19. November 2016 | 23:25 Uhr
Mehrheit gegen Aprésski-Maßnahme
Mega-Aufstand gegen Skischuh-Verbot
Wer in Ischgl am Abend und nachts mit Skishuhen im Ort unterwegs ist, droht eine Geldstrafe.
ÖSTERREICH berichtete als erste Zeitung über die als „Gästeinformation“ titulierte Verordnung des Tourismusverbands Paznaun-Ischgl, die ab heute in Kraft tritt:
Demnach sind im Ortszentrum von Ischgl von 20. November bis 5. Mai in den Abend- und Nachtstunden von 20 bis 6 Uhr früh „das Gehen mit Hartschalenschuhen sowie das Tragen von Skiern, Skistöcken und Snowboards“ auf den „Wegen und Plätzen im Dorfzentrum“ bei einer angedrohten Geldstrafe von bis zu 2.000 Euro verboten.
Verfassungsjuristen äußern schon Bedenken
Bürgermeister und Tourismusdirektor versuchen jetzt zu relativieren, dass man beim Bußgeld in der Regele nur die Untergrenze (nämlich 25 Euro) verlangen werde. Allerdings wurden zur Exekution der Aprèsski-Maßnahme zusätzlich zu den bisherigen zwei noch drei weitere Wachdienste eingestellt – was der Gemeinde 240.000 Euro kostet. Und das obwohl die Verordnung von Verfassungsjuristen wie Heinz Mayer als bedenklich eingestuft wird und im Internet ein ordentlicher Shitstorm über den Ski-Ort prasselt.
Ausnahme: 10 Meter vom Lokal bis zum Taxi
Grund für das Skischuh-Verbot ist, dass es immer wider zu gefährlichen Situationen gekommen sei, sowie das „Vermeiden einer hohen Lärmbelästigung“, da Skischuhe „auf den Asphaltund Pflasterstraßen eine beträchtliche Störung der Nachtruhe nach sich ziehen“. Vom Ncahtgeh-Verbot ausgenommen sind laut Bürgermeister Kurz, wenn „man maximal zehn Meter vom Lokal zum Taxi mit Skischuhen zurücklegt“. Aufg die Diskussionen mit den Securitys kann man gespannt sein.
(kor)