01. Juli 2020 | 12:26 Uhr

Unbenannt-10.jpg © Pfizer

FSME-Alarm

Grafik zeigt, wo Zecken-Gefahr am höchsten ist

FSME-Alarm: Hier ist es in Österreich jetzt besonders gefährlich.

Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch die Zeckengefahr auf Österreichs Wiesen und Wäldern. Allerdings sind Zecken entgegen der weitverbreiteten Annahme nicht nur zur sonnigen Jahreszeit aktiv, sondern das ganze Jahr über. Hochsaison haben die Blutsauger witterungsbedingt von März bis November. Die Spinnentiere fallen nicht, wie oft fälschlich angenommen, von den Bäumen, sondern lauern im Gras. Und im schlimmsten Fall übertragen sie dabei Krankheiten.
 
Etwa 35 Prozent der Zecken tragen Borrelien als Erreger in sich. Gelangen diese ins Blut, kommt es zur sogenannten Borreliose. Die Infektion kann entweder glimpflich verlaufen oder Gelenke, Muskeln und Nerven befallen.
 
Zecke © Getty Images

Diese Gebiete sind besonders gefährdet. 

Auch in Österreich gibt es Gebiete, die besonders stark von FSME betroffen sind. Dazu gehören der gesamte Donauraum, das Burgenland sowie weite Teile der Steiermark. Die höchste Konzentration gibt es dabei in Oberösterreich entlang der Donau von Passau bis Linz. Stark betroffen sind auch die Wachau,  St. Pölten und Wien bis zur slowakischen Grenze. 
Doch auch im Westen gibt es inzwischen Hotspots. Waren hier bis vor einigen Jahren fast keine Fälle bekannt, wurden nun das Inn- und das Zillertal in Tirol sowie das Illtal in Vorarlberg hochendemisch. Auch in der Nähe von Salzburg sind neue Hochrisikogebiete entstanden.
 
Zecken © APA/NOVARTIS VACCINES

So schützen Sie sich

Ziehen Sie sich feste Schuhe, Socken und lange Hosen an, wenn Sie im Wald unterwegs sind. Am besten wären auch lange Ärmel bei der Oberbekleidung. Achten Sie auch im Garten oder auf der Wiese auf einen Schutz vor Zecken.
Untersuchen Sie sich nach einem Ausflug im Freien selbst bzw. Ihren Partner und Ihre Kinder. Zecken bevorzugen Stellen mit dünner Haut, wie Kniekehlen, Armbeugen, Achsel- und Leistengegend. Je schneller Sie eine Zecke entfernen, desto geringer ist das Risiko einer Infektion mit Borreliose.
 
98798788.jpg © Getty Images

Die größten Mythen rund um Zecken

1. Zecken fallen nur von Bäumen
Dass Zecken nur von Bäumen auf ihre Wirte fallen, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Blutsauger halten sich vielmehr in hohen Gräsern und im Unterholz in einer Höhe von bis zu 1,50 Meter auf. Entsprechend sollte bei Spaziergängen geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen getragen werden.
2. Zecken mit Öl und Klebstoff entfernen
Keine Zeckenbeseitigung mit Hilfe von Öl und Klebstoff! Die Zecke wird dadurch zwar erstickt, gibt aber im Todeskampf vermehrt Viren (FSME) und Bakterien (Borreliose) in die Blutbahn ab. Die Zecke sollte nur mit einer Zeckenpinzette oder ärztlich entfernt werden.
3. Zecken müssen sofort entfernt werden 
Ruhe bewahren! Denn wenn Zecken zu abrupt von der Haut entfernt werden, können Teile ihres Körpers abreißen und zu Infektionen führen.
4. Infektionen durch Zecken gibt es nur in Risikogebieten 
Infizierte Zecken gibt es überall. Es ist also auch überall von möglichen Infektionen auszugehen.

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