19. August 2022 | 06:01 Uhr
Unwetter in Vorarlberg
Stadt warnt Bürger wegen Hochwasser: ''Bleiben Sie zuhause''
Die Vorarlberger Feuerwehren standen ab Mittag im Dauereinsatz, die innerhalb von 24 Stunden gefallenen Regenmengen übertrafen die üblichen Monatswerte bei weitem.
Bregenz/Innsbruck. Anhaltend intensiver Regen hat am Freitag in Vorarlberg zu über 1.000 Feuerwehreinsätzen, Niederschlagsrekorden, Überflutungen und den Zusammenbruch des Verkehrs gesorgt. Die Feuerwehren standen ab Mittag im Dauereinsatz, die innerhalb von 24 Stunden gefallenen Regenmengen übertrafen die üblichen Monatswerte bei weitem. Zahlreiche Straßen und Unterführungen waren gesperrt, von dramatischen Situationen wurde berichtet. Meldungen über Verletzte gab es vorerst aber keine.
''Land unter'' in Teilen Vorarlbergs: Unwetter im Westen
Bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch überschlugen sich die Ereignisse: Gemeldet wurden insbesondere Wassereintritte in Gebäude, vor allem Keller und Garagen liefen voll. Ebenso wurden aber Unterführungen überschwemmt, zahlreiche Straßen waren überflutet. Mehrere Autos steckten in den Wassermassen fest. Nicht befahrbar waren etwa die Rheintalautobahn (A14) in Richtung Deutschland ab Dornbirn-West und in Richtung Tirol ab Dornbirn-Nord sowie die L190 zwischen Bregenz und Lochau. Weiters unter Wasser standen Abschnitte der Bregenzerwald Straße (L200) und der Schweizer Straße (L202). Auch die ÖBB-Bahnlinie zwischen Lauterach und Lustenau war am späten Nachmittag gesperrt, ebenso war die Bahn-Verbindung ab Dornbirn in Richtung Bregenz und von dort weiter nach Deutschland nicht mehr benützbar.
Stadt warnt Bürger wegen Hochwasser: ''Bleiben Sie zuhause''
Aufgrund des anhaltenden starken Regens sind die Bürger im Großraum Dornbirn/Bregenz dazu aufgerufen, nicht nach draußen zu gehen. ""Aktuell ist keine Entspannung in Sicht. Bleiben Sie zuhause", warnen die Verantwortlichen der Stadt Dornbirn und "beobachten Sie die Lage (Radio, Fernsehen, Internet)". Die Bevölkerung ist außerdem aufgerufen Katastrophenmaßnahmen zu ergreifen. Verkehrswege sollen freigehalten werden. "Räumen Sie Elektrogeräte aus dem Keller; halten Sie sich von Gewässerläufen fern; ignorieren Sie keine Fahrverbote; schaffen Sie Eigenvorsorge; helfen Sie anderen, die in ihrer Nachbarschaft Hilfe benötigen", heißt es in dem Aufruf via Twitter.
Information zur Hochwassersituation in Dornbirn:
— Stadt Dornbirn (@StadtDornbirn) August 19, 2022
- aktuell ist keine Entspannung in Sicht.
- bleiben Sie zuhause
- Verkehrswege freihalten
- beobachten Sie die Lage (Radio, Fernsehen, Internet) pic.twitter.com/tVE7jx8hgP
- räumen Sie Elektrogeräte aus dem Keller
— Stadt Dornbirn (@StadtDornbirn) August 19, 2022
- halten Sie sich von Gewässerläufen fern
- ignorieren Sie keine Fahrverbote
- schaffen Sie Eigenvorsorge
- helfen Sie anderen, die in ihrer Nachbarschaft Hilfe benötigen#sicherindornbirn #zusammenhalten #eigenvorsorge
Polizei-Meldungen zum Unwetter in Vorarlberg
- In Feldkirch wurde die L190 vom Mühlebach überflutet. Die Straße stand zeitweise 30 Zentimeter unter Wasser und wurde deswegen von 13:13 bis 13:50 Uhr gesperrt, berichtet die Polizei in einer Aussendung.
- In Götzis mussten 45 Keller ausgepumpt werden. Des Weiteren gab es einen Murenabgang im Bereich Meschach. Ein Dammbruch beim VKW Umspannwerk führte dazu, dass Gebäude unterspült wurden. Eine Tiefgarage am Garnmarkt (zirka 200 m²) stand 2 Meter unter Wasser. Ebenfalls wurde ein Betriebsareal eines Autohändlers geflutet. Die L57 von der Kreuzung Sandholzerstraße bis Bleiche musste wegen Überflutung ab 14 Uhr gesperrt werden.
- Auch in Koblach gab es Überflutungen. Im Ortsteil Birken / Werben musste die L59 ab 17:30 Uhr von der Ortsmitte bis zum Schießstand Koblach gesperrt werden. Die L62 wurde vom Kohlplatz bis zur Straße Ried ab 16 Uhr ebenfalls aufgrund der Überflutungen gesperrt. Im Ortsteil Dürne / Au drohte der Klausbach über die Ufer zu treten. Außerdem mussten 60 Keller ausgepumpt werden.
