21. April 2017 | 12:20 Uhr

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Eiskalte Nacht

Rekord-Frost: 50 Millionen Euro Schaden

Die Nacht auf Freitag brachte teils schweren Frost - erste Bilanz der Schäden:

Minus 14,5 Grad in Lech am Arlberg, knapp minus 12 Grad im Tannheimer Tal in Tirol - wie prognostiziert, kam nach dem Schnee-Chaos die Frost-Nacht. Absolute Kältepole waren dabei schneebedeckte Täler in den Alpen, wo die Temperaturen verbreitet unter minus 10 Grad sanken. In Seefeld in Tirol war es etwa mit -12,1 °C so kalt wie noch nie im April.

Aber nicht nur dort, sondern im ganzen Land gab es Temperaturen teils weit unter dem Gefrierpunkt. Mit -5,5 °C am Grazer sowie -4,4 °C am Innsbrucker Flughafen verzeichnete die ZAMG zwei neue Frostrekorde. An etwa 240 von insgesamt 270 Wetterstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sind in der Nacht auf Freitag Minusgrade gemessen worden. Vom Frost verschont blieben nur der Donauraum, das Weinviertel, das Wiener Becken und Teile des nördlichen Burgenlands.

50 Millionen Schaden
Vor allem in der Steiermark, in Kärnten, im Südburgenland sowie punktuell in Niederösterreich und Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg gab es schwere Frostschäden. "Obst- und Weinkulturen, aber auch Spezialkulturen wie Baumschulen und Spargel sind betroffen - insgesamt mehr als 12.000 Hektar", teilte Kurt Weinberger von der Österreichischen Hagelversicherung mit. "Nach ersten Erhebungen gehen wir von einem Gesamtschaden von mehr als 50 Millionen Euro aus. Das volle Schadensausmaß kann aber erst in einigen Tagen festgestellt werden“, so Weinberger.

Schäden sieht man erst später
Die heimischen Obst- und Weinbauern kämpften die ganze Nacht über gegen den Frost. Stroh wurde abgebrannt, auch Frostkerzen verwendet. Manche versuchten es mit Beregnen oder dem Abdecken der Kulturen oder Triebe.

>> So verzweifelt kämpften die Bauern gegen den Frost

Die Obstkulturen stehen derzeit teilweise in der Vollblüte. Die Vegetation ist heuer im Durchschnitt zwei Wochen weiter als im langjährigen Schnitt.

So geht's weiter
Am Freitag vertreibt am Vormittag nahezu ungetrübter Sonnenschein den Frost, bevor allmählich im Norden und Osten auch wieder ein paar dichtere Wolken auftauchen können. Die Sonne scheint aber auch dann noch zumindest zwischendurch und es bleibt generell trocken. Der Wind bleibt mäßig, in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland sowie im Norden der Steiermark für einige Stunden auch lebhaft aus West bis Nordwest. Untertags steigen die Temperaturen auf 7 bis 15 Grad.

Das Wochenende wird allerdings wieder deutlich wechselhafter und kühler. >> Die Prognose im Detail: Tief "Quentin" versaut uns das Wochenende .

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Wechselhaft mit Schauern. 11/20°

Zur Wochenmitte liegt der Ostalpenraum im Einfluss einer straffen nordwestlichen Strömung. Mit dieser stauen sich an die Alpennordseite Wolken und Niederschläge. Die Schneefallgrenze liegt vor allem in den westlichen Landesteilen nur knapp über 2000m Seehöhe. Abseits des Berglands gibt es hingegen einen steten Wechsel aus Sonnenschein und dichteren Wolken. Diese bringen von Salzburg und Oberösterreich ostwärts wiederholt Regenschauer. Weitgehend trocken geht es hingegen in Osttirol und Kärnten sowie in der Südoststeiermark und im Südburgenland durch den Tag. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, im Nordosten auch kräftig, aus West bis Nordwest. Mit 16 bis 23 Grad sind die Tageshöchsttemperaturen erreicht. Heute Nacht: In der Nacht auf Donnerstag regnet es vor allem im Bergland zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel nach wie vor aus dichten Wolken. Überall sonst geht es hingegen wechselnd bis gering bewölkt durch die Nacht. Während es im Süden und Südosten sogar meist trocken bleibt, können in den nördlichen und östlichen Landesteilen einzelne Regenschauer durchziehen, besonders während der Morgenstunden. Der Wind aus West bis Nordwest weht mäßig, im Osten auch teils lebhaft. Die Tiefsttemperaturen 9 bis 16 Grad.
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