Die vergangenen 48 Stunden haben bereits einen Vorgeschmack gebracht. Heftige Hagel- und Schneestürme, vor allem im Osten auch von Gewittern begleitet, und ein deutlich spürbarer Temperatursturz machen es uns richtig ungemütlich. Durch den teils orkanartigen Wind fühlt sich die Kälte gleich um fünf Grad frostiger an. Spitzenreiter waren hier am Mittwoch die Leiser Berge in Niederösterreich mit 109 km/h Windgeschwindigkeit.
Ab heute, Donnerstag, fällt die Schneefallgrenze entlang der Alpennordseite auch außerhalb der klassischen Skigebiete. Der Winter feiert ein kräftiges Comeback. In den Staulagen vom Tiroler Unterland bis ins westliche Niederösterreich ist auch in den Tälern mit bis zu einem Meter, auf den Bergen sogar über zwei Metern Schnee zu rechnen. Sturm und Neuschnee sorgen hier für erhöhte Lawinengefahr.
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Schnee-Chaos in Wien
In der Bundeshauptstadt sorgte ein Schneesturm am Nachmittag für reichlich Chaos. Innerhalb von Minuten waren die Straßen mit Schnee bedeckt. Sofort folgte ein Verkehrschaos. Busse blieben hängen und Unfälle wurden gemeldet. Auf der S1 Richtung Vösendorf bildete sich ein Mega-Stau bei Rannersdorf mit bis zu einer Stunde Zeitverzögerung. Grund dafür war ein querstehender Lkw.
Auch auf der A23 Südosttangente zwischen Knoten Inzersdorf und Favoriten kam es zu Behinderungen aufgrund der winterlichen Fahrverhältnisse. Ebenfalls auf der A23 staute es sich Richtung Vösendorf zwischen Praterbrücke und Knoten Prater und Richtung Kagran zwischen St. Mary und Handelskai.
Auch die Wiener Öffis waren von dem plötzlichen Wintereinbruch betroffen. So fuhr der 13A in beiden Richtungen nur unregelmäßig. Auch auf der Strecke des 40A wurden Störungen gemeldet.
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Innerhalb von Minuten war die Fahrbahn schneebedeckt.
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Aber auch ein Schneesturm stoppt Touristen nicht. Hier die Schlange vor dem Sacher.
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Gegen die Kälte hilft anscheinend auch eine Käsekrainer beim Bitzinger.
Aktuelles Schneeradar für Donnerstag
Zahlreiche Unfälle
Heftiger Schneefall und starker Wind haben in der Steiermark von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh für zahlreiche Verkehrsbehinderungen und -unfälle gesorgt. Bäume stürzten unter Schneelast und Böen um und mussten von Straßen geräumt werden. Auf der Pyhrnautobahn (A9) stellte sich ein Lkw quer, im Ennstal wurde eine Frau bei einem Verkehrsunfall verletzt, wie Feuerwehren und Polizei mitteilten
Über hundert Mal mussten die steirischen Feuerwehren zu technischen Hilfeleistungen wie dem Entfernen umgestürzter Bäume und der Bergung von der Straße gerutschter Fahrzeuge ausrücken, wie der Landesfeuerwehrverband am Mittwoch bekannt gab. Etliche Autolenker hatten die über Nacht anspruchsvolleren Straßenverhältnisse nicht richtig eingeschätzt.
Einsatzkräfte im Dauereinsatz
Auf der A9 bei Kammern im Liesingtal (Bezirk Leoben) bremste ein in Richtung Graz fahrender Pkw-Lenker auf der Schneefahrbahn gegen 16.40 Uhr plötzlich sein Auto ab. Ein 51-jähriger Lkw-Fahrer aus Deutschland musste sein Sattelkraftfahrzeug ebenfalls bremsen, wodurch es ins Schleudern geriet und die Mittelleitschiene touchierte. In der Folge drehte sich das Zugfahrzeug gegen die Fahrtrichtung, der Sattelanhänger kam quer über die A9 zum Stehen. Ein nachkommender 45-jähriger Autolenker aus dem Bezirk Murtal konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen und krachte frontal gegen die Zugmaschine. Der Deutsche wurde dabei verletzt und ins UKH Kalwang eingeliefert, der Obersteirer blieb unverletzt. Ein mit beiden Lenkern durchgeführter Alkotest verlief negativ. Die Autobahn war über eine Stunde gesperrt.
In Aich-Assach im Ennstal (Bezirk Liezen) konnte ein ungarischer Autofahrer bei einer Kreuzung im Ortsgebiet auf der Schneefahrbahn nicht mehr rechtzeitig anhalten. Er prallte gegen den Wagen einer 35 Jahre alten Frau aus Aich. Der Ungar blieb unverletzt, die Frau wurde ins Diakonissenkrankenhaus Schladming eingeliefert.
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