18. August 2022 | 16:25 Uhr
Masten brachen wie Zündhölzer
Orkanböen: 75.000 Haushalte in der Steiermark ohne Strom
Das schwere Unwetter, das in Kärnten zwei Kinder das Leben gekostet hat, ist Donnerstagnachmittag auch über einen Großteil der Steiermark gezogen.
Vor allem in der Obersteiermark sowie in der nördlichen Oststeiermark wurden zahlreiche Schäden an Stromleitungen gemeldet. Zwischenzeitlich waren um die 75.000 Haushalte ohne Strom. Am Abend waren rund ein Viertel aller steirischen Trafostationen außer Betrieb, hieß es seitens der Energie Steiermark Netze.
© Energie Steiermark
Laut Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, wurden alle Kräfte in den Einsatz gerufen und sogar Monteure aus dem Urlaub in den Dienst geholt. Neben Niedrigspannungsleitungen ist auch eine Hochspannungsleitung betroffen: In Fisching nahe Zeltweg wurde ein Strommasten einer 220-kV-Leitung, welche die Umspannwerke Obersielach und Hessenberg verbinden, beschädigt. Am Abend waren noch etwa 65.000 Haushalte ohne Strom.
"Das Ausmaß der Schäden ist enorm", so Harnik-Lauris im APA-Gespräch. Lediglich die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark blieben weitgehend verschont. In den vergangenen zehn Jahren habe es keine solche Schäden gegeben - vor allem nicht in so einem großen Raum. Das Ausmaß sei durchaus mit Sturmtief "Paula" 2008 zu vergleichen. Ein Blackout sei die Situation übrigens nicht, aber es handelt sich um eine "großflächige Störung" im Energienetz, die nun sukzessive behoben werde. Man will vor allem noch vor der Dunkelheit möglichst viele Schäden beseitigen.