04. April 2023 | 13:25 Uhr

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"Tage der Entscheidung"

Später Frost bedroht Marillenernte

Aufgrund der kalten Nächte zuletzt werden Ausfälle bei der Marillenernte in NÖ befürchtet. Es nahen nun die 'Tage der Entscheidung'.

Nach Temperaturen unter Null Grad in der vergangenen Woche und in der Nacht auf Dienstag in weiten Teilen Österreichs hat es bereits erste Schäden in der Landwirtschaft durch Bodenfrost gegeben. Das berichtete die Österreichische Hagelversicherung auf Anfrage der Austria Presse Agentur. Bisher besonders betroffen ist das Bundesland Niederösterreich. "Die meisten Marillen sind bereits geschädigt", sagte Sprecher Mario Winkler.

Die Schäden bei Marille abzuschätzen sei schwierig, da es von Lage und Bundesland abhänge, sagte Manfred Kohlfürst, Obmann des Österreichischen Branchenverbands für Obst und Gemüse, zur APA. "Rekordernte wird es keine mehr werden", so der Branchenvertreter. Die Landwirte und Landwirtinnen würden aber alles tun, um die Kulturen zu schützen und die Inlandsversorgung zu gewährleisten.

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Auf die Ernte der Marille wird derzeit gewartet

"Die nächsten Tage werden entscheidend" 

Bei Zwetschken und Kirschen gebe es bisher noch wenige Schäden in Niederösterreich. "Das liegt daran, dass sie die Kälte im jetzigen Stadium noch einigermaßen vertragen", so Winkler. Mit weiteren Schäden sei zu rechnen. "Die nächsten Tage werden entscheidend", hieß es von der Hagelversicherung. Verglichen mit Marillen seien die Anbauflächen von Zwetschken aber nicht annähernd so groß, dass es wirtschaftlich ein Thema sei, räumte Kohlfürst ein.

Maßnahmen in Niederösterreich seien bisher nur vereinzelt getroffen worden. Der Einsatz habe sich bisher auf Windmaschinen beschränkt. "Das hat aber nicht viel geholfen", sagte Winkler. "Kerzen wurden nicht eingesetzt, da weitere Frostnächte prognostiziert sind und Kerzen keine minus fünf Grad wegmachen können. Sie funktionieren auch nicht, wenn der Wind geht." Laut der Versicherung wurden auch die Apfelsorten Early Golden und Topaz geschädigt, diese seien besonders empfindlich.

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Touristiker und Bauern hoffen, dass der Frühling in der Wachau so wie auf diesem Bild von 2018 aussieht

Weitere Frostnächte prognostiziert

Im Burgenland halten sich die Schäden laut Angaben der Versicherung noch in Grenzen. Jedoch seien auch keine Gegenmaßnahmen (Bewässerung oder Heizen) wegen des starken Windes getroffen worden, hieß es. In der Steiermark erhielt die Hagelversicherung bereits Meldungen über Schäden beim Steinobst.

Die Experten der Geosphere Austria prognostizieren insbesondere in den nächsten beiden Tagen und bis Freitag weitere Frostnächte. Für Mittwochfrüh erwarten die Experten meist zwischen minus neun bis minus ein Grad. Für Donnerstag sind laut Geosphere Frühtemperaturen zwischen minus sechs und Null Grad angesagt, auch am Freitag könnte es mit minus vier Grad noch einmal Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geben. Kohlfürst stellt sich darum auf weitere Schäden ein: "Wenn die nächsten zwei Nächte kalt sind, werden wir sicher Einbußen haben." Dann könne auch der konkrete Schaden beziffert werden, hieß es von der Hagelversicherung.

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Regnerisch und windig. 13/18°

Störungseinfluss bringt österreichweit dichte Wolken und Regen bzw. Regenschauer, die teilweise auch kräftig ausfallen. Am wenigsten regnet es in Osttirol und Oberkärnten. Besonders im Südosten können auch noch Gewitter eingelagert sein. Im Laufe des Nachmittages geht die Schauerneigung etwas zurück, in der Westhälfte ergeben sich auch kurze Sonnenfenster. Der Wind bläst meist mäßig, in exponierten Lagen und in der Obersteiermark sowie im südlichen Niederösterreich auch lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest. Tageshöchsttemperaturen 13 bis 20 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Mittwoch werden die Regenschauer allmählich weniger, die Wolken lockern aber nur zeitweise etwas auf. In der Westhälfte gehen stellenweise die ganze Nacht Regenschauer nieder. An der Alpensüdseite hingegen geht es meist trocken durch die Nacht. Der Wind bläst im Norden und Osten sowie im Bergland mäßig bis lebhaft, in exponierten Lagen kräftig aus West bis Nordwest. Tiefsttemperaturen 7 bis 15 Grad.
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