15. April 2014 | 10:36 Uhr

vollmond.jpg © TZ Oesterreich Gerhard Torner

Schlaflos

Vollmond: Das passiert heute mit uns

Heute ist Vollmond: Warum wir tatsächlich schlechter schlafen!

Lange Zeit galt es als Aberglaube, vor kurzem haben Schweizer Forscher aber herausgefunden: Wir schlafen bei Vollmond tatsächlich schlechter! Ihre Ergebnisse sind erstaunlich und geben jenen Recht, die es schon immer gewusst und gespürt haben. Das passiert bei Vollmond mit uns:

  • Wir schlafen im Schnitt fünf Minuten später ein
  • Wir schlafen 20 Minuten (!) weniger in dieser Nacht
  • Die Qualität des Schlafes ist schlechter: Wir wachen müder auf als sonst

Forscher fanden Beweise:
Die Hirnaktivität zeigte, dass die Länge des Tiefschlafs abnahm, berichten die Forscher um Christian Cajochen vom Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Schließlich sank bei Vollmond auch der Melatonin-Spiegel. Dieses Hormon ist an der Steuerung von Schlaf- und Wachphasen beteiligt - ein erster verlässlicher Beweis, dass sich ein lunarer Rhythmus auf die Schlafstruktur des Menschen auswirken kann, schreiben die Forscher. Möglicherweise beeinflusse der Mond auch andere Aspekte unseres Verhaltens, etwa die Stimmung oder die geistige Leistung.

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Eine "Schnaps-Idee"?
Die Idee zu ihrer Untersuchung kam den Forschern bei einem Bier in einer Bar - und zwar in einer Vollmondnacht. Sie überlegten sich, die Daten einer abgeschlossenen Schlafstudie noch einmal neu auszuwerten und dabei die Mondphase zu berücksichtigen. In der Studie hatten die Forscher zuvor verschiedene Aspekte des Schlaf-Wach-Rhythmus an insgesamt 33 Freiwilligen untersucht.

Die größten Vollmond-Mythen:

  • Vollmond-Holz ist besser: Ob Holz bei zu- oder abnehmendem Mond geschlagen wird, ist egal. Vollmond-Holz ist deswegen besser, weil es lange zwischengelagert wird und daher länger trocknet. Industrielles Holz wird schnell geschlagen und schnell verarbeitet.
  • Mehr Kinder kommen zur Welt: Stimmt nicht, Forscher konnten das nachweisen, auch wenn Hebammen das noch so oft behaupten.
  • Wundersame Geldvermehrung: Alles war zunehmen soll, tut dies bei zunehmendem Mond und umgekehrt: Geld, Körpergewicht, etc.: Bisher noch kein Nachweis auf einen Zusammenhang. Das gleiche gilt auch für das Schneiden von Haaren.
  • Höheres Risiko bei Operationen: Ärzte beruhigen - es ist völlig egal, ob bei Vollmond operiert wird oder nicht. Die Zahl der Komplikationen im OP steigt bei Vollmond nicht.

Diashow: Bilder der Mondfinsternis

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Der Mond tritt aus dem Schatten hervor.
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Animation: Verschiedene Stadien der Mondfinsternis.
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Blutmond-Schauen in Australien.
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Die Ansicht eine Stunde nach Beginn des Schattens.
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Genau im richtigen Moment abgedrückt: Der Mond sieht aus wie eine Laterne.
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Zwei bis drei Stunden dauert die Mondfinsternis mit all ihren Phasen - maximal 106 Minuten die komplette Dunkelheit.
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Die erste Mondfinsternis in diesem Jahr.
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Der Mond während einer Mondfinsternis über den Kanarischen Inseln.
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Der halbe Weg aus dem Schatten ist geschafft.
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Erstaunliche Bilder eines "Blutmondes" konnte man in den USA sehen.

Heute ist Blutmond-Nacht:
Wir haben nicht nur Vollmond, sondern auch eine totale Mondfinsternis, so genannten Blutmond! 106 Minuten lang verschwindet der Mond im Kernschatten der Erde - weil ihn aber immer noch "langwelliges rotes Licht" trifft, erscheint er rot - als Blutmond. Zu sehen ist dieses Spektakel aber nur in Australien, Nord- und Südamerika. Die nächste totale Mondfinsternis in Europa erleben wir erst am 28. September 2015.