- In Bregenz rutschte bei einer Unterführung, welche sich beim Gehweg zum Gymnasium Riedenburg befindet, die Stützmauer aufgrund des Starkregens auf die Fahrbahn. Dabei wurde ein Baum entwurzelt. Die dort befindliche Gasleitung wurde von den Stadtwerken Bregenz abgestellt. Der Straßenabschnitt Schlossergasse ist bis auf Weiteres gesperrt.
Wie Videos in den sozialen Medien zeigen, kommt es in Teilen Vorarlbergs zu lokalen Überschwemmungen, wie etwa in der Landeshauptstadt Bregenz:
#schwarzach pic.twitter.com/VpEmjY24Pg
— Frau Elch (@alissa_claudia) August 19, 2022
#Bregenz ????️????️
— Daniel Schrott (@DanielSchrott) August 19, 2022
➡️ Im Juli und August bis gestern nur 130 Liter / m2
➡️ Heute schon >180 Liter / m2
➡️ Der intensive Dauerregen hört erst in der Nacht auf!#Überflutung #Unwetter pic.twitter.com/iN5MAglMmR
Auffahrt Dornbirn Nord... Hochwasser pic.twitter.com/16fjuha2JF
— Markus (@deswedenisesso) August 19, 2022
Heute ist die Chance, dass du als Gerüstbauer berühmt wirst. #hochwasser #Vorarlberg pic.twitter.com/S06lUWsC8x
— Rolf Karner ???????? (@karnerkreativ) August 19, 2022
© APA/ANGELIKA GRABHER-HOLLENSTEIN
Person aus dem Rhein bei Lustenau geborgen
Wie ORF Radio Vorarlberg berichtete, wurde am späten Nachmittag eine Person aus dem Rhein bei Lustenau geborgen, sie soll unverletzt geblieben sein. Gerettet wurden auch mehrere Personen aus einem stecken gebliebenen Fahrzeug bei der Rappenlochbrücke in Dornbirn. Die Einsätze der Feuerwehren dauerten an. In vielen Gemeinden wurden alle zur Verfügung stehenden Kräfte einberufen. Feuerwehren aus nicht so stark betroffenen Regionen halfen in den Hotspots aus. Zu den Gebieten, die am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden, gehörte der Großraum Bregenz bis Dornbirn. Weiter südlich standen Götzis und die umliegenden Gemeinden im Mittelpunkt. Mehrere Kommunen, darunter die Stadt Dornbirn, riefen die Bevölkerung dazu auf, zu Hause zu bleiben, im eigenen Bereich vorzusorgen - etwa Elektrogeräte aus dem Keller zu räumen - und bei Bedarf die Nachbarn zu unterstützen.
Nach Angaben der ZAMG gab es über das ganze Land verteilt neue Rekorde an 24-Stunden-Regenmengen: In Bregenz kamen bis 16.30 Uhr über 200 Liter pro Quadratmeter zusammen (bisher Höchstwert: 174 Liter/1968), in Dornbirn waren es knapp 180 Liter (113 Liter/2013). Auch im Bezirk Feldkich fielen große Regenmengen: in Fraxern knapp 160 Liter (126 Liter/2013), in der Stadt Feldkirch 150 Liter (122 Liter/1910). In ihrer Regenwarnung hatte die ZAMG verbreitet Niederschlagsmengen von 50 bis 80 Liter prognostiziert, punktuell könnten aber auch bis zu 150 Liter pro Quadratmeter Regen niedergehen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Niederschlagswert für den Monat August liegt in Vorarlberg bei 100 Liter.
Regenmengen "eine absolute Ausnahme"
Im Rheintal fielen laut der Vorarlberger Landeswarnzentrale allerdings in sechs Stunden bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter, das sei "eine absolute Ausnahme". Solche statistischen Ausreißer kämen aber in den Langzeitmodellen immer wieder einmal vor, so Fachbereichsleiter Franc Magnes. Flutereignisse an den großen Flüssen erwarte man derzeit nicht, da die Flüsse zuvor Niedrigwasser geführt hatten. Kleinräumig seien allerdings Bäche über die Ufer getreten. Im Rheintal sei die größte Intensität der Niederschläge am Nachmittag überschritten worden, man rechne mit einer Verlagerung in den Bregenzerwald. Zudem sei laut den Prognosen ein Ende absehbar. Der Vorschau der ZAMG zufolge waren noch bis zum Abend kräftige Regenfälle zu erwarten, in der Nacht sollten diese dann in Schauer mit vereinzelten Regenpausen übergehen. Eine Beruhigung sei für Samstag zu erwarten, hieß es aus der ZAMG.
Das für die Niederschläge verantwortliche Genuatief hatte auch für eine Regenwarnung für Nordtirol gesorgt. In Tirol waren bis Freitagmittag aber keine nennenswerten Unwetter-Einsätze zu verzeichnen. Die größten Regenmengen sollten nördlich des Inn fallen, an der Grenze zu Bayern. In der Nacht auf Samstag soll sich der Niederschlagsschwerpunkt stärker ins Unterland verlagern.
