25. Mai 2019 | 09:48 Uhr

Erdbeeren © APA/CHRISTIAN GMASZ

Schwere Schäden nach Unwetter

Halbe Erdbeerernte fiel dem Hagel zum Opfer

In Österreich fiel die Hälfte der Erdbeerernte dem Hagel zum Opfer. 

Hagelunwetter haben vor knapp zwei Wochen Teile des Bezirks Mattersburg im Burgenland hart getroffen. In Wiesen, wo der Start der Erdbeersaison kurz bevorstand, richtete der Hagelschlag schwere Schäden an. Rund die Hälfte der Ernte fiel dem Unwetter zum Opfer. Auf jenen Feldern, die zum überwiegenden Teil verschont geblieben waren, ist die Erdbeerernte jedoch voll im Gange.
 

Wiesener Ananaserdbeeren gibt es doch

"Die gute Nachricht ist: Die Wiesener Ananaserdbeeren, es gibt sie doch, weil die Bäuerinnen und Bauern ganze Arbeit geleistet haben", sagte der burgenländische Landwirtschaftskammerpräsident Niki Berlakovich am Donnerstag. Anfangs sei der Eindruck entstanden, dass es gar keine Erdbeeren mehr gibt, "weil die Situation wirklich dramatisch war. Es gibt starke Einbußen, aber die Erdbeeren, die es gibt, sind in einer Top-Qualität", so Berlakovich.
 
Die Landwirtschaftskammer sei seit Langem beratend tätig, um die Existenz der bäuerlichen Betriebe abzusichern: "Wir haben vor Jahren die Hagelversicherung ausgebaut, so dass in etwa hier in diesem Raum 90 Prozent der Betriebe hagelversichert sind, wenn ein derartiger Schaden entsteht, dass es doch eine gewisse Entschädigung gibt."
 

Folientunnel soll Anbau schützen

Landwirte würden nun beginnen, verstärkt in den geschützten Anbau zu gehen, etwa mittels Folientunnel. Dies sei eine teure Investition und nicht so einfach zu machen, "aber es soll einfach Sicherheit in der Produktion bringen. Es geht der Trend in diese Richtung", sagte Berlakovich. Der Landwirtschaftskammerpräsident appellierte an die Konsumenten, auf die Herkunft der Produkte zu achten.
 
Der Hektarpreis beim Folientummel liege bei etwa 230.000 bis 250.000 Euro, sagte der Obmann der Genussregion Wiesener Ananas Erdbeeren, Michael Habeler. Bis die Ausgaben hereingebracht seien, brauche es schon fünf Jahre.
 

Bis Ende Juni Erdbeeren, wenn Wetter mitspielt

Wenn das Wetter mitspiele, gebe es noch bis Ende Juni Erdbeeren. Die Schäden seien von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich ausgefallen. "Auch jedes Feld ist unterschiedlich betroffen", schilderte Erdbeerbauer Christoph Ramhofer. "Ganz extrem war es Richtung Forchtenstein. Der Großteil der Flächen sind bei den Frühsorten bis zu 100 Prozent geschädigt." Bei manchen der am Feld heranreifenden Erdbeeren waren außen noch Spuren des Hagels zu sehen. Der geschmacklichen Qualität tue dies jedoch keinen Abbruch, so Ramhofer.
 
"Seit 140 Jahren werden in Wiesen Erdbeeren angebaut", schilderte der Bürgermeister von Wiesen, Matthias Weghofer (ÖVP). Noch vor 40 Jahren habe man "eine Monopolstellung" gehabt. Inzwischen sei die Zahl der Landwirte, die Erdbeeren anbauen, gesunken. Es gebe in Wiesen noch rund zehn Vollerwerbsbauern im Erdbeeranbau.

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Im Norden und Osten Schauer, sonst mehr Sonne. 12/22°

Eine Störungszone sorgt in ganz Österreich für unbeständiges und kühles Wetter. Am freundlichsten bleibt es von Vorarlberg bis in die südliche Steiermark. Neben einigen Wolken gibt es vermehrt Sonnenschein und es bleibt überwiegend trocken. Allerdings sind einzelne lokale Regenschauer möglich, die am häufigsten im Tiroler Unterland auftreten. Entlang der Alpennordseite stauen sich dichte Wolkenfelder und es gibt teils kräftige Regenschauer. Die Sonne zeigt sich in dieser Region nur selten, am häufigsten aber im Osten. In der Osthälfte Österreichs weht der Wind mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest, abseits meist nur schwach bis mäßig. Tageshöchsttemperaturen 16 bis 24 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Freitag gehen zwischen Innsbruck und dem Wienerwald weiterhin teils kräftige Regenschauer nieder. Im Laufe der Nacht schwächen sich diese aber ab. In den übrigen Regionen geht es wechselnd bis gering bewölkt und meist trocken durch die Nacht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen 9 und 15 Grad.
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