29. Mai 2020 | 14:24 Uhr

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Naherholungsgebiet mit Geschichte

Donaupark und Donauturm

Wussten Sie, dass der Papst hier zu Besuch war?

Der sogenannte Donaupark ist eine 600.000 Quadratmeter große Parkanlage unweit der Reichsbrücke im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Das weitläufige Naherholungsgebiet wurde gemeinsam mit dem Donauturm im Jahr 1964 anlässlich der „Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64)“ errichtet. Das Parkgelände, an dessen Stelle sich davor 80 Jahre lang eine Mülldeponie befand, hat sich zu einer traumhaften Freizeitdestination sowohl für Wienerinnen und Wiener als auch für Touristen gemausert.

 

Naherholungsgebiet

Neben großen Rasenflächen, farbenprächtigen Blumenbeeten und zahlreichen Kinderspielplätzen finden sich hier zwei Skateboard-Parks, Tennis- und Tischtennisanlagen, Basketball- und Fußballplätze sowie ein Trampolin und ein Rodelhügel. Darüber hinaus laden Schachbretter und eine Boccia-Anlage zum Spielen ein.

 

Donauturm

Im Zuge der Gartenschau von 1964 wurde der Donauturm als Symbol für ein fortschrittliches, modernes Wien errichtet. Bis heute ragt er mit seinen 252 Metern Höhe über alle anderen Bauwerke Wiens empor. Auf 150 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man ein außergewöhnliches 360-Grad-Panorama über Wien entdecken kann. Im Turmrestaurant, das sich um die eigene Achse dreht, kann man über den Dächern Wiens dinieren, während man die Aussicht genießt.

 

Papstwiese

Im Jahr 1983 hielt Papst Johannes Paul II. hier eine öffentliche Messe ab, zu der sich etwa 300.000 Gläubige im Donaupark versammelten. Eigens für diesen Gottesdienst wurde ein 56 Tonnen schweres Stahlkreuz errichtet, das sich noch immer auf jener Wiese befindet, die bei Besuchern heute als „Papstwiese“ bekannt ist.

 

Irissee und Korea-Kulturhaus

Mitten im Donaupark wurde ein etwa 25.000 Quadratmeter großer See künstlich angelegt. Weil dieser See vor einigen Jahren undicht wurde, musste er vertieft werden. An den abgeflachten Ufern findet sich heute eine Vielzahl an Naturpflanzen, darunter Binsen, Sumpfschwertlilien, Schwanenblumen und Wasserminze. Darüber hinaus sind noch viele schattenspendende Silberpappeln erhalten. Der Irissee fungiert heute als biologisch arbeitende Kläranlage. 

Inmitten des Irissees befindet sich ein ehemaliges Seerestaurant, das anlässlich des 120-jährigen Jubiläums der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Korea zu einem koreanischen Kulturhaus umgebaut wurde. Die Anregung zur Errichtung dieses Hauses kam vom ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon.

Aus dem Material, das zum Schaffen des Irissees ausgehoben wurde, wurde ein Berg aufgeschüttet. Dieser Berg heißt aufgrund seiner ehemaligen Nutzung als Kaffeehaus-Standort "Kaffeehausberg". Er wurde restauriert und ist bis heute zugänglich.

 

Schatten der Vergangenheit

Da der Donaupark auf einer jahrzehntelang genutzten Mülldeponie der Stadt Wien errichtet wurde, die leider vor Baubeginn nur oberflächlich saniert wurde, kommt es an manchen Stellen zum Austritt von Deponiegas und auch die Brunnen der Anlage sind kontaminiert. Seit 1990 wird an einer nachhaltigen Sanierung des Untergrunds gearbeitet.

An der Stelle des heutigen Donauparks befand sich im 19. Jahrhundert jedoch nicht nur die Mülldeponie, sondern auch ein Schießplatz. In der Zeit des Nationalsozialismus war er auch Schauplatz von Hinrichtungen. Am Nordende des Parks erinnert eine Gedenktafel an die Opfer, jährlich wird den Ermordeten im Rahmen einer Veranstaltung im Oktober gedacht.

 

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

U-Bahn: U1 (Station Alte Donau), U6 (Station Neue Donau)

Bus: Linie 11A, Linie 20A, Linie 37A Linie 92A. Von den U-Bahn-Stationen Alte Donau und Neue Donau fährt ein kostenloser und barrierefreier Shuttlebus in kurzen Intervallen zum Donauturm und wieder retour.

Donauparkbahn: Die Im Rahmen der Gartenschau 1964 eröffnete Donauparkbahn führt BesucherInnen und Besucher in etwa 20 Minuten durch den Park.

 

Anreise mit dem Auto

Gute Chancen auf einen Parkplatz haben Sie unter Anderem in der Arbeiterstrandbadstraße. Darüber hinaus befindet sich in der Leonard-Bernstein-Straße 8 eine kostenpflichtige Tiefgarage der Firma APCOA.

Neun behindertengerechte Parkplätze sind in der Arbeiterstrandbadstraße 91 und 93 vorhanden, sechs in der Donauturmstraße, und vier weitere am Mispelweg gegenüber Nr. 6.