25. August 2016 | 09:46 Uhr
Allergie
Ragweed-Pollen: Belastung hoch wie nie
Beste Bedingungen für die eingeschleppte Art durch den Jojo-Sommer.
Schlechte Nachrichten für Allergiker: In Österreich werden die Belastungen durch Ragweed-Pollen heuer sehr hoch sein. Hauptgrund ist das feuchte Wetter im Sommer, das der bei uns eingeschleppten Art optimale Bedingungen lieferte. Dazu kommt die derzeit sommerliche Hitze, die wiederum die Blüte begünstigt.
Zum Wochenende hin steigen die Belastungen weiter an. Hotspots werden das östliche Flachland und der Südosten sein. Neben der lokalen Blüte spielt auch der Südostwind eine Rolle, der die Pollen aus der pannonischen Tiefebene heranweht.
Ragweed kann ausgesprochen unangenehme allergische Anfälle inklusive Asthma auslösen.
Eingeschleppte Art
Das Traubenkraut stammt als Unkraut aus Nordamerika und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg offenbar mit Getreidelieferungen auch nach Europa eingeschleppt. Die Pflanzen sind sehr widerstandsfähig. Der Höhepunkt liegt im August und im September. Eine einzige Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollen pro Saison erzeugen. Die Pollen verbreiten sich über Distanzen von bis zu 400 Kilometern.
Die Belastung durch Ragweed-Pollen dürfte in den kommenden Jahrzehnten in ganz Europa weiterhin deutlich steigen. Aktuelle Forschungen zeigen, dass sich die Anzahl der Menschen, die an Heuschnupfen leiden, in nur 35 Jahren verdoppeln könnte – und zwar von derzeit 33 auf 77 Millionen. Die Forscher machen den Klimawandel für zwei Drittel dieses Anstiegs verantwortlich. Die Konzentration der Ragweed-Pollen könnte im Jahr 2050 während der Blühphase viermal höher sein als derzeit.
Schwierig auszurotten
Es wird sehr problematisch sein, diese Entwicklung zu verhindern. Wenn sich Ragweed einmal etabliert hat, ist es sehr schwierig, die Pflanze auszurotten. Die Samen überleben lang. Mäht man Ragweed ab, wächst es nach. Es können auch Resistenzen gegen Herbizide entstehen.
Anzunehmen ist, dass die Steigerungen bei der Ragweed-Pollenkonzentration in den kommenden Jahrzehnten stärker in jenen Regionen Europas ist, in denen das Unkraut bisher kaum bis gar nicht verbreitet war. Dies gilt zum Beispiel auch für die kälteren Regionen in Österreich, wo die Pflanze bisher nicht vorkam.