07. Juli 2024 | 07:32 Uhr
100km/h-Sturmböen
Unwetter: Ast bricht und fällt auf Festgäste – Schwerverletzte
Am Samstagabend zogen Unwetter über weite Teile Oberösterreichs. Beim Linzer Ritterfest ließen Sturmböen einen Ast knicken. Dieser stürzte auf darunter stehende Festgäste. Sechs Personen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Linz. Orkanartige Sturmböen und Starkregen haben Samstagabend die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. In Linz wurden sechs Personen bei einem Straßenfest von einem herabfallenden Ast verletzt – zwei davon schwer, wie "ORF Oberösterreich" berichtet. Insgesamt waren im Bundesland mehr als 2.500 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz. Auf den Salzburger Seen kam es zu einigen Zwischenfällen mit Wassersportlern, die es nicht rechtzeitig ans Ufer geschafft hatten. Auch einige Veranstaltungen waren von den Unwettern betroffen.
In Linz wurden bei einem Straßenfest sechs Personen verletzt. Sie dürften sich laut Polizei unter einen Baum gestellt haben, als ein Ast abbrach. Insgesamt hatte die Feuerwehr allein in Linz rund 50 Sturmeinsätze zu bestreiten.
Außerdem deckte der Sturm in Linz auch ein Dach ab, wie das Posting eines Facebook-Users zeigt:
Auch zahlreiche andere Veranstaltungen waren von den Unwettern betroffen, wenn auch weniger dramatisch: So wurde der Campingplatz des Electric Love Festivals in Salzburg am Samstag sicherheitshalber geräumt. Das Salzkammergut Open Air in Gmunden war vorsorglich auf den frühen Abend vorverlegt worden.
Baum stürzt auf Kleinbus
Auch bei einem Festival in Kirchdorf an der Krems gab es einen Unwetter-Einsatz der Feuerwehr. Hier stürzte ein Baum auf einen geparkten Camper. Der Kleinbus wurde völlig demoliert. Das Festival musste wegen der heftigen Sturmböen abgebrochen werden.
© TEAM FOTOKERSCHI.AT / DAVID RAUSCHER
© TEAM FOTOKERSCHI.AT / DAVID RAUSCHER
2.550 Feuerwehrleute im Einsatz
In Oberösterreich erwischte die Front vor allem den Norden des Bundeslandes. Rund 175 Feuerwehren wurden zu etwa 200 Einsätzen gerufen, informierte das Landesfeuerwehrkommando, das - da die Unwetter erwartet worden waren - im Vorfeld sicherheitshalber personell aufgestockt worden war. Insgesamt rund 2.550 Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, die Notrufe abzuarbeiten, umgestürzte Bäume wegzuräumen und Dächer provisorisch abzudecken sowie andere Sturmschäden zu beseitigen.
Auch über den Salzburger Flachgau und den Tennengau zog am Abend eine heftige Sturmfront. Sie dürfte Badegäste und Wassersportler an den Seen überrascht haben bzw. wurden die Sturmwarnleuchten, die in Betrieb waren, nicht oder zu spät beachtet. Die Wasserrettung hatte alle Hände voll zu tun: Am Hintersee kenterte ein Boot, auch am Mattsee musste ein Boot geborgen werden. Am Wiestalstausee konnten sich zwei Stand-up-Paddler zwar selbst ans Ufer retten, allerdings an einer kaum zugänglichen Stelle. Sie wurden von der Wasserrettung mit einem Motorboot abgeholt. Alle Zwischenfälle endeten ohne Verletzte. Die Wasserrettung appellierte angesichts der Vorfälle, unverzüglich das nächste Ufer aufzusuchen, sobald die orangen Warnlichter zu blinken beginnen.