07. August 2018 | 12:37 Uhr
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115.000 Hektar abgebrannt
Rekord-Waldbrand in Kalifornien
Der Mendocino Complex geht in die Geschichte ein.
Im Norden Kaliforniens wütet der größte jemals in dem US-Staat registrierte Waldbrand. Das als Mendocino Complex bezeichnete Feuer habe inzwischen knapp 115.000 Hektar Land niedergebrannt, teilten die Behörden am Montag mit. Zwei Menschen starben in den Flammen. Damit kamen durch die verschiedenen Brände in dem Westküstenstaat in den vergangenen Wochen insgesamt bereits elf Menschen ums Leben.
Der Mendocino Complex entstand aus zwei separaten, rasch fortschreitenden Bränden. Ein Hochdruckgebiet habe wärmere Luft, Trockenheit und starke Winde in die Region gebracht, teilte die Feuerwehr mit. Lediglich 30 Prozent des riesigen Feuers seien eingedämmt.
Die Feuerwehrleute wurden von Hubschraubern und Flugzeugen unterstützt. Sie versuchten, in der Gegend gelegene Ortschaften zu schützen. Rund 9.300 Häuser waren von den Flammen bedroht, die Bewohner wurden in Sicherheit gebracht. Etwa 75 Häuser hat das Rekord-Feuer bereits zerstört.
Weiter nördlich wütet seit dem 23. Juli das sogenannte Carr-Feuer, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen. Das sogenannte Ferguson-Feuer in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks brennt bereits seit dem 13. Juli und ist bisher nur zu 38 Prozent eingedämmt.
Großeinsatz gegen Waldbrände
In ganz Kalifornien kämpfen derzeit rund 14.000 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Der Wetterbericht für die kommenden Tage verspricht kaum Besserung - es soll weiterhin heiß und trocken bleiben. Bereits im vergangenen Jahr hatte es in Kalifornien außergewöhnlich schwere Wald- und Buschbrände gegeben. Der vormals größte registrierte Brand, das Thomas-Feuer, hatte vor nur acht Monaten rund 113.000 Hektar Land zerstört.
US-Präsident Donald Trump hatte das Ausmaß der jüngsten Brände in Kalifornien den "schlechten Umweltgesetzen" zugeschrieben. Riesige Wassermengen stünden bereit, um die Brände zu löschen, dürften aber aufgrund der Gesetzeslage nicht dafür genutzt werden, beklagte er am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Außerdem müsse mehr Wald abgeholzt werden, um die Ausbreitung von Bränden zu stoppen.
"Wir haben genug Wasser, um diese Waldbrände zu bekämpfen", entgegnete Daniel Berlant, der der Leitung der kalifornischen Brandschutzbehörde CalFire angehört. "Aber lasst uns klarstellen: Es ist unser sich veränderndes Klima, das zu größeren und zerstörerischeren Feuern führt", sagte Berlant der "New York Times". Trump hat Klimaschutzvorgaben wiederholt als Hemmnis für die US-Wirtschaft kritisiert und vor gut einem Jahr den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen verkündet.