29. November 2016 | 12:59 Uhr
Statistik
Herbst 2016 war sehr warm
Der Herbst 2016 lag um 0,8 Grad über dem vieljährigen Mittel.
Der am Mittwoch zu Ende gehende meteorologische Herbst war bei durchschnittlichem Sonnenschein und Niederschlag einer der 20 wärmsten der 250-jährigen Messgeschichte. "Berücksichtigt man auch die Prognose für die letzten Novembertage, liegt der Herbst 2016 um 0,8 Grad über dem vieljährigen Mittel", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Welchen Platz das genau ergibt, lasse sich noch nicht sicher sagen, hieß es in einer Aussendung. Die Daten setzen sich aus den Messungen bis Montag und den Vorhersagen für die restlichen beiden Tage des Monats zusammen. Der meteorologische Herbst dauert von 1. September bis 30. November.
Die Temperaturabweichung von plus 0,8 Grad zum Klimamittel der Jahre 1981-2010 liegt gleichauf mit dem Herbst des Vorjahres. Auf einen deutlich zu warmen September (plus 2,3 Grad) folgte heuer ein leicht bis deutlich zu kühler Oktober (minus 0,4 Grad bzw. minus 2,0 Grad Berge) und ein etwas zu milder November (plus 0,5 Grad). Die höchste Temperatur in diesem Herbst wurde am 12. September mit 32,6 Grad in Gänserndorf gemessen.
Mehr Sonne
Sonnenschein gab es etwas mehr als in einem durchschnittlichen Herbst. Im Flächenmittel war die Anzahl der Sonnenstunden um fünf Prozent erhöht. Die größten Abweichungen traten mit plus zehn bis 30 Prozent vom Innviertel bis zum westlichen Waldviertel sowie vom nördlichen Weinviertel bis in die Südoststeiermark auf. Zehn bis 25 Prozent weniger Sonnenschein gab es dagegen rund um den Arlberg sowie im Pinzgau und im Pongau.
Deutlich mehr Regen in Wien
Die Niederschlagsmenge lag zehn Prozent unter dem vieljährigen Mittel, war laut ZAMG aber noch "relativ durchschnittlich". Besonders trocken war der September 2016 mit einem Defizit von 35 Prozent, der Oktober brachte dann einen Niederschlagsüberschuss von 18 Prozent. Im November lag die Niederschlagsmenge in etwa beim Mittelwert. Regional verteilten sich die Niederschläge aber sehr unterschiedlich. Von Vorarlberg bis ins Tiroler Oberland, in Osttirol, in der westlichen Obersteiermark und in Oberkärnten sowie stellenweise im Waldviertel und Südburgenland gab es um 25 bis 55 Prozent weniger Niederschlag. Ein deutlicher Überschuss von 30 bis 60 Prozent wurde vom Mostviertel bis nach Wien verzeichnet.
Interessant ist laut ZAMG, dass für den sehr milden Herbst vor allem die Niederungen verantwortlich waren. In den Gipfelregionen lag er hingegen ziemlich genau im Bereich des vieljährigen Mittels. Dazu passend war die Schneelage auf den Bergen relativ normal. In den Tälern lag dagegen deutlich weniger Schnee als in einem durchschnittlichen Herbst. Es gab kaum stabile Hochdruckwetterlagen, bei denen sich in tiefen Lagen über mehrere Tage Kaltluftseen halten. "Wir erlebten dagegen mehrere windige, oft auch föhnige Wetterlagen, bei denen die unteren Luftschichten durchmischt wurden", erläuterte ZAMG-Klimatologe Orlik.