Unwetter-Warnung am Freitag
Die ZAMG gab für Freitag eine Regenwarnung für den Westen Österreichs aus. Aufgrund eines Genuatiefs wurden für Vorarlberg und Teile Nordtirols bis in den Samstag hinein starke Niederschläge erwartet. In den betroffenen Gebieten sei verbreitet mit Niederschlagsmengen von 50 bis 80 mm zu rechnen, punktuell könnten aber auch bis zu 150 mm zusammenkommen. Dadurch bestehe die Gefahr von Muren, kleinräumigen Überflutungen und Überschwemmungen.
2.500 steirische Haushalte immer noch ohne Strom
Nach dem Unwetter von Donnerstag waren Freitagnachmittag immer noch rund 2.500 steirische Haushalte ohne Strom, bei Einbruch der Nacht waren es noch 40.000 gewesen. "Da ging einiges weiter", sagte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, zur APA. Die Schwerpunkte der noch betroffenen Gebiete liegen nun im Murtal. Rund 80 Trafostationen waren Freitagnachmittag noch außer Betrieb. Die weiteren Reparaturarbeiten wurden am Freitag von Regen erschwert.
Am Donnerstag waren zeitweise sogar 85.000 steirische Haushalte ohne Strom. Schwere Schäden an einer 220-kV-Leitung nahe Zeltweg werden erst in Wochen behoben sein. Derweil wird die Region aber mit einer Alternativspeisung aus St. Michael mit Elektrizität versorgt, so der Sprecher. Indessen dankte LH Christopher Drexler (ÖVP) am Rande einer Pressekonferenz in Graz den Einsatzkräften und hielt fest: "Es ist der größte Schaden am steirischen Stromnetz seit 15 Jahren." Harald Eitner, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Steiermark, berichtete von zwei Verletzten in Bruck an der Mur, die in einem Auto von einem Baum getroffen wurden.
Fünf Tote bei Unwetterkatastrophe am Donnerstag
Fünf Tote hat eine Unwetterkatastrophe am Donnerstag in Kärnten und Niederösterreich gefordert, im Lavanttal wurden zwei kleine Mädchen und im Bezirk Scheibbs drei Wanderinnen durch umstürzende Bäume getötet. Am Freitag wurde das Aufräumen auch in der stark betroffenen Steiermark fortgesetzt. Mehrere tausend Haushalte in beiden Ländern waren noch ohne Strom. Die Behinderungen auf der Südbahn dauern laut ÖBB bis Montag. Die ZAMG gab indes eine Regenwarnung für den Westen aus.
Nach dem Tod der beiden Mädchen nahm ein Sachverständiger die Arbeit auf, sagte Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Das Unwetter im Lavanttal war gegen 15.30 Uhr aufgezogen. Sturmböen brachten Bäume in der Freizeitanlage am St. Andräer Badesee zu Fall. Laut Polizei befanden sich rund 300 Badegäste am Gelände. Durch umstürzende Bäume, abgebrochene Äste und umherfliegende Gegenstände wurden insgesamt 16 Personen, darunter sieben Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren, zum Teil schwer verletzt. Die beiden getöteten Mädchen aus dem Bezirk Wolfsberg waren drei und acht Jahre alt (rpt. drei Jahre).
Das Gelände des Badesees wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft gesperrt. "Konkret wird untersucht, ob die Bäume sachgemäß geschnitten und betreut wurden. Die Untersuchungen drehen sich um die Frage, ob die Unwetterschäden verhindert werden hätten können", so Frimmel-Hesse. Bis das schriftliche Gutachten vorliegt, wird es wohl einige Wochen dauern.
+++ Der Wetter-LIVE-Ticker zum Nachlesen HIER +++
Morgen erneut Regenschauer und Gewitter
Der Samstag verläuft allgemein relativ unbeständig. Immer wieder ziehen Regenschauer durch, einzelne Gewitter sind eingelagert. Am nassesten ist es entlang der Alpennordseite zwischen Vorarlberg und Salzburg, aber auch in Oberösterreich regnet es bei trüben Verhältnissen immer wieder. Sonst dringt die Sonne häufiger durch, Schauer sind möglich. Erst spät betreffen diese die Ostregion, wo es landesweit auch am wärmsten wird. Der Nordwestwind weht mäßig, im Osten auch lebhaft. Frühtemperaturen 11 bis 21 Grad, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 28 Grad.
Regen hält auch noch in der Nacht an
Während der Nacht regnete es im Westen weiterhin, in den Staulagen der Berge auch anhaltend und teils kräftig. Auch sonst ist es zeitweise unbeständig und in der Nacht werden einige Regenschauer und Gewitter erwartet. Diese treffen dann voraussichtlich auch den äußersten Osten. Der Wind dreht auf West bis Nordwest und frischt teils lebhaft auf. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen 11 und 21 Grad.
