14. September 2017 | 22:49 Uhr
Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer
Sturmtief "Sebastian" fegte über Österreich
Kaltfront brachte Temperatursturz und Sturmböen. Paragleiter stürzte aus 30 Metern ab.
Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich gestern der Sommer: War es zunächst sonnig und bis zu 28 Grad warm, brach am Nachmittag eine Kaltfront mit heftigem Sturm über Österreich herein. Die Temperaturen fielen auf teils unter 10 Grad. Der Wind erreichte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h – Warnstufe Rot.
© FF Maria Enzersdorf
Windspitze
Die Wiener Feuerwehr musste 100 Mal ausrücken. Die Einsätze reichten von heruntergefallenen Dachziegeln bis zu einem Blechdach, das sich von einem unbewohnten Haus löste. Auch Bäume wurden entwurzelt. „Zu Personenschäden kam es aber zum Glück nicht“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler am Abend zu ÖSTERREICH. In Maria Enzersdorf wurde ein vorbereitetes Festzelt durch die Sturmböen zerstört. Zudem drohte, dass mehrere Bauteile verweht werden. Die Feuerwehr sicherte das Zelt, das für ein Sommerfest der Pfadfinder aufgestellt wurde, und baute es anschließend ab.
© FF Maria Enzersdorf
Auch die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf steht seit 16:31 Uhr im Einsatz. Umgestürzte Verkehrsschilder, Bauzäune, abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehrleute auf Trapp. Und im Burgenland in St. Georgen wurde ein Hausdach durch die Böen abgedeckt.
© Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf
© Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf
#sturm In der LSZ laufen Telefone heiß! Haus in St. Georgen abgedeckt. @ORFBurgenland pic.twitter.com/W1TC0VOgLU
— Gina Maria Knotzer (@GinaKnotzer) September 14, 2017
Absturz
Mit bis zu 112 km/h wehte der Wind im Stadtgebiet. In Buchberg in Niederösterreich waren es sogar 118,8 km/h. In Salzburg überraschte der Sturm einen Paragleiter (36) im Flug. Nahe dem Gaisberg erfasste ihn eine Sturmböe. Aus 30 Metern stürzte er ab und wurde schwer verletzt.
Ausblick auf Freitag
Der Freitag beginnt meist recht sonnig, tagsüber bilden sich aber einige Quellwolken und vor allem im Bergland muss auch mit kurzen Schauern gerechnet werden. Im Süden hingegen halten sich in der Früh noch Wolken der Kaltfront und es kann noch ein wenig regnen, tagsüber gibt es zwar ein paar Auflockerungen, insgesamt überwiegen aber die Wolken. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Bergland auch lebhaft und dreht auf Ost bis Süd. Frühtemperaturen 3 bis 12 Grad, Tageshöchsttemperaturen 12 bis 20 Grad.