04. Jänner 2017 | 18:01 Uhr

Mondsee Bus © APA

Tief "Axel"

Orkanböen sorgen für Verkehrschaos

Zwei Autobusse von Straßen gerutscht und umgekippt - 16 Verletzte bei Busunfällen.

Verkehrsbehinderungen und Unfälle durch Schneefall sowie Sachschäden durch Sturmböen haben am Mittwoch in Teilen Österreichs die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. In Oberösterreich rutschten ein Reise- und ein Linienbus von schneeglatten Fahrbahnen und stürzten um. Insgesamt wurden 16 Insassen verletzt, drei davon schwer. Die Lawinengefahr stieg in mehreren Bundesländern erheblich an.

   Bei dem Unfall mit dem Linienbus in Rainbach im Mühlkreis erlitten zehn der inklusive dem Lenker 14 Insassen Verletzungen, teilte die Polizei mit. Zwei Personen wurden schwer verletzt, einer musste mit dem Notarzthubschrauber nach Linz geflogen werden. Das Fahrzeug war auf der Mühlviertler Straße (B310) von Linz nach Prag unterwegs. Bei dem weiteren Unfall in St. Lorenz am Mondsee wurden von 19 Urlaubern aus Fernost sechs verletzt. Ein Reisender kam mit schweren Blessuren in ein Spital in Salzburg.

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"Mühlviertel versinkt im Schnee"

In Oberösterreich gab es zahlreiche Behinderungen im Straßenverkehr, immer wieder saßen Schwerfahrzeuge fest. Auf der Leonfeldener Straße (B126) herrschte Kettenpflicht für Lkw über 7,5 Tonnen, der Haselgraben - die Stadteinfahrt nach Linz - war gesperrt. "Das Mühlviertel versinkt im Schnee", twitterte die Polizei. An der Innkreisautobahn (A8) war die Ausfahrt Suben ARBÖ-Informationen zufolge wegen hängen gebliebener Lkw blockiert.

In Salzburg führte das Winterwetter ebenfalls zu Unfällen und hängen gebliebenen Fahrzeugen. In Kaprun stürzte ein Pkw rund 15 Meter über eine Böschung. Die vier Insassen aus Russland erlitten leichte Verletzungen. Ein querstehender Lkw blockierte rund eine Stunde lang die Tauernautobahn (A10) bei Werfen in Fahrtrichtung Villach.

Das Sturmtief "Axel" bescherte dem Feuerkogel in Oberösterreich in 1.618 Metern Seehöhe Windgeschwindigkeiten von bis zu 161 km/h. Auf der Wiener Jubiläumswarte auf einer Höhe von nur 450 Metern erreichte der Sturm laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Spitzengeschwindigkeiten von 131 km/h.

Baum entwurzelt

Unterhalb der Jubiläumswarte wurde ein 15 Meter hoher Baum entwurzelt, der einen Pkw unter sich begrub. Am Vormittag löste sich an der Votivkirche ein Gerüstplakat an einigen Stellen und drohte abzureißen. Höhenretter der Berufsfeuerwehr mussten zwei Bahnen im Ausmaß von drei mal 15 Metern entfernen und mehrere weitere wieder befestigen. Bis zum frühen Nachmittag kam die Wiener Feuerwehr auf 150 Einsätze - das waren nach Angaben von Pressesprecher Michael Wagner doppelt so viele wie sonst an einem ganzen Tag.

Auf der Franz-Josefs-Bahn in Niederösterreich sorgte der Sturm in der Früh für Probleme. Äste waren in die Oberleitung und auf die Gleise gefallen. Dadurch war der Abschnitt zwischen Klosterneuburg-Weidling und St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) bis zum Vormittag zum Teil nur eingleisig befahrbar.
 

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Verbreitet leichter Schneefall, -1/+2°

Unter Störungseinfluss bleibt die Sonne in allen Landesteilen bis zum Abend die meiste Zeit oberhalb von dichten Wolken verborgen. Zeitweise schneit es leicht. Während der Nachmittagsstunden verlagert sich der Schneefall jedoch zunehmend an die Alpennordseite sowie ins Wiener Becken und an den Alpenostrand. Lediglich in den tiefsten Lagen geht der Schneefall in Schneeregen über. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordwest bis Nord. Aus dieser weht der Wind vor allem im östlichen Flachland und im Burgenland lebhaft auffrischend. Die Nachmittagstemperaturen umspannen minus 1 bis plus 4 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Samstag ist der Himmel zunächst wolkenverhangen und am nördlichen und östlichen Alpenrand schneit es außerdem zeitweise, am meisten aber im Osten. Im weiteren Verlauf lässt der leichte Schneefall aber nach und von Vorarlberg über Salzburg bis ins Waldviertel beginnt schließlich die Bewölkung zaghaft aufzulockern. Der Wind weht vor allem entlang des Alpenhauptkammes, im Burgenland sowie im Wiener Becken lebhaft aus Nordwest. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen minus 11 und 0 Grad.
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