Hier herrscht derzeit Gewitter-Warnung
In den orangen Warngebieten steigt besonders in den Abendstunden das Potential für kräftige Gewitterzellen, Gewittercluster und linienförmig angeordnete Gewitterstrukturen. Die atmosphärischen Bedingungen lassen vor allem auf Sturmböen und lokale Hagelschneisen schließen, wie die ZAMG informiert:
© ZAMG
Gewitterzellen in Niederösterreich
Die Gewitterzellen befinden sich über Wieselburg und Zwettl:
Zugrichtung der Gewitterzellen
Die Grafik zeigt die aktuelle Zugrichtung der Gewitterzellen:
© kachelmannwetter.com/at
Gewitterlinie zieht aktuell über Oberösterreich
Rund 2.500 steirische Haushalte immer noch ohne Strom
Nach dem Unwetter von Donnerstag waren Freitagnachmittag immer noch rund 2.500 steirische Haushalte ohne Strom, bei Einbruch der Nacht waren es noch 40.000 gewesen. "Da ging einiges weiter", sagte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, zur APA. Die Schwerpunkte der noch betroffenen Gebiete liegen nun im Murtal. Rund 80 Trafostationen waren Freitagnachmittag noch außer Betrieb. Die weiteren Reparaturarbeiten wurden am Freitag von Regen erschwert.
Am Donnerstag waren zeitweise sogar 85.000 steirische Haushalte ohne Strom. Schwere Schäden an einer 220-kV-Leitung nahe Zeltweg werden erst in Wochen behoben sein. Derweil wird die Region aber mit einer Alternativspeisung aus St. Michael mit Elektrizität versorgt, so der Sprecher. Indessen dankte LH Christopher Drexler (ÖVP) am Rande einer Pressekonferenz in Graz den Einsatzkräften und hielt fest: "Es ist der größte Schaden am steirischen Stromnetz seit 15 Jahren." Harald Eitner, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Steiermark, berichtete von zwei Verletzten in Bruck an der Mur, die in einem Auto von einem Baum getroffen wurden.
Die Landesleitzentrale "Florian Steiermark" verzeichnete mehr als 1.400 Einsätze - Graz ausgenommen. Knapp 400 Feuerwehren und rund 5.000 Kameradinnen und Kameraden waren im Unwettereinsatz. Die Hotspots waren die Bereiche Bruck an der Mur, Graz-Umgebung, Leoben, Voitsberg, Knittelfeld, Mürzzuschlag, Deutschlandsberg und Judenburg.
Land unter in Vorarlberg
Wie Videos in den sozialen Medien zeigen, kommt es in Teilen des Bundeslandes zu lokalen Überschwemmungen:
#schwarzach pic.twitter.com/VpEmjY24Pg
— Frau Elch (@alissa_claudia) August 19, 2022
Bregenz: 152 Liter Niederschlag binnen 6 Stunden
Starkregen in Vorarlberg
Starkregen-Warnung für den Westen Österreichs
Anhaltende intensive Niederschläge haben in Vorarlberg für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Die ZAMG hatte für Freitag eine Regenwarnung für den Westen Österreichs ausgegeben, ein Genuatief sorgte vor allem in Vorarlberg und in Teilen Nordtirols für starke Niederschläge. Während die Rettungs-und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Vorarlberg die Lage am Vormittag noch als "nicht allzu dramatisch" einschätzte, waren die Feuerwehren dann ab Mittag im Dauereinsatz.
Gemeldet wurden Wassereintritte in Gebäude, vor allem vollgelaufene Keller und Garagen. Unterführungen wurden überschwemmt, mehrere Straßen waren wegen Überflutung gesperrt. So standen Abschnitte der Bregenzerwald Straße (L200) und Schweizer Straße (L202) zeitweise unter Wasser. Zunächst blieben die Pegel der meisten Vorarlberger Bäche und Flüsse nach der langen Trockenheit im Niedrigwasser-Bereich, mit Fortdauer der Regenfälle meldeten dann vor allem Gewässer in den Bezirken Dornbirn und Bregenz Hochwasser.
Nach Angaben der ZAMG verzeichnete Feldkirch in den vergangenen zwölf Stunden Niederschlagsspitzen von bis zu 120 Liter pro Quadratmeter, in Dornbirn und Bregenz waren es 114 Liter. Dabei ergaben sich regional große Unterschiede, so fielen etwa in Sulzberg (Bregenzerwald) zunächst nur 16 Liter. In ihrer Regenwarnung hatte die ZAMG verbreitet Niederschlagsmengen von 50 bis 80 Liter prognostiziert, punktuell könnten aber auch bis zu 150 Liter pro Quadratmeter zusammen kommen. Noch bis zum Abend seien kräftige Regenfälle zu erwarten, in der Nacht sollten diese dann in Schauer mit vereinzelten Regenpausen übergehen, hieß es aus der ZAMG am Nachmittag. Eine Beruhigung sei für Samstag zu erwarten.
Laut der Vorarlberger Landeswarnzentrale fielen im Rheintal in sechs Stunden bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter, das sei "eine absolute Ausnahme". Solche statistischen Ausreißer kämen aber in den Langzeitmodellen immer wieder einmal vor, so Fachbereichsleiter Franc Magnes. Flutereignisse an den großen Flüssen erwarte man derzeit nicht, da die Flüsse zuvor Niedrigwasser geführt hatten. Kleinräumig seien allerdings Bäche über die Ufer getreten. Im Rheintal sei die größte Intensität der Niederschläge am Nachmittag überschritten worden, man rechne mit einer Verlagerung in den Bregenzerwald. Zudem sei laut den Prognosen ein Ende absehbar.
