09. Mai 2016 | 08:10 Uhr

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Himmels-Highlight

Merkur zieht vor der Sonne vorbei

Das seltene Ereignis ruft auch Weltuntergangs-Warner auf den Plan.

Mit dem Merkurtransit steht am 9. Mai das interessanteste Himmelsereignis des Jahres bevor. Merkur, der innerste und kleinste Planet des Sonnensystems, zieht von der Erde aus gesehen direkt vor der Sonne vorbei. Das seltene Schauspiel ist in Österreich - bei gutem Wetter - fast in voller Länge zu beobachten. Dafür werden allerdings ein Teleskop und auf jeden Fall spezielle Sonnenfilter benötigt.

Hochsaison für Weltuntergangs-Enthusiasten
Das seltene Himmelsschauspiel ist natürlich auch ein willkommener Anlass für Weltuntergangs-Warner. Diesmal sei die Planeten-Konstellation besonders schicksalsträchtig, meint man etwa beim einschlägigen Youtube-Kanal "The Prophetico". Der Mond sei eine Sichel und seit Neumond (6. Mai) seit drei Tagen wieder zunehmend (9. Mai). Für die Youtuber verdichtet sich das gehäufte Auftreten der Zahl drei zu einem Hinweis. Diese Zahl werde in der Bibel oft im Zusammenhang mit sexueller Sünde verwendet.

Das reicht freilich noch nicht für eine Apokalypse. Jupiter stehe zugleich im Sternbild Löwe, und in dem Buch des Propheten Micha stehe der Löwe am Beginn des Untergangs, so "Prophetico". In Kapitel 5 heißt es dort: "Unter den Nationen, inmitten vieler Völker, ist dann der Rest Jakobs wie der Löwe unter den Tieren im Wald, wie der junge Löwe unter den Schafen im Pferch: Wenn er einbricht, schlägt er zu und zerreißt sie und niemand ist da, der sie rettet."

Merkurdurchgang in Österreich zu sehen
Wenn man dieser Prophezeiung nichts abgewinnen kann, lohnt sich ein Blick auf den Merkurdurchgang. Dieser beginnt am 9. Mai um 13.12 Uhr (in Wien) und endet um 20.44 Uhr, allerdings geht knapp vor dem Ende bereits die Sonne unter, in Wien um 20.21 Uhr, in Bregenz um 20.42 Uhr. In diesen rund 7,5 Stunden zieht der Planet als kleiner schwarzer Punkt langsam über die Sonnenscheibe, also quasi eine "Mini-Sonnenfinsternis".

Merkur benötigt nur 88 Tage, um einmal um die Sonne zu kreisen. Etwa alle 116 Tage stehen Erde, Merkur und Sonne in einer Linie. Da die Merkurbahn aber gegenüber jener der Erde um sieben Grad geneigt ist, wandert er dabei meistens nördlich oder südlich der Sonne vorbei. Nur 13 bis 14 Mal pro Jahrhundert geht es sich aus, dass Merkur direkt zwischen Erde und Sonne steht - und zwar immer im Mai oder November. Der letzte von Mitteleuropa sichtbare Merkurtransit war 2003, den nächsten gibt es am 11. November 2019.

Mit freiem Auge nicht sichtbar
Für die Beobachtung des Merkurtransits ist ein Feldstecher mit einer mindestens 30-fachen Vergrößerung oder ein Teleskop inklusive spezieller Sonnenfilter notwendig. Denn Merkur wird nur ein 158stel des Durchmessers der Sonnenscheibe messen bzw. 0,004 Prozent davon abdecken. "Das ist mit freiem Auge nicht wahrnehmbar", so Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Sonnenfilter nötig
"Auf jeden Fall müssen bei der Beobachtung spezielle Sonnenfilter verwendet werden, die im astronomischen Fachhandel erhältlich sind", betonte der Experte. Andernfalls würden schwerste Augenschäden bis zur Erblindung drohen. Er warnt auch davor, mit einer Sonnenfinsternis-Brille und einem Fernglas das Ereignis zu beobachten - die Sonnenfilter müssten unbedingt vor den Linsen angebracht werden.

Veranstaltungen in Österreich
In Österreich wird es zahlreiche Veranstaltungen geben, wo man den Transit unter fachkundiger Anleitung und der notwendigen Ausrüstung beobachten kann. In Wien lädt etwa die WAA ab 13.00 Uhr zur öffentlichen Beobachtung auf die Sofienalpe in Wien-Penzing, der Verein Kuffner-Sternwarte von 13.00 bis 20.00 Uhr in den Augarten beim gleichnamigen Cafe-Restaurant und das Astronomische Büro Wien ins Freiluftplanetarium Sterngarten am Georgenberg bei der Wotrubakirche in Wien-Liesing.

In Graz werden beim Hauptgebäude der Uni Graz Beobachtungen mit Sonnenteleskopen und im Foyer des Hauptgebäudes ein Live-Stream vom Sonnenobservatorium auf der Kanzelhöhe geboten. In Linz bietet die Linzer Astronomische Gemeinschaft ab 12.30 Uhr Sonderführungen an der Johannes-Kepler Sternwarte. In Klagenfurt kann man an der Sternwarte von 12.00 bis 19.00 Uhr das Ereignis beobachten, in Salzburg an der Sternwarte Gahberg. Falls das Wetter nicht mitspielt, kann man das Ereignis auch im Internet mitverfolgen.

 

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Im W sonnig, sonst eher trüb, -3/2°

Im Norden und Osten sowie am Alpenostrand und in der Südoststeiermark bleibt es heute unter der Hochnebeldecke verbreitet trüb. Im Westen, Südwesten und teils im Süden sowie generell im höheren Bergland ist es abgesehen von ein paar durchziehenden Wolkenfeldern überwiegend sonnig. Der Wind aus Nordwest bis Nordost weht schwach bis mäßig, ganz im Osten mäßig bis lebhaft. Tageshöchsttemperaturen zwischen minus 1 und plus 4 Grad. Heute Nacht: Die Nacht auf Donnerstag bringt verbreitet trockenes Wetter. Im Westen zeigt sich der Himmel oft sternenklar, auch weiter im Osten lockern die Restwolken gebietsweise etwas auf. Allerdings können sich vor allem in einigen Becken und Tälern, besonders im Westen und Süden, während der Morgenstunden Nebelfelder ausbilden. Der Wind weht schwach bis mäßig. Die Frühtemperaturen liegen zwischen minus 10 und plus 1 Grad.
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