06. Juni 2018 | 23:19 Uhr
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Giftraupen im Park, Zecken & Gelsen
Hitzewelle: Invasion der Insekten
Unser extremes Klima lieben die Insekten. Für Menschen werden sie dafür umso mehr zur Qual.
Es sind die hochsommerlichen Bedingungen, die derzeit für eine wahre Insekten-Plage sorgen. Die Auswirkungen können im Extremfall sogar zum Tod führen.
- Gefährliche Raupe. Eichenprozessionsspinner – diese kleinen Raupen sorgen derzeit für große Angst. „Das Aufkommen ist massiv“, sagt Gerd Koch vom Umweltministerium (siehe rechts). Am Rücken haben sie 0,2 Millimeter lange Gifthaare, die heftige allergische Reaktionen auslösen können. Es drohen mehrere Tage lang Hautausschläge, starker Juckreiz oder Bindehautentzündungen. Bei einer Schockreaktion kann es zu Atemnot und Asthmaanfällen kommen. Im schlimmsten Fall ist das lebensbedrohlich. In Wien ist die Situation besonders schlimm: Parkanlagen, etwa Schönbrunn, werden teilweise gesperrt. Hunderte Warnschilder sind in der ganzen Stadt angebracht. Zur Vernichtung werden auch Spezial-Trupps mit Flammenwerfern eingesetzt (Foto).
- Höhere Zecken-Gefahr. Wochen früher als sonst sind die Zecken aktiv geworden. Auch ihre Vermehrung ist vom warmen und feuchten Wetter beschleunigt worden. Die Gefahr: Diese Insekten sind die Hauptüberträger von FSME, verursachen also Hirnhautentzündungen, es kann auch zu Lähmungen führen. Insgesamt stieg die Zahl an FSME-Erkrankungen bereits im Vorjahr um etwa 30 Prozent an, Experten erwarten heuer wieder eine Erhöhung.
- Gelsen-Angriff. Die Blutsauger lieben das derzeitige Wetter: Die Feuchtigkeit (von den Gewittern) und die Hitze sind die perfekte Kombination für Milliarden-Nachwuchs bei den Gelsen. „Die Gegebenheiten gibt es jetzt vor allem im Osten und Süden des Landes“ erklärt Biologe Martin Schwarz.
Ameisen & Co
Im Allgemeinen gilt: Das Wetter wirkt wie ein Turbo auf Insekten. Sogar das Ameisen-Aufkommen ist gewaltig gestiegen. Sie profitieren auch vom sehr trockenen Vorjahr: Das trieb ihre Population in die Höhe.