13. November 2015 | 08:56 Uhr

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Studie

Kälte ist 20-mal tödlicher als Hitze

In Madrid sterben die meisten Menschen bei acht Grad.

Kaltes Wetter ist einer Studie zufolge, die im "Lancet" publiziert worden ist, für die Gesundheit viel schädlicher als warmes. Die Forscher hatten für die Untersuchung 74 Millionen Todesfälle zwischen 1985 und 2012 in 13 Staaten quer über den Erdball ausgewertet. Das Team um Antonio Gasparrini vom Hygiene-und Tropeninstitut in London setzte die Daten in Verbindung zu einer für jedes Land einzeln berechneten Idealtemperatur.

Das Ergebnis der Wissenschafter: Kälte ist für etwa 20 Mal mehr Todesfälle verantwortlich als Wärme. Ist es zu warm, belastet das vor allem Herz und Kreislauf. Ist es zu kalt, kommen laut Studie Probleme mit den Atemwegen als weiteres Risiko hinzu, außerdem ist dann die Immunabwehr schwächer.

Kälte war der Studie zufolge für 7,29 Prozent aller Todesfälle verantwortlich, Wärme nur für 0,42 Prozent. Aber: Extreme Temperaturen - egal ob eisige Kälte oder große Hitze - waren nur für relativ wenige Todesfälle verantwortlich. Die meisten wetterbedingten Todesfälle ereigneten sich an mäßig heißen und vor allem an etwas zu kalten Tagen, wie Gasparrini erläuterte.

In Madrid sterben die meisten Menschen bei 8 Grad
In Madrid zum Beispiel starben die meisten Menschen bei 8 Grad. Den zweithöchsten Ausschlag hatte die Kurve bei 25 Grad. Bei extremeren Temperaturen um die Null und über 30 Grad flachte die Kurve stark ab. Die für die Gesundheit ideale Temperatur läge den Daten zufolge für Spanien um die 22 Grad. Egal ob heiße, feuchte oder kalte, trockene Länder: Die Grafik, die Todesfälle und Temperatur zueinander in Beziehung setzt, ergibt in fast allen Klimazonen eine Art M.

Wetterreaktion, Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit
Insgesamt wird zwischen drei Phänomenen unterschieden: Eine "Wetterreaktion" ist das ganz normale Reagieren des Körpers auf einen entsprechenden Umweltreiz - zum Beispiel das Schwitzen oder Frieren bei hohen oder tiefen Temperaturen. Damit hält der Körper seine Kerntemperatur möglichst stabil. Wetterfühligkeit ist ein erhöhtes Ansprechen von Menschen auf bestimmte Wetterbedingungen. Eine erniedrigte Reizschwelle begünstigt solche Beschwerden. Wetterempfindlichkeit wird hingegen zumeist im Laufe des Lebens erworben. Typischerweise sind das zum Beispiel Narben- oder Knochenschmerzen nach früheren Verletzungen oder Frakturen bei bestimmten Wetterlagen. Mit Migräne oder Schmerzen reagiere der Körper vor allem bei deutlichem Wetterumschwung und Temperaturschwankungen.

Im Grunde hängt es bei Wetterfühligen jeweils davon ab, auf welche Situation ihr Körper mit Beschwerden reagiert. Bestimmte Wetterlagen sind für einzelne Gruppen immer ein Nachteil. In einem sehr kalten und feuchten Winter leiden zum Beispiel vor allem Rheumatiker und Menschen mit Entzündungen. Eisig-trockene Winterluft sorgt hingegen vor allem bei Asthmatikern für Beschwerden. Feuchtigkeit, Kälte oder Trockenheit macht Herz-Kreislauf-Patienten eher weniger Probleme. Wechseln Temperaturen allerdings sehr rasch und kommt es somit zu Druckunterschieden, muss auch diese Gruppe mit Beschwerden rechnen.


 

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Am Nachmittag ist es in der Westhälfte zumindest zeitweise sonnig. Weiter nach Osten zu sind über den Niederungen und Tälern teils hartnäckige Nebelfelder vorhanden. Aber auch im Bergland zeigt sich die Sonne hier nur teilweise, da einige Wolkenfelder vorüberziehen. Der Wind weht schwach bis mäßig, in den Föhntälern der Alpennordseite teils lebhaft, aus Ost bis Südwest. Die Tageshöchsttemperaturen betragen je nach Nebel oder Sonnenschein 4 bis 20 Grad, mit den höchsten Werten im Westen. Heute Nacht: Die Nacht bringt aufgelockerte bis starke Bewölkung und ein paar Regenschauer vor allem nördlich der Alpen nach Mitternacht. Über den Niederungen und Becken bleiben die Hochnebelfelder oft erhalten, hier kann es örtlich auch nieseln. Bei schwachem bis mäßigem Wind aus Südost bis West kühlt es auf minus 1 bis plus 8 Grad ab.
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