12. Februar 2020 | 10:11 Uhr
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Wetter-Extreme
Top-Meteorologe: 'Dieser Sturm ist nicht normal'
Orkan 'Sabine' zog eine Spur der Verwüstung durch halb Europa.
Sturmtief "Sabine" war zum Glück nicht ganz so scharf wie angekündigt -spektakuläre Schäden gibt es trotzdem. Gefordert waren die Einsatzkräfte vor allem in Oberösterreich, wo im Mühlviertel ganze Wälder umknickten, in Linz wurde das circa 300 Quadratmeter große Flachdach eines Mehrparteienhauses abgetragen. Es fiel auf zwei geparkte Pkws. Verletzt wurde niemand.
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Heftig war "Sabine" in Vorarlberg unterwegs. Die Rettungs-und Feuerwehrleitstelle verzeichnete 175 Sturmeinsätze, bevor sich die Situation am Dienstagvormittag deutlich entschärfte. Fußball-Bundesligist SCR Altach hatte allerdings einen Schaden an seiner Heimstätte, der Cashpoint-Arena: Die Dachplane der Nordtribüne hielt den Sturmböen in der Nacht nicht stand. Mithilfe der Feuerwehr, die gegen 2 Uhr ausrückte, konnte die Plane gesichert werden, sodass das Spiel gegen den FK Austria Wien am Samstag wie geplant stattfinden kann.
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Folge des Klimawandels
Experten diskutieren nun, in wieweit solche Stürme Folgen des Klimawandel sind. Für ZDF-Meteorologe Özden Terli ist der Fußabdruck des Klimawandels nicht zu bezweifeln. „Der Sturm ist nicht normal“, so der Experte im Interview mit der "taz". „Wir haben Februar, also Hochwinter. Das müsste normalerweise die kälteste Zeit des Jahres sein. Stattdessen messen wir Temperaturen von 14 bis 15 Grad – im Hochwinter!“, so Terli weiter.
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Terli kritisiert dabei auch Leugner. „Wie Klimaleugner gibt es auch Wetterleugner – also Menschen, die auch bei dringenden Warnungen meinen: Alles Panikmache, so schlimm wird’s wohl nicht werden“, so der Experte. „Wenn ich Bilder sehe von Leuten, die bei vollem Orkan auf dem Brocken im Harz spazieren gehen, dann weggeweht werden und dabei fast aufs Gesicht stürzen, kann ich nur sagen: Das ist unverantwortlich.“