16. Dezember 2020 | 11:29 Uhr

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Die erste Prognose

So stehen die Chancen auf weiße Weihnachten

Die Weihnachtswoche wird wechselhaft, die Chance auf Schnee lebt. 

Wie es heuer am 24. Dezember wird, dazu hat sich die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Mittwoch noch keine seriöse Prognose abzugeben gewagt. Motto: Alles ist möglich. Gleichzeitig hat die ZAMG aber Erwartungen vor allem in den Niederungen gedämpft. Während der Heilige Abend in weiß in einigen höher gelegenen Regionen wegen der Schneelage praktisch garantiert ist, schaut es zumindest statistisch gesehen in den Niederungen schlecht aus.
 
"Im Zeitraum von 1951 bis 1980 gab es in den Landeshauptstädten noch doppelt so oft einen 24. Dezember mit einer geschlossenen Schneedecke wie von den 1980er-Jahren bis heute. In tiefen Lagen hat sich die Chance auf weiße Weihnachten somit in den letzten Jahrzehnten halbiert", sagte Klimatologe Alexander Orlik von der ZAMG.
 
Für die letzten 30 Jahre gilt laut Zentralanstalt: Statistisch gesehen gibt es in Wien, Eisenstadt, St. Pölten und Linz nur jedes fünfte Jahr am 24. Dezember eine geschlossene Schneedecke. Bregenz, Salzburg, Graz und Klagenfurt sind durchschnittlich jedes dritte Jahr weiß. Am besten stehen die Chancen in Innsbruck, hier liegt statistisch gesehen jedes zweite Jahr am 24. Dezember Schnee.
 
Wobei diese drei Jahrzehnte im Detail sehr unterschiedlich aussehen: In den 1990er-Jahren gab es weiße Weihnachten noch einigermaßen regelmäßig - in Graz zum Beispiel waren damals fünf von zehn Jahren weiß. In den sehr milden 2000er-Jahren sind weiße Weihnachten aber markant seltener geworden und die meisten Landeshauptstädte verzeichnen mittlerweile die jeweils längste Serie an Weihnachten ohne Schnee am 24. Dezember. So erlebt St. Pölten seit 2008 schon zwölf Jahre in Serie grüne Weihnachten, in Bregenz, Salzburg, Linz, Graz, Klagenfurt sind es seit 2011 neun Jahre ohne Schnee zu Weihnachten. In Wien und Eisenstadt gab es zuletzt 2012 eine dünne Schneedecke am 24. Dezember und in Innsbruck 2017.
 

Grüne Weihnachten

ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik sieht zwei Gründe für die Zunahme von grünen Weihnachten: "Zum einen brachten die 1960er-Jahre viele relativ kalte Dezember. Das wirkt sich auf die Weihnachtsstatistik stark aus. Von 1961 bis 1965 zum Beispiel war Österreich zu Weihnachten fast jedes Jahr flächendeckend weiß. In Klagenfurt lag sogar von 1961 bis 1971 jedes Jahr am 24. Dezember Schnee. Zum anderen ist der wenige Schnee zu Weihnachten aber natürlich auch eine Folge der Klimaerwärmung. Der Dezember ist in Österreich seit den 1950er-Jahren um 1,0 bis 1,5 Grad Celsius wärmer geworden. Seit 2011 gab es sogar keinen einzigen relativ kalten Dezember, es war durchwegs wärmer als in einem durchschnittlichen Dezember im Zeitraum 1981 bis 2010. Das wirkt sich auf die Schneelage zu Weihnachten aus, weil es öfter regnet als schneit beziehungsweise gefallener Schnee schneller wieder schmilzt."
 
Die weihnachtlichen Schneerekorde sind schon sehr alt, in den meisten Landeshauptstädten mindestens 50 Jahre. Den Rekord aller Landeshauptstädte hält für den 24. Dezember die Wetterstation Innsbruck-Flughafen mit 96 Zentimeter Schnee am 24. Dezember 1962. Die weiteren Schneerekorde der Landeshauptstädte am 24. Dezember sind: 53 Zentimeter in Graz im Jahr 1994, 50 Zentimeter in St. Pölten 1969, 47 Zentimeter in Klagenfurt 1994, 40 Zentimeter in Salzburg 1962, 39 Zentimeter in Eisenstadt 1969, 30 Zentimeter in Wien 1969, 25 Zentimeter in Bregenz 1969 und in Linz liegt die Rekordschneehöhe bei 24 Zentimetern am 24. Dezember 1969.
 
Häufiger als Weihnachten mit Schnee ist in den tiefen Lagen Österreichs ein Weihnachtstauwetter, wenn aus dem Westen oder Südwesten milde Luft nach Mitteleuropa strömt. Im Extremfall gab es zu Weihnachten sogar knapp 20 Grad, den Rekord stellte Salzburg am 25. Dezember 2013 mit 19,1 Grad auf. Das Weihnachtsfest der Kälterekorde erlebte Österreich im Jahr 1962. Damals lag die Höchsttemperatur - kein Tippfehler - am 25. Dezember in Vils (Tirol, Bezirk Reutte) bei minus 19,8 Grad. In Kitzbühel lag die Tiefsttemperatur in der Nacht von 24. auf 25. Dezember 1962 bei minus 27,9 Grad.
 

Regen- und Schneewolken

Für heuer zeigen die Vorhersagemodelle laut ZAMG noch keine einheitliche Linie. Diese Wochen dominiert noch ruhiges Hochdruckwetter mit Nebel und Sonne. Ab dem Wochenende kommt mehr Bewegung ins Wetter. Für die gesamte nächste Woche zeichnet sich eine wechselhafte Wetterlage ab, bei der von Westen her zeitweise Regen- und Schneewolken durchziehen. Ein genauer zeitlicher Ablauf für die Weihnachtsfeiertage sei derzeit noch nicht vorhersagbar.
 
Wo jetzt schon genügend Schnee liegt, stehen die Chancen gut, dass es bis Weihnachten weiß bleibt. Generell gilt das ab einer Höhenlage von ungefähr 1.000 Meter. Somit sind in den meisten Tälern zumindest die umliegenden Berghänge weiß. Aber auch in einigen Regionen unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe liegt eine Schneedecke, die sicher bis Weihnachten hält. Derzeit liegen zum Beispiel in Kötschach-Mauthen rund 90 Zentimeter Schnee, in Lienz und in Dellach im Drautal 60, in Spittal an der Drau 30 Zentimeter, in Weitensfeld 15 und in Zeltweg rund zehn Zentimeter.

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Mit steigendem Luftdruck überwiegt am Donnerstag in den meisten Landesteilen ruhiges und damit vor allem sonniges Wetter. In einigen inneralpinen Becken und Tälern können sich einige Hochnebelfelder zäh halten, auch im Nordosten und Osten ist es gebietsweise länger trüb. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen. Frühtemperaturen minus 10 bis plus 1 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 6 Grad.
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