14. November 2014 | 10:12 Uhr

schneewolke.JPG © Getty Images

Tirol

Künstliche Wolke soll Schnee erzeugen

Rettung für die Skigebiete: Tiroler wollen sich in diesem Winter ihr eigenes Wetter machen.

Unglaublich, aber wahr: Sollte der Schnee ausbleiben, steigt künftig eine Wolke auf und lässt es schneien. Auf Knopfdruck, vom Menschen gemacht. Das zumindest plant der Tiroler Wintersportort Obergurgl. Mehr noch: Sogar Pulverschnee wollen die Liftbetreiber einfach selber erzeugen.

So funktioniert das:
In einer dreieinhalb Meter hohen, ballonförmigen Kammer soll durch das Einspritzen von Wassertropfen eine künstliche Wolke erzeugt werden. Durch die tiefe Temperatur in der Kammer, idealerweise kälter als minus fünf Grad Celsius, kühlen die Tröpfchen ab, ohne selbst zu gefrieren, erklärte Michael Bacher, wissenschaftlicher Leiter des Projektes von der Universität für Bodenkultur in Wien, die Technologie. "In diesen entstandenen Nebel werden dann Kristallisationskeime eingebracht, die wie Magnete wirken und größere Kristalle bilden, die dann als Schnee aus dem Wolkenbehälter fallen", fügte der Forscher hinzu.

Besser als Schneekanonen:
Durch diese Technologie könne ein hochwertiger Neuschnee mit relativ geringer Dichte produziert werden, der dem Pulverschnee sehr ähnlich sei. Außerdem verbrauche die neue Technologie wesentlich weniger Energie und gehe sparsamer mit Wasser um. "Herkömmliche Schneekanonen können aus einem Kubikmeter Wasser nur rund zwei Kubikmeter Schnee erzeugen, wir können aus einem Kubikmeter Wasser bis zu 15 Kubikmeter Pulverschnee produzieren", sagte Bacher.

Weltweite Sensation:
Bisher wurde das Projekt nur im Labor versucht, jetzt soll in Obergurgl den ganzen Winter über unter realen Bedingungen geforscht werden. Der Wissenschafter plant nach der Wintersaison den ersten Prototyp herzustellen. "In zwei Jahren möchte ich dann die ersten Prototypen an den Mann bringen und in vier Jahren könnte die Technologie großflächig eingesetzt werden", meinte Bacher. Möglich sei ein Einsatz aber nur bei Temperaturen unter der Null-Grad-Grenze. Man könne zwar die Wolkenkammer auch kühlen, dies würde aber extrem viel Energie brauchen.

Rettung für die Skigebiete:
Sein Ziel sei es mit seiner Technologie eine Alternative zu den bestehen Beschneiungsanlagen zu bieten, erklärte Bacher. Der pulvrige Neuschnee soll in Skigebieten zunächst überall dort eingesetzt werden, wo qualitativ hochwertiger Naturschnee den Skibetrieb aufwertet, beispielsweise in Funparks oder auf Anfängerpisten. "In Zukunft könnte mit dem herkömmlichen Kunstschnee aus Schneekanonen eine feste Unterlage geschaffen werden und darauf eine pulvrige Schicht mit unserer Technologie", sagte Bacher. Sein Ziel sei es, mit seiner Methode zukünftig 40 Prozent des Kunstschnees zu produzieren, fügte der Forscher hinzu.
 

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Sehr sonnig, Restwolken lichten sich, -7/2°

Vor allem im Osten, am Alpenostrand und in der Südoststeiermark halten sich bis zum Abend viele dichte Wolken. Die Sonne scheint nur vereinzelt. Überall sonst überwiegt jedoch bis zum Abend sonniges und trockenes Wetter. Der Wind weht schwach, am Alpenostrand auch mäßig aus überwiegend nördlichen Richtungen. Mit minus 2 bis plus 6 Grad sind die Tageshöchsttemperaturen erreicht, wärmer ist es im Inntal sowie in Osttirol. Heute Nacht: In der Nacht auf Sonntag ist es zunächst nur gering bewölkt, oft sogar sternenklar. Deutlich mehr Wolken halten sich lediglich in Teilen Niederösterreichs, in Wien, im Burgenland sowie in der Südoststeiermark. Bis zum Morgen erreichen aber von Nordwesten immer dichtere Wolken Österreich, die sich schließlich auf alle Landesteile ausbreiten. Es weht allgemein nur schwacher Wind. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen minus 10 und minus 1 Grad.
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