In Tirol waren bis Freitagmittag keine nennenswerten Unwetter-Einsätze zu verzeichnen. Im Westen des Landes regnete es zunächst nur leicht, im Innsbrucker Zentralraum und im Unterland war es vorerst nur teils stark bewölkt. Für den Tagesverlauf wurde aber anhaltender, stärkerer Regen prognostiziert. Die größten Regenmengen sollen wahrscheinlich nördlich des Inn, an der Grenze zu Bayern, fallen. In der Nacht auf Samstag soll sich der Niederschlagsschwerpunkt stärker ins Unterland verlagern.
Darum sahen Experten das Unwetter in dieser Intensität nicht kommen
Der Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark, Harald Eitner, hat nach dem überraschend heftigen Unwetter vom Donnerstag am Freitag gegenüber Medien - unter anderem der "Kleinen Zeitung" - die dramatischen Stunden des Vortages geschildert. Nur rund 20 Minuten Vorwarnzeit habe es gegeben, viel zu wenig, um noch die Bevölkerung rechtzeitig etwa über Radio zu warnen. Besonders das Stromnetz habe es getroffen, bestätigte er die Berichte gegenüber der APA.
Vergleiche mit den Sturmkatastrophen "Paula" und "Kyrill" ließen sich maximal in puncto Energienetze treffen, denn die waren damals ähnlich stark betroffen wie diesmal. Allerdings war "Paula" schon zwei Tage vorher angekündigt und dauerte mehrere Stunden. Am Donnerstag war der größte Schaden binnen 20 Minuten angerichtet. Er berichtete auch von zwei verletzten Personen in Bruck an der Mur, die in einem Auto von einem Baum getroffen wurden. Der Schaden in der Forstwirtschaft dürfte aber im Vergleich zu "Paula" weit weniger schlimm ausfallen. Derzeit wisse man von rund 200.000 Festmetern Schadholz.
Die Landeswarnzentrale sei von der Intensität des Unwetters selbst überrascht worden, weil es kaum zu prognostizieren gewesen sei. Den Expertinnen und Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zufolge habe die Gewitterfront die Warmluft vor sich hergeschoben. Das Gewitter selbst sei harmlos gewesen, der Sturm dafür umso stärker. Das hätten die Modelle allerdings nicht vorhergesagt. "Den Wind sieht man am Satellitenbild nicht", so Eitner. Die Landeswarnzentrale sei selbst erst etwa 20 Minuten vor dem Sturm informiert worden.
Weiter Starkregen in Vorarlberg
„Heute haben die Unwetter offenbar Vorarlberg erwischt“, informierten am Freitagnachmittag die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen. Kaum hatte sich die Verkehrslage nach den Starkregenfällen in Kärnten und der Steiermark während des Vormittags stark gebessert, wurden in Vorarlberg die ersten Straßen gesperrt. „Wegen des Starkregens stehen einige Unterführungen unter Wasser, darunter auch Straßenabschnitte der Bregenzerwald Straße (L200) und Schweizer Straße (L202)“, so die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen.
Noch rund 4.000 steirische Haushalte ohne Strom
Nach dem Unwetter von Donnerstagnachmittag waren Freitagmittag immer noch rund 4.000 steirische Haushalte ohne Strom, bei Einbruch der Nacht waren es noch 40.000 gewesen. "Da ging einiges weiter", sagte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, zur APA. Die Schwerpunkte der noch betroffenen Gebiete liegen nun im Murtal. Rund 120 Trafostationen waren Freitagmittag noch außer Betrieb. Die weiteren Reparaturarbeiten wurden am Freitag von Regen erschwert.
Am Donnerstag waren zeitweise sogar 85.000 steirische Haushalte ohne Strom. Schwere Schäden an einer 220-kV-Leitung nahe Zeltweg werden erst in Wochen behoben sein. Derweil wird die Region aber mit einer Alternativspeisung aus St. Michael mit Elektrizität versorgt, so der Sprecher. Indessen dankte LH Christopher Drexler (ÖVP) am Rande einer Pressekonferenz in Graz den Einsatzkräften und hielt fest: "Es ist der größte Schaden am steirischen Stromnetz seit 15 Jahren."
ZAMG: Gewitterfront verursachte "Böenlinie"
Die von Süden aufgezogene Gewitterlinie, die am Donnerstag in Österreich fünf Menschen in den Tod gerissen hat, habe eine sogenannte Böenlinie verursacht, umschrieb Bernd Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien auf APA-Anfrage die Besonderheiten der Unwetterkatastrophe. "Dabei strömte die aus den Gewittern ausfließende Kaltfront der Gewitterlinie voraus und verursachte ungefähr zehn Minuten vor den Gewittern heftige Sturmböen."
