krim-Kongo-Fiebers. Es ist in Deutschland und Österreich bisher nicht aufgetreten.

Die zu anderen "heimischen" Zecken vergleichsweise großen Tiere mit den auffällig gestreiften Beinen tauchten in diesem Jahr in Deutschland im Raum Hannover, in Osnabrück und in der Wetterau auf und wurden vermutlich über Vögel eingeschleppt. Die erwachsenen Zecken saugen Blut vor allem an großen Tieren. Auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt.

Schuld ist heißer, trockener Sommer

Die Wissenschafter führen das Auftreten von Hyalomma-Zecken in Deutschland auf den heißen, trockenen Sommer zurück. Diese tropische Zeckenart bevorzuge eine geringere Luftfeuchtigkeit als die hierzulande üblicherweise vorkommenden Zecken. Überraschend ist diese Entwicklung für die Experten nicht. Wegen der Klimaerwärmung sei in Deutschland grundsätzlich mit immer mehr wärmeliebenden Zecken zu rechnen. Ixodes inopinatus aus dem Mittelmeerraum beispielsweise habe sich inzwischen bis Dänemark ausgebreitet.

Die große Frage sei nun bei den beiden Hyalomma-Arten, ob es sich noch um einzelne eingeschleppte Exemplare handelt oder ob sich die Arten bereits in Deutschland etabliert haben. "Bei einer anderen Art, der ursprünglich in Afrika beheimateten Braunen Hundezecke Rhipicephalus sanguineus, sind Exemplare an Hunden gefunden worden, die ihren Hof nie verlassen hatten", berichtete Ute Mackenstedt. "Damit konnten sie kein unbeabsichtigtes Urlaubsmitbringsel sein - ein Hinweis darauf, dass sich die Art hier möglicherweise bereits entwickeln kann."

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