02. August 2017 | 09:00 Uhr
Bei brütender Hitze
Seilbahn defekt: 120 Menschen saßen fest
Zwölferhorn-Seilbahn in St. Gilgen blieb bei brütender Hitze stehen.
Vermutlich wegen eines technischen Defekts ist am Dienstag am Nachmittag in St. Gilgen am Wolfgangsee (Flachgau) die Seilbahn auf das Zwölferhorn stillgestanden. Kurz vor 16.00 Uhr wurden zahlreiche Bergretter zur Bergung der Fahrgäste alarmiert und rückten aus. Allerdings war es der Betriebsleitung innerhalb einer Stunde gelungen, die Gondeln im Notbetrieb mechanisch ins Tal zu fahren.
Zum Zeitpunkt des Betriebsausfalls sollen sich je vier Fahrgäste in 30 Kabinen befunden haben. Laut ersten polizeilichen Informationen waren damit rund 120 Fahrgäste betroffen. "Das Standard-Prozedere ist das Abseilen der Personen", sagte eine Polizei-Sprecherin auf Anfrage der APA. Dazu kam es dann nicht mehr. Per Notbetrieb konnte die Bahn wieder in Gang gesetzt werden.
Großeinsatz
Rund 30 Bergretter der Ortsstellen St. Gilgen, St. Wolfgang, Strobl und Salzburg sowie die Alpinpolizei, Feuerwehr und das Rote Kreuz beteiligten sich an dem Einsatz. Die Fahrgäste konnten die Kabinen entweder an der Talstation oder an der Bergstation verlassen. Jene Urlauber, die am Berg ausgestiegen waren, wurden mit Kleinbussen zur Sausteigalm gebracht und dann mit größeren Bussen ins Tal gefahren, wie der Einsatzleiter der Bergrettung, Peter Stöllinger aus St. Gilgen, auf Anfrage der APA erklärte. Auch ein Notarzt war an Ort und Stelle, da einige Fahrgäste aufgrund der Hitze mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten.
Die Nostalgie-Seilbahn ist bereits 60 Jahre alt. Sie gilt als die weltweit letzte in Betrieb befindliche Zweiseilbahn nach dem sogenannten "System Girak". Die Bahn wurde im Juni 1957 eröffnet. "Bei einer Betriebslänge von 2.740 Metern erreicht man die auf 1.476 Metern gelegene Bergstation in rund einer Viertelstunde", heißt es auf der Homepage der Zwölferhorn-Seilbahn GmbH. "Die Statistik verzeichnet, dass seit der Eröffnung insgesamt rund 8,5 Millionen Fahrgäste unfallfrei befördert wurden." Die Konzession für die Bahn in der derzeitigen Form wurde offenbar noch bis Ende 2017 verlängert.