Derartige Situationen kommen laut dem Experten zum Beispiel in Oberösterreich und Niederösterreich oft vor, wenn Gewitterlinien aus Bayern aufziehen, und seien hier meist auch gut vorhersagbar. Im gebirgigen Gebiet Österreichs seien sie deutlich seltener und hier seien die Verstärkungen und Abschwächungen durch Berge und Täler schwieriger prognostizierbar. "Für Menschen im Freien bedeuten die Böenlinien außerdem, dass sie die Bedrohung durch das aufziehende Gewitter nicht so stark wahrnehmen, da Warnsignale wie schwarze Wolken, Blitze und Donner noch weiter weg sind, während die herannahende Böenlinie nicht sichtbar ist und extrem schnell auftaucht", so Niedermoser.
Laut Hagelversicherung zwei Millionen Euro Schaden
Die schweren Unwetter mit extremen Sturmböen haben am Donnerstag auch in der Landwirtschaft schwere Schäden verursacht. Die Hagelversicherung berichtete am Freitag von zwei Millionen Euro Gesamtschaden im Süden Österreichs. Betroffen sind die Kärntner Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt und in der Steiermark insbesondere Knittelfeld, Graz-Umgebung und Weiz. Geschädigt wurden durch den orkanartigen Sturm Folien- und Glashäuser, Obst bzw. Wein unter Netzanlagen sowie der Mais.
In beiden Bundesländern wird der Schaden mit jeweils einer Millionen Euro beziffert. Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at melden.
Heftige Gewitter in Kärnten
Von Slowenien kommend zieht eine Gewitter-Front nun über Kärnten. Besonders betroffen ist derzeit der Raum Arnoldstein.
© lightningmaps
Noch 5.000 Haushalte in Kärnten ohne Strom
Schwere Unwetter haben am Donnerstagnachmittag vor allem in den Bezirken Wolfsberg, St. Veit, Feldkirchen und Völkermarkt für Verwüstungen gesorgt. Wie die Landesalarm- und Warnzentrale am Freitag mitteilte, waren 158 Feuerwehren mit 1.400 Feuerwehrleuten im Dienst, 590 Einsätze wurden bewältigt. Am Freitag waren noch 20 Feuerwehren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Rund 5.000 Haushalten waren noch ohne Strom.
Bis zu 20.000 Haushalte in Unterkärnten waren am Donnerstag zeitweise ohne Strom. Diese Zahl wurde sukzessive gesenkt, sagte Robert Schmaranz von der Kärnten Netz GmbH am Freitag auf APA-Anfrage: "Aktueller Stand ist, dass noch 5.000 Haushalte, vor allem in den Bezirken St. Veit an der Glan und Wolfsberg, ohne Strom sind." 140 Monteure stehen im Großeinsatz, haben allerdings mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen um überhaupt zu den Schadstellen zu kommen.
Bis zu 170 km/h
In Gaming (Bezirk Scheibbs) wurden am späten Donnerstagnachmittag während die drei Wanderinnen durch einen umstürzenden Baum getötet. Die Opfer waren nach Polizeiangaben 52, 57 und 58 Jahre alt. Sie stammten aus den Bezirken Melk in Niederösterreich und Kirchdorf in Oberösterreich. Zwei weitere Frauen blieben unverletzt.
Nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich war die fünfköpfige Gruppe auf dem NÖ Landesrundwanderweg "Alpinweg" im Abstieg von der Herrenalm in Richtung Parkplatz Taglsbach in der Gemeinde Gaming gegen 17.00 Uhr von einem heftigen Unwetter samt Hagelschauer und extremen Windspitzen überrascht worden. Bei der Wetterstation Lackenhof waren Böen mit bis zu 170 km/h gemessen worden. In der Folge stürzten zahlreiche Buchen und Fichten um, einer der Bäume traf die beiden Niederösterreicherinnen und die 57-jährige Oberösterreicherin.
Bis Montag Bahn-Behinderungen auf der Südbahn
Die Behinderungen im Bahnnetz werden sich auf der Südbahn laut ÖBB bis Montag ziehen. In der Nacht wurden nach den heftigen Unwettern Aufräum- und Reparaturarbeiten durchgeführt, zahlreiche Streckensperren konnten bereits behoben werden. Doch zwischen Leoben und Friesach bzw. St. Michael bis Wald am Schoberpass fährt derzeit kein Zug, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach bzw. von Graz bis Selzthal entfallen am Freitag.
Für Fahrgäste von Graz nach Selzthal steht der Nahverkehr zur Verfügung. Schienenersatzverkehr wurde zwischen Leoben und Friesach und zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass eingerichtet. Ab voraussichtlich Betriebsbeginn am Samstag sind diese Strecken wieder eingleisig befahrbar (zweigleisig voraussichtlich ab Montag mit Betriebsbeginn). Auch im Güterverkehr kommt es derzeit zu Behinderungen und möglicherweise längeren Transportzeiten, so die ÖBB in einer Aussendung.
"Wir raten dazu, wenn möglich, Fahrten nach und von Kärnten auf morgen zu verschieben. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit", sagte ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder am Freitag. Fahrgäste können auch auf die Westbahn ausweichen und über Salzburg von Kärnten nach Wien und umgekehrt fahren. "Auf dieser Strecke wird es zusätzliche Kapazitäten geben", kündigte Rieder an. Details sind noch in Ausarbeitung.
