18. Jänner 2019 | 08:50 Uhr

Winterwetter Lawinengefahr Schnee Schneemassen Rekordwinter © APA/BARBARA GINDL

Hohe Gefahr

Vorsicht! Lawinengefahr weiter erheblich

Wintersportler werden zur Zurückhaltung ermahnt 

Durch sinkende Temperaturen ist die Lawinengefahr am Donnerstag im Alpenraum auf Stufe 3 - "erheblich" - gesunken, die günstige Wetterlage hat die Setzung der Schneedecke begünstigt. Die meisten Straßensperren konnten ebenfalls aufgehoben werden, und in Salzburg wurde die Evakuierung von 30 Nonnen und einem Priester gestartet, die seit zehn Tagen auf der Kinderalm im Pongau eingeschlossen sind.
 
Die Entspannung setzt sich auch beim Wochenendwetter fort und es wird insgesamt weiterhin merklich kälter, prognostizierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag. Die Lawinengefahr ging auch in Vorarlberg weiter zurück. Erstmals seit Tagen bestand landesweit nur noch erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3, nachdem zuvor Stufe 4 (große Gefahr) oder sogar Stufe 5 (sehr große Gefahr) geherrscht hatte. Dennoch wurden die Wintersportler zu äußerster Zurückhaltung gemahnt. Unerfahrenen wurde empfohlen, auf den geöffneten Routen zu bleiben.
 

Entspannung

Im Verkehr gab es am Donnerstag in Vorarlberg praktisch keine Behinderungen mehr, sämtliche Hauptverbindungen - darunter der Arlbergpass - waren frei befahrbar. Vorerst weiterhin gesperrt blieb die Arlbergbahnstrecke zwischen Bludenz und Landeck, für die ein Schienenersatzverkehr eingerichtet war.
 
In Tirol wurde eine Setzung der Schneedecke vermeldet: "Wurden auf der Nordkette gleich nach dem Schneefall 4,50 Meter Schneehöhe gemessen, waren es heute nur mehr 3,95 Meter. Das zeigt die guten Voraussetzungen für die Setzung der Schneedecke", erklärte der Lawinenwarndienst. Indes seien die Experten mit dem Hubschrauber zu 15 Wetterstationen geflogen worden, um diese von Schnee und Eis zu befreien.
 
In Salzburg wurde ein Rettungsversuch für 30 Nonnen und einen Priester gestartet, die auf der Kinderalm in St. Veit im Pongau seit Tagen festsitzen. Das Kloster ist wegen der Schneemassen und umgestürzter Bäume seit Tagen von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem wird am Samstag das zuvor wegen der hohen Lawinengefahr auf der Zufahrtsstraße seit vergangenem Freitag geschlossene Berghotel Rudolfshütte im Pinzgau wieder den Betrieb aufnehmen.
 

Viele Orte wieder erreichbar

Durch die Aufhebung mehrerer Straßensperren in der Steiermark befanden sich Donnerstagfrüh noch rund 260 Menschen in schwer zugänglichen Bereichen. Die Hauptprobleme waren spontane Gleitschneelawinen sowie der störanfällige Triebschnee in den Hochlagen und bis in bewaldete Bereiche hinunter, der schon durch geringe Zusatzbelastung gestört werden kann. Vereinzelte Straßen blieben noch gesperrt - zum Beispiel der Pfaffensattel zwischen Rettenegg und Spital am Semmering, das Niederalpl von der Passhöhe bis Aschbach oder der Zellerrain bei Mariazell.
 
In Oberösterreich waren die drei Salzkammergut-Gemeinden Gosau, Hallstatt und Obertraun wieder erreichbar. Die Straßensperren wurden bereits Mittwochabend aufgehoben, Pyhrn-, Hengst- und Koppenpass blieben jedoch bis auf Weiteres zu. Das Bundesheer setzte am Donnerstag seinen Assistenzeinsatz in Gosau fort. 150 Panzergrenadiere aus Ried im Innkreis schaufelten dort noch Schnee von den Dächern. Die Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm, Dachstein West und Hochficht meldeten normalen Betrieb. Am Krippenstein und am Kasberg standen die Lifte hingegen vorerst noch still.
 
Am Hochkar im Bezirk Scheibbs waren in Niederösterreich am Donnerstag rund 400 Helfer im Einsatz und hauptsächlich mit der Schneeräumung beschäftigt. Im Bezirk Lilienfeld wurden in den vergangenen Tagen mehr als 300 Gebäude von Schnee befreit und gesichert.
 

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Etwas Schneeregen, im S teils sonnig. 0/5°

Südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis in die Südoststeiermark sowie im Südburgenland scheint bis zum Abend die Sonne häufig. Weiter im Norden und Osten sowie auch von Vorarlberg bis Salzburg ziehen jedoch deutlich mehr Wolken durch. Bei einer Schneefallgrenze zwischen 400 und 700m Seehöhe regnet und schneit es vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel zeitweise. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und lebt bis zum Abend von Oberösterreich ostwärts deutlich auf. Die höchsten Windspitzen werden aber in Wien, in Niederösterreich sowie auch in der Obersteiermark erreicht. Die Nachmittagstemperaturen umspannen in Abhängigkeit vom Wind und dem Sonnenschein 3 bis 9 Grad. Heute Nacht: Eine Warmfront zieht in der Nacht auf Montag nördlich des Alpenhauptkammes mit dichten Wolken von West nach Ost und bringt hier vor allem im Nordstau der Alpen oder auch im Wald- und Mühlviertel lokalen Regen oder Schneefall. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe der Nacht auf Lagen um 1000m Seehöhe an. Von Osttirol ostwärts verläuft die Nacht hingegen weitgehend trocken und örtlich sogar aufgelockert bewölkt. Der Wind weht unverändert lebhaft, im Flachland des Ostens und im Bergland zum Teil auch stark aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen im Süden und Westen minus 5 bis 0 Grad, im Norden und Osten 0 bis 6 Grad.
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