30. März 2024 | 13:05 Uhr
Schnee wird orange
Jetzt fegt Saharastaub über Österreich
Saharastaub legt sich am Osterwochenende über Österreich und andere Staaten Mitteleuropas.
Laut Geosphere Austria kam mit dem herrschenden Südföhn einmal mehr eine große Wolke vom afrikanischen Kontinent nach Mitteleuropa. "Der Höhepunkt ist am heutigen Samstag erreicht", sagte ein Experte der Geosphere zur APA. Bis zu 1.200 Milligramm Saharastaub pro Quadratmeter waren in der Luft.
Der #Saharastaub wird nicht nur durch den Niederschlag ausgewaschen (nasse Ablagerung), sondern er fällt langsam ohnehin bis zum Boden (trockene Ablagerung). Derzeit sind die Konzentrationen sehr hoch, sodass es auch ohne Regen/Schnee alles orange wird ???? https://t.co/8XsO0aARdO pic.twitter.com/qc4vGTuusF
— uwz.at (@uwz_at) March 30, 2024
© foto-webcam.eu
© foto-webcam.eu
Für das gesamte Osterwochenende gab es in Teilen Österreichs eine Sturmwarnung. Vor allem Vorarlberg, Tirol und Teile Salzburgs waren betroffen, aber auch weiter östlich, im Pongau, Lungau und der Obersteiermark war mit starkem Wind zu rechnen.
© foto-webcam.eu
Guten Morgen aus der Unwetterzentrale!
— uwz.at (@uwz_at) March 30, 2024
Derzeit liegt eine ordentliche Ladung #Saharastaub in der Luft wie der Blick auf #Wien eindrücklich zeigt. Links: 28.03. (Sichtweite 60 km)
Rechts: heute (Sichtweite 11 km)
(Quelle: Webcam Bisamberg / https://t.co/sra1OJJwkB) pic.twitter.com/fzDu5CxLOw
Auch die Schweiz und Deutschland spürten den Saharastaub. Über die Alpen fegte ein heftiger Föhnsturm. Oberhalb von Andermatt in der Schweiz wurden am späten Freitagabend Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 190 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Wetterdienst SRF Meteo am Samstag berichtete. Hinzu kam am Samstag der gelb-rötliche Sahara-Staub, der in weiten Teilen der Schweiz die Sicht trübte. Nach Angaben eines Meteorologen hingen am Samstag über der Schweiz nach Modellrechnungen 180.000 Tonnen Sahara-Staub in der Luft. Das sei ungewöhnlich viel. Normalerweise bringe der Wind eher halb so viel bis in die Schweiz.
Lifte in Skigebieten abgeschalten
Wegen der Sturmböen mussten in einigen Schweizer Skigebieten am Freitag Lifte zeitweise abgeschaltet werden. Schon am Donnerstag waren Sessellifte im italienischen Skigebiet Breuil-Cervinia gegenüber von Zermatt gefährlich ins Schwanken geraten, wie ein Video des privaten italienischen Wetterdienstes Il Meteo zeigte.
"Der Saharastaub ist schon (in Deutschland, Anm.) eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft", sagte Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Karsamstag. Das Phänomen sei in vielen Teilen Deutschlands zu beobachten, in der höchsten Konzentration aber im Westen des Landes. Durch den Wüstenstaub kann der Sonnenschein milchig und getrübt erscheinen. Auch am Ostersonntag soll der Staub noch sichtbar sein. Am Montag soll eine Kaltfront ihn dann abziehen lassen, sagte Herold.