17. April 2014 | 11:06 Uhr

winterdienst.jpg © Johannes Kernmayer

Milder Winter

Mindestens 30 Millionen Euro gespart

Der Streusalz- und Streusplitverbrauch war in diesem Winter so gering wie lange nicht mehr.

Das milde Wetter hat die Kosten für den Winterdienst auf den Straßen gehörig verringert: Weniger Schnee und Eis als sonst bedeuteten auch weniger Salz, Splitt und Überstunden. Die Bundesländer haben sich einiges an Ausgaben erspart, erfuhr die APA in einem österreichweiten Rundruf, und auch die für das höherrangige Straßennetz zuständige Asfinag sparte alleine 22 Millionen Euro.

Der Salzverbrauch der Asfinag betrug von Oktober 2013 bis März 2014 nur 57.000 Tonnen, in der Vorsaison waren es mit 125.000 Tonnen mehr als das Doppelte. Der kalte Winter 2012/13 hatte der Asfinag 55 Millionen Euro gekostet, der vergangene Winter verursachte viel geringere Gesamtkosten von 33 Millionen Euro.

Niederösterreich:
Niederösterreich verbrauchte 120.000 Tonnen weniger an Streumittel. Es gab um 30 Prozent weniger Schneetage. Die Gesamtkosten des Winterdiensteinsatzes würden voraussichtlich 25 Prozent unter jenen eines "durchschnittlichen Winters" liegen.

Oberösterreich:
Das Land Oberösterreich hat wegen des milden Winters verglichen mit der vorangegangenen Saison um rund 65 Prozent weniger Streusalz benötigt. Nach etwa 66.000 Tonnen wurden nun 23.000 Tonnen auf den Landesstraßen ausgebracht, berichtete der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (ÖVP). Das nicht verwendete Salz wird gelagert und im kommenden Winter verwendet.

Salzburg:
Noch lässt der Wetterbericht keine endgültige Bilanz zu, doch auch in Salzburg hat der milde Winter die Budgets von Stadt und Land geschont. In der Landeshauptstadt wurden bisher nur 292 Tonnen Salz verbraucht, 1.900 Tonnen sind es pro Saison im langjährigen Schnitt. Dazu gesellten sich heuer 634 Tonnen Split (statt 3.000) und 55.000 Liter Sole, die Hälfte der üblicherweise eingesetzten Menge.

Steiermark: 
In der Obersteiermark gab es zwar in den vergangenen Tagen Nachschlag von Frau Holle, insgesamt war der Winterdienst in der zu Ende gehenden Saison in der Steiermark aber wesentlich weniger aufwendig - und daher kostengünstiger - als 2012/13. Die Einsparungen gegenüber dem Vorjahr dürften an die zehn Millionen betragen. In Graz mussten die Schneepflüge gar nur an einem einzigen Tag ausrücken.

Vorarlberg:
Die Vorarlberger Winterdienste werden für den Winter 2013/2014 deutlich weniger Geld ausgeben müssen als in der Saison davor. Konkrete Zahlen gebe es zwar voraussichtlich erst im Mai, dennoch sprach Ernst Geiger von der Abteilung Straßenbau der Vorarlberger Landesregierung im Gespräch mit der APA von Einsparungen im Ausmaß von 25 bis 30 Prozent.

Tirol:
Auch in Tirol wurden Rückgänge beim Salzverbrauch und bei den Kosten für die Schneeräumung verbucht. Laut dem Straßenerhalter Asfinag wurden im abgelaufenen Winter 6.600 Tonnen Streusalz eingesetzt, signifikant weniger als im Winter 2012/13 mit 13.400 Tonnen. Die Kosten für den Winterdienst seien wiederum von 4,9 Millionen Euro auf nunmehr drei Millionen Euro gesunken.

Kärnten: Während der Winter 2013/14 in weiten Teilen Österreichs ausgesprochen mild und in Sachen Straßenräumung daher kostengünstig ausgefallen ist, tanzte ausgerechnet das südlichste Bundesland aus der Reihe: Ein massiver Wintereinbruch Anfang Februar hielt den Kärntner Winterdienst mehrere Wochen massiv in Atem.
Auch wenn man mit den Gesamtkosten von rund zehn Millionen Euro etwa im Schnitt der vergangenen Jahre liege, könne die verganene Saison wegen der extremen Spitze durchaus als "Großkampfwinter" bezeichnet werden, erklärte Verkehrslandesrat Gerhard Köfer (Team Stronach) auf APA-Anfrage. "Besonders massiv waren die Schneefälle und damit die Räumungstätigkeiten im Februar, der gerade im Westen des Landes als einer der stärksten seit jeher bezeichnet werden kann", sagte Köfer.

Burgenland:
Im Burgenland hat der milde Winter zu einem deutlichen Rückgang der benötigten Streumittel geführt: Der Splittverbrauch lag laut Auskunft des Büros von Straßenbaulandesrat Helmut Bieler (SPÖ) mit 2.046 Tonnen bei weniger als einem Drittel des Durchschnittswertes der vergangenen fünf Jahre. Die benötigte Streusalzmenge hat sich gegenüber dem Durchschnitt von 10.300 Tonnen auf 5.123 Tonnen halbiert.

Zahlen über den Verbrauch aus Wien stehen derzeit noch zur Verfügung.







 

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