03. März 2014 | 00:01 Uhr
Weil der Winter so kurz ist
Pollen-Alarm so früh wie nie
Wer gegen Hasel und Erle allergisch ist, muss mit Heuschnupfen-Attacken rechnen.
Verstopfte Nase, tränende Augen: Die Pollen kommen – und zwar zwei Wochen zu früh, warnt Uwe Berger, Chef des Österreichischen Pollenwarndienstes. Schuld daran sei das warme Wetter. Momentan sind die Frühblüher Hasel und Erle unterwegs (siehe Grafik unten). Je wärmer es wird, desto heftiger fliegen sie.
- Laut Statistik Austria leidet schon jeder fünfte Österreicher an einer Allergie. Auch Sozialmediziner Michael Kunze schätzt, dass schon rund zwei Millionen Menschen in Österreich am Pollen-Flug leiden.
Klimawandel lässt Pollenbelastung ansteigen
- Besonders betroffen sind Frauen. Bei einer Befragung der 15 bis 29-Jährigen durch die Statistik Austria, gaben 22 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen an, eine Allergie zu haben.
- Die Pollenmenge ist in den vergangenen Jahren sogar gestiegen, berichtet ein internationales Forscherteam von der Universität München. In den Städten sogar um drei Prozent. Grund sei der Klimawandel.
Experten warnen vor besonders langer Saison
- Besonders alarmierend: Einem Allergiebericht zufolge sterben pro Jahr in Österreich bis zu zehn Menschen an einem Asthmaanfall oder einem allergischen Schock.
- Gefährliche Prognose: Aus jetziger Sicht blühen ab Ende März die Birken und im Mai die Gräser. Aber der Chef des Pollenwarndienstes meint: „Wir müssen uns heuer auf eine besonders lange Pollensaison einstellen.“
© TZ ÖSTERREICH
"Kinder mit Allergien sind schlechter in der Schule"
ÖSTERREICH: Welche Auswirkungen kann Heuschnupfen im Alltag haben?.
Michael Kunze: Eine ausgeprägte Allergie kann die Leistungsfähigkeit von Menschen beeinflussen. Schnupfen, Atemnot und Hautprobleme kosten schließlich Energie. Schüler mit Heuschnupfen schreiben deshalb oft schlechtere Noten, als ganz gesunde Kinder.
ÖSTERREICH: Heuer beginnt der Pollenflug schon extrem früh. Gibt es Tipps?
Kunze: Das gute Wetter hat für Allergiker eben auch Nachteile. Sie sollten ihre Medikamente, wie Nasensprays, jetzt schon immer in der Tasche haben und sich den Pollen natürlich nicht direkt aussetzten. Tägliche Nasenduschen können zusätzlich auch helfen.
(abs)