Regenwarnung für Westösterreich
Die ZAMG hat für Freitag eine Regenwarnung für den Westen Österreichs ausgegeben. Aufgrund eines Genuatiefs werden für Vorarlberg und Teile Nordtirols bis in den Samstag hinein starke Niederschläge erwartet. In den betroffenen Gebieten sei verbreitet mit Niederschlagsmengen von 50 bis 80 mm zu rechnen, punktuell könnten aber auch bis zu 150 mm zusammenkommen, hieß es. Dadurch bestehe die Gefahr von Muren, kleinräumigen Überflutungen und Überschwemmungen.
In Vorarlberg war die Lage laut Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) Freitagfrüh "nicht allzu dramatisch". In der Nacht mussten die Feuerwehren in Dornbirn viermal ausrücken, weil Wasser in Gebäude eingedrungen war. Seit 7.00 Uhr verzeichnete die Leitstelle bisher sieben Einsätze, vor allem wegen überfluteter Keller im Raum Unterland. Man rechne mit Anhalten der teils intensiven Regenfälle aber mit weiteren Einsätzen im Laufe des Tages. Nach der langen Trockenheit blieben die Pegel der meisten Vorarlberger Bäche und Flüsse nach wie vor im Niedrigwasser-Bereich, nur kleinere Bäche in den Bezirken Dornbirn und Bregenz in der von den Niederschlägen am meisten betroffenen Nordstaulage führten am Donnerstag Hochwasser.
Warnung vor "extrem ergiebigem Dauerregen" am Alpenrand
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Dauerstarkregen am Alpenrand. Dabei ist im Laufe des Freitag und Samstag "extrem ergiebiger Dauerregen" zwischen 50 und 140 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden möglich, verstärkt durch Gewitter. Auch im restlichen Altbayern könnte es demnach mit Mengen zwischen 50 und 80 Litern pro Quadratmetern anhaltend stark regnen. Das Bayerische Rote Kreuz setzte vorsorglich die Luftrettung der Wasserwacht in erhöhte Bereitschaft.
Auslöser ist laut Wetterdienst ein Höhentief, das im Laufe des Tages vom Bodenseeraum aus über den Süden Bayerns zieht. Vor allem kleinere Gewässer könnten deswegen innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen und über die Ufer treten, teilte der bayerische Hochwassernachrichtendienst auf seiner Webseite mit. "Regional können auch größere Regionen von Hochwasser betroffen sein."
Noch rund 6.500 steirische Haushalte ohne Strom
Nach dem Unwetter von Donnerstagnachmittag waren Freitagfrüh immer noch rund 6.500 Haushalte ohne Strom, bei Einbruch der Nacht waren es noch 40.000 gewesen. "Da ging einiges weiter", sagte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, zur APA. Die Schwerpunkte der noch betroffenen Gebiete liege nun in der Weststeiermark und im Murtal. Gut 280 Trafostationen waren am Morgen noch außer Betrieb. Die weiteren Reparaturarbeiten am Freitag werden vom Regen erschwert.
Wie die steirische Bergrettung noch in der Nacht auf Freitag mitteilte, wurden am Nachmittag wegen des plötzlich aufgezogenen Unwetters mehrere Wanderer von steirischen Bergen gerettet: Am Gipfel des Kreiskogels mit 2.306 Meter Seehöhe in den Seetaler Alpen wurden sieben Personen, darunter zwei Kinder, von dem Unwetter überrascht. "Ich habe nach der Alarmierung mit dem Notrufer telefoniert und ihnen gesagt, sie sollen das Gewitter in einem Bunker des Bundesheeres unmittelbar im Bereich des Gipfels abwarten", so Julian Wurm, Einsatzleiter der Bergrettung Judenburg. Die Bergrettung brachte anschließend die Wanderer in Begleitung des Bundesheeres zu einer Diensthütte. "Die sieben Personen waren stark durchnässt und leicht unterkühlt, aber wir haben unsere Diensthütte eingeheizt und zum Aufwärmen vorbereitet", schilderte Wurm. Von dort traten die Wanderer dann gegen 21.00 Uhr selbstständig die Heimreise an.
Starkregen in Vorarlberg
In weiten Teilen Vorarlbergs schüttet es bereits seit den frühen Morgenstunden. Im Ländle sowie in Nordtirol und Salzburg kann es heute lokal auch zu Überflutungen kommen.
Nächste Unwetter-Front rast auf Österreich zu
Zwei Tote und Dutzende Verletzte in Italien
Zwei Tote und Dutzende Verletzte sind die Bilanz einer schwerer Unwetterwelle, die Italien am Donnerstag heimgesucht hat. Betroffen waren vor allem die Toskana und Venetien, die den Ausnahmezustand ausriefen. Damit können Sofortmaßnahmen für die Betroffenen ergriffen werden. Erhebliche Schäden gab es auch in Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien und in der Emilia Romagna.
Bei den Opfern in der Toskana handelt es sich um einen 54-jährigen Landwirt, der in der Nähe der toskanischen Stadt Lucca von einem Baum getroffen wurde, teilten die Behörden mit. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Das zweite Opfer ist eine 60-jährige Frau, die am Donnerstag ebenfalls von einem umstürzenden Baum in einem Park in der Stadt Avenza nahe Carrara tödlich verletzt wurde. In Pistoia stürzte ein Baum auf einen Lkw und verletzte dessen 34-jährigen Fahrer, der aus den Trümmern des Lasters geholt werden musste.
