06. Juni 2016 | 12:25 Uhr

bfw.jpg © BFW/Thomas Cech

Pflanzenkrankheit

Pilz bedroht Ahorn-Bäume - und Menschen

Rußrindenkrankheit bedroht nicht nur Bäume, sie kann auch Menschen gefährden.

Die sogenannte Rußrindenkrankheit war in Österreich erstmals nach dem trocken-heißen Sommer 2003 bei verschiedenen Ahorn-Arten beobachtet worden. Nach dem extremen Sommer 2015 ist sie heuer häufiger geworden, erklärte Thomas Cech vom Bundesforschungszentrum für Wald in einer Aussendung. Die von einem Pilz verursachte Krankheit bedroht aber nicht nur Ahorn-Bäume, sie kann auch Menschen gefährden.

Absterbende Ahornbäume mit abblätternder Rinde am Stamm, unter der großflächig schwarzer "Staub" zutage tritt, sind ein untrügliches Zeichen für einen Befall mit dem Pilz "Cryptostroma corticale". Bei der bis zu einen Zentimeter dicken schwarzen Staubschicht handelt es sich um mikroskopisch kleine Pilzsporen. Diese werden durch den Wind verbreitet und bei Regen den Stamm hinab geschwemmt.

Der Pilz lebt üblicherweise symptomlos als sogenannter Endophyt im Holz des Stammes. Werden Ahornbäume aber durch außergewöhnlich lange und trockene Sommer geschwächt, kann sich der Pilz im Holzkörper ausbreiten und schließlich die Rinde zerstören. Das Verbreitungsgebiet der Rußrindenkrankheit erstreckt sich in Österreich hauptsächlich über das östliche Flach- und Hügelland.

Laut den Experten vom Bundesforschungszentrum für Wald ist kaum eine andere Pilzart imstande, dermaßen große Sporenzahlen pro Flächeneinheit zu produzieren. Deshalb bestehe bei längerem Aufenthalt in der Nähe von stark betroffenen Bäumen die Gefahr einer Beeinträchtigung der Atemwege. Vor allem für Menschen mit einer vorbelasteten Lunge oder einer allergischen Grunderkrankung kann der Kontakt mit den Pilzsporen Husten, Atemnot, Müdigkeit oder Fieber auslösen.

Forst- und Waldarbeiter gefährdet
"Gefährdet, an einer Lungenkrankheit (Alveolitis) schwer zu erkranken, sind allerdings nicht die Spaziergänger im Wald, sondern Menschen, die durch ihren Beruf diesen Sporen ständig intensiv ausgesetzt sein können, wie z.B. Forst- und Waldarbeiter", erklärte die Leiterin der Abteilung für Arbeitsmedizin der AUVA-Rehabilitationsklinik Tobelbad, Barbara Machan, in der Aussendung. Hier seien entsprechende Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich.

Deshalb müssen Bäume, auf denen sich die Sporen bereits entwickelt haben, umgehend gefällt werden. Bei der Fällung sind Sicherheitsmaßnahmen wie ein Mundschutz empfehlenswert. Die Stämme sollten sofort verbrannt werden - sie für die Nutzung als Brennholz zu lagern, dämmt die Gefahr der Sporenverbreitung nicht ein. Wer einen erkrankten Baum entdeckt, sollte dies den zuständigen Stellen - im Wiener Raum etwa Forstamt oder Stadtgärten - melden, empfehlen die Experten.
 

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Im N und O zeitweise noch Regen, sonst sonnig, 2/8°

In den westlichen Landesteilen sowie von Osttirol ostwärts bis in die Südoststeiermark sowie bis ins Südburgenland überwiegt zum Wochenstart sonniges und trockenes Wetter. Letzte Nebel in Becken und Tälern und auch letzte dichtere Wolken im äußersten Südosten lichten sich im Tagesverlauf bald. Weiter im Norden und Osten halten sich hingegen ganztägig deutlich mehr Wolken. Vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel muss außerdem zeitweise mit Regen gerechnet werden. Der meiste Niederschlag fällt jedoch während der ersten Stunden des Tages. Die Schneefallgrenze steigt im Tagesverlauf auf Lagen zwischen 1500 und 2000m Seehöhe. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und weht vor allem im Osten sowie über den höchsten Alpengipfeln lebhaft bis stark. Minus 5 bis plus 6 Grad hat es in der Früh. Die Tageshöchsttemperaturen sind mit 7 bis 12 Grad erreicht.
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