26. Juli 2018 | 23:17 Uhr

34 Grad

Tropen-Sommer lässt Österreich jubeln

Jetzt kommt der Saharasommer. Bis zu 34 Grad. Sonnenanbeter jubeln, Bauern warnen.

30 Grad und mehr bis hinauf zum Nordkap. Verheerende Waldbrände 
in Schweden und Griechenland, Deutschland stöhnt unter 38 Grad, trocknet aus. Die Briten schmelzen bei 38,5 Grad dahin.

Auch bei uns startet jetzt der Saharasommer: „Kon­stant 30 Grad, bis zu 34 Grad sind Sonntag möglich“, sagt Meteorologe Thomas Krennert zu ÖSTERREICH: „Ganz Europa ist so aufgeheizt. Egal, woher die Luft zu uns kommt, sie ist heiß.“

Zehn Tage wird die Hitzewelle dauern, Tourismus und Sonnenanbeter jubeln.

Österreich ist ausgebucht: Urlaub daheim boomt

Rekord. Österreich ist ausgebucht. An den Kärntner Seen sind laut booking.com nur mehr Restzimmer zu ­haben. 40 Prozent der Österreicher verbringen ihren Haupturlaub heuer im Inland. Entweder fahren sie an einen See, in die Berge oder urlauben in Balkonien. 2.645 Euro werden im Schnitt für Urlaub ausgegeben, Österreich boomt (siehe Kasten). Doch nicht nur an den Seen wird gejubelt, auch Wien feiert einen Rekord: 7,2 Millionen Nächtigungen bis Juni, plus 4,9 Prozent. Außerdem: Was das Wetter betrifft, bräuchten wir in Zukunft gar nicht mehr verreisen. Klimaforscher wie Mojib Latif (siehe rechts) glauben, dass es bei uns in Zukunft im Sommer genauso heiß sein wird wie auf den Balearen.

Natur-Explosion: Weizen, Obst und Wein früh wie nie

Frühstart. Weizen, Roggen und Gerste sind großteils abgeerntet. 10 Tage früher als sonst. Mais, Zuckerrübe und Kürbis entwickeln sich gut: „Auch der Wein wird heuer drei Wochen früher fertig sein“, sagt Josef Glatt vom Weinbauverband zu ÖSTERREICH. Das gab es so noch nie. Grund dafür war die Hitzewelle im April und Mai: „Wir hatten im Frühjahr auch extreme Trockenheit. Durch den Regen hat die Natur etwas aufgeholt“, so Günther Rohrer von der Landwirtschaftskammer.

Trockenheit in Alpen: Grasmangel, Wasserknappheit

Trockenheit. Grasmangel und Wasserknappheit setzen der Almwirtschaft in Tirol und Vorarlberg zu: „Es gibt bei Heu Ernteeinbußen bis hin zum Totalausfall“, so Christian Meusburger, Grünlandexperte der Landwirtschaftskammer. Quellen in Hochlagen ­versiegen das Gras vertrocknet, das Vieh muss früher in Tallagen abgetrieben werden.

Die Gewitter waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein: „So eine Ex­tremsituation hatten wir noch nie. Wir kämpfen um jeden Tropfen. Auf manchen Almen sieht es aus wie in Griechenland und Süditalien“, so Meusburger. Auch die Obst- und Gemüse­bauern befürchten kleinere Äpfel und Kartoffeln.

Hitze & Blitze: Täglich mit heftigen Gewittern zu rechnen

Warnung. Mit der Hitze kommen Unwetter und Blitze. 578.000 Blitzentladungen zählte das Ortungssystem ALDIS seit Jahresbeginn. ALDIS erfasst jede Gewitteraktivität in Österreich. Gewitter-Hotspot waren Niederösterreich, Steiermark.

Klimaexperte: "Hitzesommer sind schon längst Normalität"

Klimaforscher Mojib Latif über die europaweite Hitzewelle: „Es wird so bleiben.“

ÖSTERREICH: Extremhitze bis hinauf zum Polarkreis. Ist das der Klimawandel?

Mojib Latif: Hitzetage mit 30 Grad und mehr nehmen deutlich zu, so wie auch Tropennächte, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20 Grad fällt. Das wird auch in Hochlagen wie in Österreich in Zukunft so sein. Das sind eindeutige Zeichen des Klimawandels. Was mich aber erstaunt, sind die großen Flächen, in denen es jetzt so heiß ist. Ganz Europa glüht jetzt.

ÖSTERREICH: Werden trockene Hitzesommer in Zukunft die Regel?

Latif: Ja, die Temperaturen nehmen zu, der Trend ist eindeutig. Ein Land wie Österreich kann sich da nicht schützen oder abkoppeln.

ÖSTERREICH: Brauchen wir somit nicht mehr in den Süden fahren, um Sonne zu genießen?

Latif: Bald wird es am Mittelmeer so heiß sein, dass man dort nicht mehr hinfahren will. So gesehen könnte Österreich durchaus das neue Ibiza werden. Die andere Seite der Medaille ist aber, dass die Zahl der Unwetter immens ansteigen wird.

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Im O nebelig, sonst sehr sonnig, 1/14°

Im Donautal, im Flachland des Ostens sowie am Alpenostrand, in zahlreichen inneralpinen Becken und Tälern sowie im Südosten des Landes liegen verbreitet Nebel oder Hochnebel, die sich oft zäh und teilweise sogar den ganzen Tag über halten. Abseits der Nebelgebiete scheint jedoch verbreitet die Sonne, von dünnen Schleierwolken abgesehen, oft auch ungestört. Meist bleibt es schwach windig. Frühtemperaturen zwischen minus 6 und plus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen teils nur um 6 Grad im Dauernebel und milden 17 bis 21 Grad im Bergland, vor allem aber in höheren Lagen im Westen.
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