Nächste Gewitter-Front zieht Richtung Österreich
In Italien hat sich bereits die nächste Unwetter-Front gebildet. Diese zieht nun Richtung Norden und könnte auch Österreich erreichen
© lightningmaps
Heftigste Unwetter-Front seit Jahren
Das, was wir da heute erlebt haben, war eine der heftigsten Unwetterfronten der letzten Jahrzehnte! Es sind dermaßen viele Sturmrekorde gefallen, dass einem schlecht wird. Hier die heutigen Spitzen, an keiner der Stationen gabs seit Messbeginn was höheres. #Unwetter #Österreich pic.twitter.com/dS7VjYa8m8
— wetterblog.at (@wetterblogAT) August 18, 2022
Gewitterfront im Most-und Waldviertel
Die Gewitter ziehen Richtung Norden und gehen derzeit in der Wachau nieder. Auch südlich von Zwettl gibt es bereits Blitze.
Video zeigt Mega-Unwetter in Italien
Ein Video aus Sestri Levante in Ligurien zeigt, welche unfassbare Gewalt die Gewitterfront hatte. Diese Gewitter kamen dann auch bis nach Österreich.
Auch in der Toskana gab es heftige Gewitter
A #Piombino durante il passaggio del violento fronte temporalesco. Allerta gialla estesa fino a domani! pic.twitter.com/sVn9OeOfpM
— Eugenio Giani (@EugenioGiani) August 18, 2022
Drei Wanderinnen in Gaming durch umgestürzten Baum getötet
In Gaming (Bezirk Scheibbs) sind am späten Donnerstagnachmittag während eines Unwetters drei Wanderinnen durch einen umgestürzten Baum getötet worden. Die Opfer waren nach Polizeiangaben 52, 57 und 58 Jahre alt. Sie stammten aus den Bezirken Melk in Niederösterreich und Kirchdorf in Oberösterreich. Zwei weitere Frauen blieben unverletzt.
Nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich war die fünfköpfige Gruppe auf dem NÖ Landesrundwanderweg "Alpinweg" im Abstieg von der Herrenalm in Richtung Parkplatz Taglsbach in der Gemeinde Gaming gegen 17.00 Uhr von einem heftigen Unwetter samt Hagelschauer und extremen Windspitzen überrascht worden. In der Folge stürzten zahlreiche Buchen und Fichten um, einer der Bäume traf die beiden Niederösterreicherinnen und die 57-jährige Oberösterreicherin.
Heftige Gewitter in Niederösterreich
Bereits jetzt geht südlich von Scheibbs ein heftiges Gewitter nieder. In der kommenden Stunde muss man hier mit Starkregen und Sturmböen rechnen.
Bahn-Unterbrechungen in Teilen der Steiermark und Kärnten
Nach dem großflächigen Ausfall des Zugverkehrs wegen des heftigen Unwetters gibt es weiter Streckenunterbrechungen in Teilen der Steiermark und Kärntens. Aufräum- und Reparaturarbeiten seien in vollem Gange, zahlreiche Behinderungen dank des Einsatzes der ÖBB-Reparaturteams bereits behoben worden, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Freitag mit. Gesperrt bleiben die Strecken Leoben bis Friesach bzw. St. Michael bis Wald am Schoberpass den ganzen Freitag bis Mitternacht.
Ab voraussichtlich Samstag Betriebsbeginn sind diese Strecken wieder eingleisig befahrbar. Die Fernverkehrszüge (Rail- bzw. Nightjet) von Wien nach Venedig und retour werden am Freitag über Salzburg umgeleitet.
Die Fernverkehrszüge von Wien nach Villach bzw. von Graz bis Selzthal entfallen am Freitag. Passagiere werden gebeten, Alternativverbindungen über Salzburg bzw. den Nahverkehr zu benutzen. Schienenersatzverkehr wurde zwischen Leoben und Friesach und zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass eingerichtet. Auch im Güterverkehr kommt es derzeit zu Behinderungen und möglicherweise längeren Transportzeiten, so die ÖBB in einer Aussendung.
Nacht blieb weitestgehend ruhig
Eine heftige Gewitterfront aus Italien hat sich zum Glück auf dem Weg nach Österreich abgeschwächt.
Zittern vor Muren und Fluten
Meteorologen können keine Entwarnung geben. Auch heute sind noch große Regenmassen zu befürchten. Vor allem der Westen wird betroffen sein. Laut Experten des ORF sollen hier sogar mehr als 50 Liter pro Quadratmeter fallen. Vor allem in Vorarlberg und Tirol wird vor Überf lutungen gewarnt. Hier kann es teilweise sogar nur 16 Grad warm werden.
© ZAMG Starkregen-Warnung der ZAMG
Herzlich Willkommen zum Live-Ticker
Nach den schweren Unwettern am Donnerstag gibt es leider noch keine Entwarnung. Auch am Freitag muss man mit heftigen Gewittern, Starkregen und Sturm rechnen.