12. August 2015 | 10:27 Uhr

wildschweine

Klimawandel

Wildschweine auf dem Vormarsch

Seit den 1980er Jahren wächst die Wildschweinpopulation in Europa stetig.

Die Wildschweinpopulation in Europa wächst. Warum das so ist, war bisher unklar. Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Vetmeduni Vienna hat nun herausgefunden, dass die Klimaerwärmung dabei eine wichtige Rolle spielt. Nach milden Wintern wächst die Zahl der Wildschweine besonders stark. Auch die verfügbare Nahrung ist ausschlaggebend. Nach Jahren mit besonders hohen Bucheckernerträgen gibt es auch mehr Wildschweine. Die Forschungsergebnisse sind im Journal Plos One nachzulesen.

Seit den 1980er Jahren wächst die Wildschweinpopulation in Europa stetig. Das wird immer häufiger zum Problem für die Landwirtschaft, wenn die Tiere auf der Suche nach Nahrung die Felder plündern. "Wie viele Wildschweine es tatsächlich in Europa gibt, ist gar nicht so leicht zu erheben", meint der Wildtierbiologe und Erstautor der Studie, Sebastian Vetter. "Deshalb haben wir Jagd- und Verkehrsunfallstatistiken ausgewertet und konnten so das Wachstum der Wildschweinpopulation nachvollziehen."

Nach milden Wintern gibt es mehr Wildschweine
Vetter verglich Temperatur- und Niederschlagsdaten mit den Jagdstatistiken aus zwölf europäischen Ländern. Die Daten ließen ihn bis zu 150 Jahre in die Vergangenheit blicken und einen deutlichen Trend erkennen: "Nach milden Wintern wächst die Zahl der Wildschweine stark an. Da milde Winter immer häufiger werden, wachsen auch die Wildschweinpopulationen exponentiell", so Vetter.

Ein Grund dafür ist die Thermoregulation. Sind die Temperaturen sehr niedrig, muss auch viel Energie aufgewendet werden, um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Folglich kann im Folgejahr weniger Energie in die Reproduktion und die Jungenaufzucht investiert werden. Darüber hinaus kosten harte Winter zahlreichen Jungtieren das Leben. In wärmeren Wintern überleben also auch mehr Frischlinge.

Verfügbarkeit von Nahrung macht harte Winter erträglich
Wildschweine ernähren sich hauptsächlich von Bucheckern und Eicheln. In sogenannten Mastjahren, in denen diese Bäume besonders viele Früchte tragen, gibt es für die Schweine Nahrung im Überfluss. Solche Mastjahre treten in unregelmäßigen Intervallen auf und wurden in den letzten Jahrzehnten immer häufiger. Geht einem kalten Winter ein Mastjahr voraus, haben die Tiere genug Energie für die Thermoregulation und die Population kann trotz der unvorteilhaften Temperaturen weiter wachsen.

Regionale Unterschiede entdeckt
Erst wenn die durchschnittliche Temperatur im Winter einen bestimmten Schwellenwert erreicht, wächst eine Wildschweinpopulation in der nachfolgenden Saison. In südlichen Regionen ist dieser Schwellenwert höher als im Norden. "Diese regionalen Unterschiede haben mit dem Körperbau der Tiere zu tun. Wildschweine im Süden sind kleiner als jene im Norden. Das verändert das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen und damit die Wärmeabstrahlung. Klein zu sein ist in der Kälte nachteilig, bringt aber in den heißen Sommern des Südens thermoregulatorische Vorteile. Die regional unterschiedliche Körpergröße der Wildschweine ist der Grund, warum trotz erheblicher Unterschiede in den Wintertemperaturen das Populationswachstum überall in Europa fast gleichzeitig begann", erklärt Vetter.
 

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Im O unbeständig, sonst teils sonnig, 9/19°

Vor allem an der Alpennordseite, zwischen Salzburg und dem niederösterreichischen Bergland halten sich Restwolken einer abziehenden Störungszone noch länger, am Vormittag ist im Bergland auch mit ein paar Regenschauern zu rechnen. Erst am Nachmittag kommt dort zögerlich ein wenig die Sonne zum Vorschein. Im übrigen Österreich macht sich bereits zunehmender Hochdruckeinfluss bemerkbar. Abseits von teils recht zähen Nebelzonen scheint häufig die Sonne, in Vorarlberg und Tirol treffen aber am Nachmittag wieder teils ausgedehnte Wolkenfelder ein. Der Wind weht im Osten teils noch mäßig aus Nordwest bis Nordost, sonst ist es windschwach. Tageshöchsttemperaturen 12 bis 21 Grad, mit den höchsten Werten im Westen.
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