31. Mai 2017 | 10:29 Uhr

mai993.jpg © APA

Statistik

Mai: Extrem trocken, sonnig und heiß

Der Mai 2017 ist mit einem Defizit von 40 Prozent der trockenste seit dem Jahr 2001.

Nach vier Jahren mit kaltem Maiwetter war der Wonnemonat 2017 sehr warm, sonnig und trocken. Zudem wurde ein neuer Mai-Hitzerekord erreicht, 35 Grad hatte es am Dienstag in Horn in Niederösterreich. Dennoch erreicht der Mai in der Messgeschichte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lediglich den 25. Platz seit Beginn der Messungen im Jahr 1757.

Höchstwerte über 33 Grad, wie sie am Dienstag gemessen wurden, sind im Mai sehr selten und kamen in den letzten Jahren nur ganz vereinzelt vor. Häufiger waren Werte über 33 Grad nur im Mai 2005 und 2008. Von 1970 bis 1992 gab es in Österreich kein einziges Mal im Mai Höchsttemperaturen über 33 Grad.

Am Dienstag erreichte Horn um 16.00 Uhr 35 Grad, der bisherige Mai-Rekord lag bei 34,9 Grad am 28. Mai 2008 in Weyer und am Grazer Flughafen. Dazu kamen auch einige lokale Hitzerekorde. 33,8 Grad gab es in Hohenau/March, 33,7 Grad in Krems und 33,1 Grad in Langenlois. In der Wiener Innenstadt kletterte das Thermometer auf 33,4 Grad, was knapp unter dem Mai-Rekord für Wien mit 34,2 Grad am 30. Mai 2005 in Wien-Donaufeld liegt.

Trocken
In den vergangenen vier Jahren waren die Mai-Monate durchwegs zu trüb und zu feucht. "Der Mai 2017 brachte uns dagegen österreichweit gesehen 15 Prozent mehr Sonnenstunden und 40 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Mittel", sagte Klimatologe Orlik, "so trocken war es in einem Mai schon lange nicht mehr, zuletzt im Jahr 2001."

Der Mai 2017 ist mit einem Defizit von 40 Prozent der trockenste seit dem Jahr 2001. Um 40 bis 60 Prozent weniger Niederschlag summierten sich in Vorarlberg im Tiroler Oberland, von Osttirol bis Kärnten, in Teilen der Steiermark und im Burgenland. Niederösterreich ist mit einem Niederschlagsdefizit von 60 bis 80 Prozent das relativ und absolut trockenste Bundesland in diesem Mai. Ein leichtes Niederschlagsdefizit von fünf bis 20 Prozent gab es im Tiroler Unterland, in Salzburg und in Oberösterreich.

Erstmals seit 2012 gab es mit dem Jahr 2017 wieder einen Mai, der überdurchschnittlich viel Sonnenschein brachte - ein Plus von 15 Prozent zum klimatologischen Mittel. Mit positiven Abweichungen zum Mittel von 30 bis 50 Prozent ist die Region um die Gurktaler Alpen die relativ sonnigste Region Österreichs in diesem Mai.

Pflanzen im Schnitt
Die Blüte vieler Pflanzen war im Mai 2017 trotz der hohen Temperaturen nur ein paar Tage früher als im vieljährigen Mittel. Der Grund dafür sind die massiven Kälteeinbrüche im April, erklärte ZAMG-Phänologe Helfried Scheifinger: "Der Zeitpunkt der Blüte ist ja das Ergebnis des gesamten Witterungsverlaufs der letzten Monate. Im April waren viele Pflanzen in ihrer Entwicklung noch rund zwei Wochen früher dran als in einem durchschnittlichen Jahr, da Februar und März sehr warm waren. Die Frost- und Schneeperioden im April bremsten die Entwicklung dann deutlich. Zum Beispiel endete die Apfelblüte heute im österreichweiten Mittel am 30. April und damit nur fünf Tage früher als im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte."

Im heurigen ersten Maidrittel blieb die Lufttemperatur verbreitet unter dem Mittel. Im zweiten Drittel und zum Monatsende hin gab es immer öfter hochsommerliches Wetter mit Tagesmaxima von 30 Grad und mehr. Diese Wetterlagen führten schließlich zu der doch deutlich überdurchschnittlichen Monatsbilanz.

Die Anomalien zum klimatologischen Mittel waren im Mai 2017 mit 0,5 bis 1,5 Grad relativ einheitlich über das Bundesgebiet verteilt. Punktuell, wie in der Südsteiermark, in Teilen Osttirols und im Rheintal waren die Abweichungen zum Mittel mit plus 1,5 bis 1,8 Grad noch etwa höher.